1. Heidelberg24
  2. Baden-Württemberg

Corona in BW: Wieder Lockdown und Maskenpflicht? Land rüstet sich für neue Welle

Erstellt:

Von: Marten Kopf

Kommentare

Baden-Württemberg - Der Sommer naht, und die Corona-Infektionen sinken. Doch es richten sich schon jetzt besorgte Blicke auf die kältere Jahreszeit. Eine neue Corona-Welle könnte anrollen.

Was wird im Herbst? Zwei Jahre lang hielt das Coronavirus Deutschland und die Welt in Atem. Buchstäblich könnte fast man sagen, noch heute ist die obligatorische Maske immer mit dabei. So langsam aber sicher kehren nun bis auf wenige Ausnahmen Normalität und Alltag zurück. Man merkt es auch im Südwesten des Landes, auf den Straßen, in den Innenstädten. Die Menschen in Baden-Württemberg trauen sich wieder nach draußen.

BundeslandBaden-Württemberg
Fläche35.751 km²
Bevölkerung11.103.043 (Stand: 31. Dezember 2020)
HauptstadtStuttgart
MinisterpräsidentWinfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen)

Corona in Baden-Württemberg: Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 auf dem Vormarsch

Jetzt erst recht. Der Sommer kommt mit Macht, Eisdielen und Freibäder sind wieder geöffnet. Verglichen mit den harten Einschränkungen der Jahre 2020 und ‘21 nimmt sich die aktuell gültige Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg geradezu harmlos aus. Und man gewöhnt sich schnell an die wiedergewonnene Freiheit. Bis, ja bis dann irgendwann der Herbst vor der Tür steht.

Das Problem: Das tückische Virus ist keineswegs verschwunden. Es grassiert nach wie vor. Und es mutiert dabei munter vor sich hin, wird gefährlicher. Schon zu Sommerbeginn kursieren mit den Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 zwei Mutanten, die uns den Herbst ordentlich vermiesen könnten, wie HEIDELBERG24 berichtet. Aktuell sinken die Inzidenzzahlen kontinuierlich - für den Herbst aber befürchten Experten eine neue, schwere Corona-Welle.

Corona-Einschränkungen: Rückkehr der Maskenpflicht?

Bund und Länder wollen frühzeitige Vorkehrungen für eine wohl wieder kritischere Coronavirus-Lage im Herbst treffen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) sagt nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag in Berlin, alle Handlungsmöglichkeiten, die gebraucht würden, sollten zur Verfügung stehen. Flächendeckende Schließungen von Schulen und Kitas solle es zwar nicht mehr geben.

Die mögliche Rückkehr der Maskenpflicht aber steht als mögliches Instrumentarium durchaus im Raum. Konkret geht es um eine Anschlussregelung für die am 23. September auslaufende Rechtsgrundlage im Infektionsschutzgesetz. In der nächsten Woche will der Corona-Expertenrat der Bundesregierung eine Stellungnahme zum Herbst und Winter vorlegen. 

Kampf gegen Omikron: Den richtigen Impfstoff für alle Varianten

Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant bereits umfassende Vorkehrungen. „Wir dürfen nicht erneut unvorbereitet wie im letzten Herbst in die Krise gehen“, so der SPD-Politiker im Bundestag. Dazu gehörten neben Änderungen im Infektionsschutzgesetz Konzepte zu Impfungen und Tests, genauere Daten zur Belastung von Kliniken, ein besserer Schutz von Risikogruppen etwa in Pflegeheimen.

Das Impfkonzept sehe vor, dass es für alle Virusvarianten, die kommen könnten, den richtigen Impfstoff gebe. Die Länder- Gesundheitsminister hatten einstimmig einen möglichen Katalog etwa mit Maskenpflichten in Innenräumen und Zugangsregeln wie 2G und 3G (Zugang nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete) zusammengestellt.

Corona in Baden-Württemberg: Erste BA.4 und BA.5-Infektionen im Rhein-Neckar-Kreis

Die ungeliebten Einschränkungen der Vergangenheit könnten also tatsächlich schon auf absehbare Zeit wieder Alltag sein. Zwar treten die meisten Fälle der neuen Corona-Varianten bislang hauptsächlich in südlicheren Ländern, allen voran in Portugal, auf.

Doch auch in Baden-Württemberg sind mittlerweile erste Infektionen mit den Omikron-Typen BA.4 und BA.5 nachgewiesen worden, im Rhein-Neckar-Kreis etwa. Es sind womöglich die Varianten, die Gesundheitsminister Lauterbach schon im April befürchtet hatte, als er vor einer „Killer-Variante“ des Coronavirus warnte – dafür damals aber noch deutliche Kritik einstecken musste. (mko/dpa)

Auch interessant

Kommentare