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Kampf der Impfgiganten: CureVac verklagt BioNTech – wurde geistiges Eigentum „geklaut“?

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Von: Daniel Hagen

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Das biopharmazeutische Unternehmen CureVac hat Klage gegen den Konkurrent BioNTech eingereicht. Das Unternehmen aus Mainz weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Update vom 6. Juli, 18 Uhr: Nur ein paar Stunden nach der Klage von CureVac wegen angeblicher Patentrechtsverletzung weist BioNTech die Anschuldigungen zurück. Das Unternehmen aus Mainz respektiere valide Eigentumsrechte, der eigene Impfstoff bestehe jedoch auf der eigenen Arbeit. Man werde sich daher „entschieden“ gegen die Anschuldigungen verteidigen.

„Wir sind uns jedoch bewusst, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass andere Unternehmen der pharmazeutischen Industrie im Zuge des Erfolgs von COMIRNATY® nun behaupten, der Impfstoff verletze möglicherweise ihre geistigen Eigentumsrechte“, schreibt BioNTech in einer Meldung.

Kampf der Impfgiganten: „Geistige Eigentumsrechte“ – CureVac verklagt BioNTech

Erstmeldung: Als im Jahr 2020 das Coronavirus auch Deutschland erreicht und die ganze Welt auf ein Heilmittel oder einen Impfstoff hofft, beginnen zwei biopharmazeutische Unternehmen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit der Entwicklung eines Vakzins. Lange Zeit ist unklar, wer das Rennen machen wird: CureVac mit Sitz in Tübingen oder BioNTech mit Sitz in Mainz. Wie HEIDELBERG24 berichtet, geht der Streit der beiden Unternehmen jetzt weiter.

UnternehmenCureVac
CEOFranz-Werner Haas (4. Aug. 2020–)
HauptsitzTübingen
Gründung2000

Impfstoffstreit: CureVac verklagt BioNTech

Mit Cormirnaty gewinnt BioNTech Ende 2020 den Kampf der beiden Impfgiganten, während CVnCoV von CureVac aus verschiedenen Gründen nicht herausgebracht wird. Da es zu diesem Zeitpunkt zudem bereits mehrere Vakzine gegen das Coronavirus gibt, bleibt der erhoffte Geldsegen in Tübingen aus. Die Forschung an dem Impfstoff von CureVac ist sogar mit 450 Millionen Euro von der EU gefördert worden.

Am Dienstag (5. Juli) gibt es plötzlich eine überraschende Wende im Kampf der Impfgiganten. CureVac verklagt BioNTech! Das Unternehmen wolle seine „geistigen Eigentumsrechte aus mehr als zwei Jahrzehnten Pionierarbeit in der mRNA-Technologie“ geltend machen und wirft dem Konkurrenten aus Mainz Patentrechtsverletzungen vor. Der biopharmazeutische Riese aus Baden-Württemberg fordert daher eine „faire Entschädigung“.

CureVac wirft BioNtech Patentrechtsverletzungen in der Impfstoffentwicklung vor

Wie CureVac in einem Schreiben behauptet, soll BioNTech für die Entwicklung von Comirnaty mehrere geistige Eigentumsrechte verletzt haben. „Das Portfolio des geistigen Eigentums von CureVac schützt mehrere Erfindungen, die für das Design und die Entwicklung unter anderem der SARS CoV-2 mRNA-Impfstoffe von BioNTech als wesentlich angesehen werden“, heißt es in der Meldung.

CureVac hat jetzt beim Landgericht Düsseldorf Klage gegen BioNTech SE sowie zwei ihrer Tochterunternehmen eingereicht. Es werde jedoch keine einstweilige Verfügung beabsichtigt oder die Produktion, der Verkauf oder der Vertrieb von Comirnaty behindert. Das Vakzin von BioNTech soll laut Studien sogar gegen Omikron-Subvarianten wirksam sein. (dh)

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