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Enkel-Trick mal anders – Verschreckte Oma hält eigenen Enkel für Verbrecher

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Von: Pauline Wyderka

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Überlingen (BW) - Eine Großmutter erhält einen verdächtigen Anruf und verständigt sofort die Polizei. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem vermeintlichen Trickbetrüger jedoch um ihren Enkel.

In Überlingen am Bodensee in Baden-Württemberg geht eine ältere Dame einem vermeintlichen Enkeltrick NICHT auf den Leim. Stattdessen meldet sie den verdächtigen Anruf der Polizei, die sofort zu ermitteln beginnt. Alles wunderbar gelaufen, wäre da nur nicht die Tatsache, dass der angebliche Trickbetrüger gar keiner ist – es handelt sich stattdessen tatsächlich um den eigenen Enkel.

Enkeltrick: Oma erhält mysteriösen Anruf und geht von einem Telefon-Abzocker aus

Immer wieder warnen Polizeibehörden vor dem sogenannten Enkeltrick. Dabei geben sich Trickbetrüger als Enkel ihrer Opfer aus, um Geld von ihnen zu erhalten. Die Abzocker gehen gewöhnlich äußerst gewieft vor. Manchmal geht es laut Polizei NRW um einen angeblichen Unfall, manchmal um eine Anzahlung für einen spontanen Wohnungskauf. Die Maschen sind endlos. Aber eines haben sie gemeinsam: Am Ende werden gutwillige Großeltern um ihr Geld gebracht.

Grundsätzlich handelt die ältere Dame darum völlig richtig. Als sie am 30. September einen ominösen Anruf erhält und die Person am anderen Ende sich als ihr Enkel vorstellt, wird sie hellhörig. Der Mann am Telefon möchte Geld von ihr – und zwar gleich mehrere tausend Euro, sonst komme er in Schwierigkeiten. Alles passt: Der Anruf vom Enkel, die drängende Situation, die Forderung nach Geld. Sie beschließt, die Polizei zu informieren.

Vermeintlicher Telefon-Abzocker stellt sich als Enkel mit Justizschulden heraus

Sofort verfolgt die Polizei den Anruf zurück. Die Spur führt die Ermittler ins bayerische Rosenheim. Doch dort stellt sich heraus, dass der vermeintliche Telefon-Abzocker gar keiner ist. Stattdessen handelt es sich tatsächlich um den Enkel der Frau. Die Verwechslung liegt jedoch nahe, immerhin klingt die Geschichte, wie es zu dem Anruf kam, ungeheuerlich.

Dieser gerät im Reisebus nahe Kiefersfelden an der Grenze zu Österreich in eine Polizeikontrolle. Bei der Überprüfung seiner Personalien stellen die Rosenheimer Polizisten fest, dass nach dem 39-Jährigen mit einem Haftbefehl gesucht wird. Er ist wegen besonders schweren Diebstahls verurteilt und hat seine Strafe in Höhe von 3.600 Euro nicht bezahlt. Wenn er nun nicht blecht, kommt er ins Gefängnis. Darum ruft der Mann seine Oma an und bittet sie um das Geld.

Vermeintlicher Enkeltrick: Oma erspart Anrufer Gefängnisstrafe

Die Geschichte hat ein gutes Ende. Nachdem die Verwandschaft der beiden festgestellt ist, bezahlt die Großmutter die Strafe und erspart ihrem Enkel damit vier Monate Gefängnis. Weniger glimpflich geht es im Falle mehrerer Fake-Anrufe in Südhessen aus, die einen Amok-Alarm und einen Großeinsatz auslösen. (paw)

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