Personalmangel im Europapark: Chef keilt gegen junge Bewerber – „wollen nur drei Tage arbeiten“
Der Europapark hat ein Personalproblem. Geschäftsführer Roland Mack kritisiert die Einstellung junger Bewerber. Das Thema „Work-Life-Balance“ bereitet ihm vor allem Sorgen:
Er ist der beliebteste Freizeitpark Deutschlands: Der Europapark in Rust (Baden-Württemberg). Doch es gibt derzeit ein gewaltiges Problem, an dem der Park zu knabbern hat. Wie Europapark-Chef Roland Mack in einem Interview erklärt, gibt es Personalmangel. Er wettert vor allem gegen die jüngere Generation, die in seinen Augen zu hohe Ansprüche habe.
Freizeitpark | Europapark |
Ort | Rust, Baden-Württemberg |
Gründung | 12. Juli 1975 |
Europapark-Chef kämpft mit Personalmangel – „wollen nur drei Tage arbeiten“
Seit der Corona-Pandemie habe Roland Mack Probleme neues Personal zu finden, wie er gegenüber der Basler Zeitung zugibt. „Wo sind denn all diese Leute, die es vor der Pandemie gegeben hat?“, fragt sich der Geschäftsführer des Europaparks. Eine Antwort darauf habe sich bislang nicht gefunden. Der Unternehmer wütet in dem Zusammenhang über jüngere Bewerber und deren Vorstellungen vom Berufsleben.
Sie hätten zu hohe Ansprüche. „Da kommen 25-Jährige und wollen nur drei Tage arbeiten - dabei haben die das ganze Leben noch vor sich, könnten hier etwas werden, Verantwortung übernehmen, Karriere machen.“ Das Thema „Work-Life-Balance“ bereitet dem Europapark-Chef deshalb Kopfschmerzen. Auch sieht er Home-Office als problematisch an. „Nicht strukturell, das wäre für viele möglich, aber wenn ich an die Gleichbehandlung denke: Das geht einfach nicht“, so Roland Mack weiter. Aufgrund des Personalmangels musste im Europapark bereits die Besucheranzahl begrenzt werden.

Europapark: Kein neues Hotel wegen Personalmangel?
Zwar zahle der Europapark „schon weit über dem Mindestlohn“, aber Geld allein reiche scheinbar nicht aus. „Das hilft nicht, wenn die erste Frage ist: Muss ich am Wochenende arbeiten?“, meint Mack. Er selbst arbeite am Wochenende – unter anderem um seinen Angestellten das vorzuleben, was er von ihnen erwarte. „Wenn unsere stärksten Tage im Park die Wochenenden sind, kann ich nicht schön in die Ferien fahren, wenn meine Mitarbeiter hart arbeiten. Ich muss genauso vor Ort sein.“
Der Europapark wolle aufgrund der aktuellen Personalproblematik kein neues Hotel in Planung geben. Es bestehe die Gefahr, dass nicht ausreichend Mitarbeiter gefunden werden. Dieser Umstand mache Roland Mack „wirklich enorm zu schaffen“. Eine Lösung für den Personalmangel findet der Europapark aber im Ausland. „Wir suchen - und finden zum Glück - mittlerweile gute Leute aus Kirgistan und Usbekistan“, erklärt der Unternehmer.
Im April hatte das Unternehmen 150 offene Stellen gemeldet. Für die Ferienmonate im Sommer wurden damals 500 weitere Aushilfsstellen für den Europapark ausgeschrieben. Inzwischen hat der Park auch 25 ukrainische Flüchtlinge eingestellt.
Europapark: Schwerer Verlust – Willi Mack stirbt im Alter von 99 Jahren
Während der Europapark mit dem Personalmangel zu kämpfen hat, gibt es eine weitere Meldung, die den Freizeitpark erschüttert: Am Sonntag (3. Juli) stirbt Unternehmer Willi Mack im Alter von 99 Jahren. Er war der Patenonkel von Roland Mack. Willi Mack ist in seinem Haus auf dem Firmengelände von Mack Rides in Waldkirch verstorben. Noch im hohen Alter soll Mack die Achterbahnen im Europapark Probe gefahren haben. „Willi hatte immer Geschwindigkeit im Blut“, zitiert die Badische Zeitung den Patensohn Roland Mack. (jol)