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Mord an Brüdern (†7/†9) in Hockenheim – eigene Mutter unter Mordverdacht

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Von: Pauline Wyderka

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Hockenheim - Am Ostersonntag finden Polizisten zwei tote Kinder in einer Wohnung. Unter Tatverdacht: die Mutter. Sie soll sich in einer Mail der Polizei gestellt haben. Die Details:

Unfassbare Nachrichten, ausgerechnet an Ostern. Am Ostersonntag (9. April) werden in Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) zwei Kinder tot aufgefunden. Die beiden Brüder sind sieben und neun Jahre alt. Nachdem die Polizei am selben Abend in Mannheim mitteilt, dass eine 43-jährige Angehörige verhaftet worden sei, kommen bald erschütternde neue Erkenntnisse ans Licht: Bei der dringend unter Mordverdacht stehenden Person handelt es sich um die eigene Mutter der Kinder.

Alle Infos: Mord an Kindern (†7/†9) in Hockenheim – Mutter verhaftet

Am Dienstag (11. April) nach Ostern, zwei Tage, nachdem die zwei Jungen in Hockenheim tot aufgefunden werden, teilt der Präsident der Polizei Mannheim, Sigfried Kollmar, bei einer Pressekonferenz mit, was zu diesem Zeitpunkt über den Fall bekannt ist. Nachdem sich ein Pressesprecher auf Nachfragen zur Beziehung der Tatverdächtigen zu den getöteten Kindern zunächst nicht äußern will, bestätigt Kollmar eine Meldung der „Bild“-Zeitung vom Montag (10. April), die offenlegte, dass es sich bei der Verdächtigen um die Mutter der beiden Kinder handle.

Die 43-Jährige wird noch am Ostersonntag (9. April) verhaftet und am Dienstag (11. April) einem Haftrichter vorgeführt. Zur „Sache“ mache sie aktuell noch keine Angaben. Auch der Vater der beiden Kinder, der getrennt lebende Ehemann, sei zu dem Fall vernommen worden. Dieser stehe Kollmar zufolge derzeit nicht unter Verdacht. Die Obduktion soll im Laufe 11. Aprils erfolgen, wobei insbesondere die Auswertung der toxikologischen Untersuchung mehrere Tage dauern dürfte.

Mord an Kindern (†7/†9) in Hockenheim – Mutter stellt sich per Mail

Wie Kollmar erzählt, ist bisher bekannt, dass die 43-jährige Frau am Ostersonntag eine Mail an die Polizei schreibt. In der Nachricht erwähnt sie, dass sie „etwas Schlimmes“ getan habe. Zwei Beamte machen sich daraufhin auf den Weg zur Wohnung der 43-Jährigen. Als sie dort eintreffen, empfängt die Verdächtige die beiden mit einer Waffe. Die Ermittler alarmieren sofort das SEK, können die Frau in einem günstigen Moment jedoch selbst entwaffnen.

Dabei stellen sie fest, dass es sich bei der augenscheinlichen Waffe tatsächlich um eine Schreckschusspistole handelt. Sie nehmen die mutmaßliche Täterin fest und betreten die Wohnung. Erst dann entdecken sie die beiden Jungen im Alter von sieben und neun Jahren leblos in ihren Betten. Ein Notarzt kann laut Meldung Polizei Mannheim nur noch den Tod der beiden Kinder feststellen. Unklar bleibt laut der dpa zunächst, wer sonst noch in der Wohnung gelebt hat.

Stofftiere und Trauerkerzen in Straße in Hockenheim, wo zwei Kinder ermordet wurden.
Menschen aus der Region nehmen Anteil vor dem Haus der getöteten Kinder. © Marco Priebe

Mord an Kindern (†7/†9) in Hockenheim – die Region nimmt Anteil

Während die weiteren Hintergründe der Tat weiterhin unklar bleiben, nehmen zahlreiche Menschen in der Region Anteil. Vor dem Haus, in dem die Familie gelebt haben soll, stellen sie Kuscheltiere, Kerzen und Blumen auf. Ähnlich Unfassbares spielt sich an Ostern auch in Ulm ab, wo der Lebensgefährte einer Frau im Verdacht steht, deren 7-Jährige Tochter ermordet zu haben.

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Wie Jugendrechtsexpertin Theresia Höynck aus Hannover der dpa mitteilt, sind Taten wie diese äußerst selten. Motive reichten demnach von Verzweiflung, über Überforderung, bis hin zu Psychosen und Wahnvorstellungen. (paw)

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