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EVG ruft zu Warnstreik auf: Ab Sonntag stehen bundesweit Züge still – für 50 Stunden

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Von: Pauline Wyderka

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Neue Streiks werden am Donnerstag (11. Mai) von der Gewerkschaft EVG angekündigt. Demnach sollen ab Sonntag wieder die Bahnen stillstehen. Was die Kunden erwartet:

Das 49-Euro-Ticket ist kaum gestartet und jetzt das: Erneut kündigt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Warnstreiks an. Ab Sonntag (14. Mai) bleiben die Züge stehen, das kündigt die EVG am Donnerstag (11. Mai) an. Worauf sich Bahnkunden ab dem Wochenende einstellen müssen, berichtet HEIDELBERG24:

NameEisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
RechtsformGewerkschaft
SitzFrankfurt, Berlin
Mitglieder185.370 (2022)

Streik ab Sonntag – was fordert die EVG?

Es ist schon die dritte Runde im Arbeitskampf im Fern- und Nahverkehr. Seit Februar laufen die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Zuletzt stellt die EVG Deutschland Ende April durch einen Warnstreik aufs Abstellgleis. Es geht um höhere Tarife für 230.000 Beschäftigte, wie die dpa schreibt. Die nächste Gesprächsrunde sei demnach am 23. Mai angesetzt.

Mindestens 650 Euro mehr oder bei den oberen Einkommen 12 Prozent fordert die Gewerkschaft, bei einer Tarifvertragslaufzeit von einem Jahr. Dagegen wolle die Bahn sich lieber am Abschluss des öffentlichen Dienstes von Ende April orientieren. „Inakzeptabel“, sagt die EVG zu den Angeboten und verstärkt den Druck. Darum heißt es ab dem Wochenende wieder: Streik!

EVG kündigt Streik an – wann die Bahnen stehen bleiben

„Insgesamt streiken wir 50 Stunden“, kündigt der stellvertretende EVG-Vorsitzende Kristian Loroch an, „(…) weil uns die Arbeitgeber keine andere Wahl lassen.“ Von Sonntag (14. Mai) ab 22 Uhr bis einschließlich Dienstag (16. Mai) 24 Uhr sollen die Bahnen still stehen. Nur so könne der nötige Druck aufgebaut werden, um die Forderungen der EVG durchzusetzen.

„Die Beteiligung am Warnstreik wird insgesamt wieder hoch, die Folgen werden entsprechend weitreichend sein“, sagt eine weitere stellvertretende Vorsitzende, Cosima Ingenschay. Ihr zufolge bräuchte es noch mindestens diesen Streik, damit bei den Bahnunternehmen die Botschaft ankäme.

Streik bei der Bahn – warum ist die EVG so unzufrieden?

Mit bisherigen Zugeständnissen ist die EVG alles andere als zufrieden: Die Deutsche Bahn lasse sich laut Loroch insbesondere gerne „Hintertürchen“ offen, die vermeintliche Erfolge wieder infrage stellten. „Das erleben wir gerade wieder beim Thema Mindestlohn. Da wird der Öffentlichkeit suggeriert, man habe doch die Forderungen der EVG erfüllt und verstehe gar nicht, warum jetzt nicht endlich verhandelt wird.“

So seien 12 Euro Mindestlohn entsprechend der Forderungen in die Lohntabelle aufgenommen worden, allerdings mit Einschränkungen, nach denen bei egal welchen Lohnerhöhungen bei 13 Euro Schluss wäre. Die nächste Gesprächsrunde mit der Deutschen Bahn findet erst wieder am 23. Mai statt.

EVG-Streik ab Sonntag – Boni in Millionenhöhe sorgen für Fragezeichen

Im Vorfeld der Streikankündigung sorgen dicke Prämien für Tausende Bahnangestellte und Führungskräfte für Furore. In diesem Zusammenhang bezieht sich die dpa auf Medienberichte des NDR und der Süddeutschen Zeitung, nach denen sich die Boni auf einen dreistelligen Millionenbetrag summierten. Zwar flöße bei deren Berechnung auch die Kundenzufriedenheit mit ein, diese sei jedoch mit null Prozent gewichtet worden.

Wie sich die Kundenzufriedenheit in diesem Jahr entwickelt, hängt auch davon ab, wie gut die Umstellung auf das 49-Euro-Ticket funktioniert. Doch bereits zum Start des Tickets kämpfen viele Bahn-Kunden bei der Buchung des 49-Euro-Tickets mit Serverproblemen. (paw)

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