Gesund altern: Fünf Blutwerte können Hinweise auf Langlebigkeit geben
Blutwerte können zwar nicht direkt anzeigen, wie lange wir leben. Dafür sind sie jedoch wichtige Marker für Entzündungen und Krankheiten im Körper.
Die gesunde Lebensphase zu verlängern und ohne Krankheit zu altern, das wünschen sich sicherlich viele Menschen. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, die eine gesunde und langsame Alterung fördern. Die richtige Ernährung kann den Alterungsprozess beispielsweise bremsen. Daneben spielt Bewegung eine entscheidende Rolle, denn schnelles Gehen kann das Leben laut einer Studie um bis zu 16 Jahre verlängern. Doch wie erkennt man, ob man langsam oder schnell altert?
Nicht nur das Aussehen gibt Aufschluss darüber, dass Sie zu schnell altern. Menschen, die jünger aussehen, als sie sind, sollen laut Wissenschaftler übrigens seltener altersbedingt erkranken. Neben den offensichtlichen Merkmalen wie Falten und trockene Haut gibt es auch bestimmte Biomarker im Blut, anhand derer man viel über den Gesundheitszustand erfahren kann. Sie spielen deshalb eine wichtige Rolle bei der Länge unseres Lebens.
Altern: Fünf Blutwerte, die Anzeichen für Langlebigkeit geben

Aus dem eigenen Blut lässt sich viel über den Gesundheitszustand von Menschen herauslesen. So liefern Blutuntersuchungen Daten über Hormon-, Vitamin- und Mineralstoffhaushalt. Man sieht außerdem, ob Krankheiten vorliegen und ob genügend weiße und rote Blutkörperchen gebildet werden. Außerdem lassen sich anhand der Blutwerte auch Entzündungen im Körper aufdecken, die häufig der Ursprung für Krankheiten wie Diabetes und Krebs sind. Zwar verrät das Blut nicht direkt, wie lange wir leben. Dennoch gibt es Blutwerte, die mit der Langlebigkeit zusammenhängen.
Lp-PLA2 liefert Informationen über Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Das Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2) ist ein wichtiger Marker zur Früherkennung von entzündlichen Gefäßveränderungen. Außerdem liefert der Blutwert Informationen über die Stabilität von verkalkungsbedingten Cholesterinablagerungen in der Arterienwand. Gleichzeitig gibt es Hinweise auf bisher unerkannte Infarktrisiken und macht diese sichtbar. Bei hohen Lp-PLA2-Werten liegt meist eine hohe Entzündungsaktivität in der arteriellen Gefäßwand vor. Dies wiederum ist ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt – der sich bereits Wochen vorher ankündigen kann – und Schlaganfall. Sie zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Daher spielt ihre Früherkennung eine wichtige Rolle, wenn es um Langlebigkeit geht.
Homocystein: Zu viel davon im Blut stellt Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar
Bei Homocystein handelt es sich ebenfalls um einen weiteren wichtigen Blutwert in Verbindung mit der Langlebigkeit. Die im menschlichen Körper vorkommende schwefelhaltige Aminosäure entsteht durch Stoffwechselprozesse. Ist zu viel Homocystein im Blut, dann stellt dies ein Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Thrombose dar. Zu einem erhöhten Homocystein-Wert kann es beispielsweise durch hohes Alter, Rauchen, Erkrankungen oder einem Mangel an den Vitaminen B6, B12 und B9 kommen. Über eine Blutprobe lässt sich feststellen, ob der Wert erhöht ist.
Vitamin D spielt wichtige Rolle, wenn es um Langlebigkeit geht
Vitamin D ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und spielt daher eine wichtige Rolle für den menschlichen Körper. Dabei stärkt es nicht nur die Knochen, sondern fördert auch ein starkes Immunsystem und Nervensystem und hat einen positiven Einfluss auf die Psyche. Zudem ist es auch relevant, wenn es um chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs geht.
CRP (C-reaktives Protein): Erhöhter Wert weist auf verschiedene Erkrankungen hin
Wenn es um gesundes Altern und ein langes Leben geht, spielt auch das Eiweiß CRP (C-reaktives Protein) eine essenzielle Rolle. Dieses wird in der Leber produziert und gehört zum körpereigenen Immunsystem. Seine Aufgabe ist es, körperfremde Substanzen und abgestorbene Immunabwehrzellen aus entzündetem Gewebe zu entfernen. Ist der CRP-Wert erhöht, gibt dies Aufschluss darüber, ob eine Entzündung im Körper vorherrscht. Mögliche Ursachen sind etwa bakterielle Infektionen (Blasen-, Bauchspeicheldrüsen-, Lungen- oder Blinddarmentzündungen). Aber auch Krankheiten wie Morbus Crohn oder Rheuma können für einen erhöhten Spiegel des C-reaktiven Proteins verantwortlich sein. Bei manchen Tumoren, nach einer Operation oder bei einem akuten Herzinfarkt kann der Wert ebenfalls erhöht sein. Ein erhöhter Spiegel sollte in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden.
Harnsäure-Wert ist entscheidend für altersbedingte Krankheiten
Ein entscheidender Marker für Langlebigkeit ist zudem die Harnsäure. Denn der Harnsäure-Wert kann Hinweise auf altersbedingte Krankheiten wie Alzheimer sowie Entzündungen, Lebererkrankungen, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen geben. Über den Urin oder Stuhl wird die Harnsäure normalerweise ausgeschieden. Wenn die Harnsäurekonzentration im Blut allerdings steigt, kann das Blut die Harnsäure nicht mehr lösen. Dadurch bilden sich Harnsäurekristalle, die sich in Gelenken und Nieren ablagern können. Wenn die Harnsäurekonzentration erhöht ist, sprechen Mediziner von einer Hyperurikämie. Der Harnsäure-Wert kann mithilfe eines Blutbilds überprüft werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.