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Demenz: Schlaf-Symptom kann sie schon Jahre zuvor ankündigen

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Von: Judith Braun

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Ein starker Bewegungsdrang während einer Schlafphase kann Demenz bereits Jahre zuvor ankündigen. Achten Sie deshalb auf erste Anzeichen.

In Deutschland nimmt die Anzahl der Demenz-Kranken stetig zu: Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft lebten hierzulande zum Ende des Jahres 2021 fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Auch unter jüngeren Menschen wurde ein Anstieg der Krankheitsfälle verzeichnet. Was viele nicht wissen: Auch bestimmte Lebensumstände und Risikofaktoren können Demenz und Alzheimer begünstigen. Zwar gibt es laut Angaben des Bundesministerium für Gesundheit derzeit für die meisten Erkrankungen keine Therapie, die durch Alzheimer verursachte Gehirnschäden verlangsamt oder sogar zu einer Heilung führt. Jedoch können bestimmte Medikamente helfen, die Symptome einer Demenz bei manchen Patienten zeitlich begrenzt zu verbessern. Umso wichtiger ist es, das Leiden frühzeitig zu erkennen. Denn die Anfänge der Krankheit können bereits Jahrzehnte vor ihrer Diagnose liegen. Ein Anzeichen, das auf eine mögliche spätere Erkrankung hindeutet, tritt im Schlaf auf.

Demenz: Störung im Schlaf kann sie bereits Jahre zuvor ankündigen

Mann schläft in Bett
Eine Störung im REM-Schlaf kann ein frühes Anzeichen für eine spätere Demenz-Erkrankung sein. © Monkeybusiness/IMAGO

Bei Demenz und Parkinson handelt es sich um neurodegenerative Erkankungen, bei denen die Diagnose meist erst fällt, wenn die Symptome bereits stark ausgeprägt sind. Sowohl Demenz als auch Parkinson können sich allerdings durch Frühwarnsignale ankündigen. Zu Beginn einer Demenzerkrankung kommt es häufig zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Merkfähigkeit. Im weiteren Verlauf verschwinden dann auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Dadurch verlieren Patienten nach und nach Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie während ihres Lebens erworben haben. Zu den typischen Symptomen einer Demenzerkrankungen zählen:

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Demenz: Wissenschaftler entdecken frühes Warnzeichen im Schlafverhalten

Das Gehirn kann jedoch schon lange Zeit vor der Diagnose subtile Signale senden, die auf die Demenz hindeuten. Laut Ergebnissen einer Studie aus Kanada soll eine sogenannte REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein Warnzeichen für Hirnkrankheiten sein, die ungefähr 15 Jahre später auftreten. So sollen Menschen, die nachts in ihren Träumen ständig um sich schlagen oder treten, ein 80 bis 100 Prozent höheres Risiko haben, eine neurodegenerative Erkrankung wie Demenz oder Parkinson zu entwickeln.

Allerdings muss natürlich nicht jeder Albtraum schon ein Krankheitsanzeichen sein. Bei der Schlafstörung ist es entscheidend, dass der Bewegungsdrang im REM-Schlaf auftritt. Diese Schlafphase wird auch paradoxer oder desynchronisierter Schlaf genannt und betrifft etwa ein Viertel unseres Schlafes. Sie ist unter anderem gekennzeichnet durch höheren Blutdruck, schnelleren Puls sowie schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern, wobei die Muskulatur gleichzeitig schlaffer ist. Liegt die Störung im Schlaf vor, dann entspricht die körperliche Aktivität jedoch den lebhaften Träumen und der Körper bewegt sich ebenso heftig wie die Augen. Eine weitere Studie von Wissenschaftlern der Boston University zeigt zudem, dass verkürzte REM-Schlafphasen das Krankheitsrisiko ebenfalls erhöhen. Wie hoch Ihr eigenes Risiko für Demenz oder das Ihrer Angehörigen ist, können Sie über einen einfachen Test herausfinden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.

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