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Steigende Flüchtlingszahlen – Ankunftszentrum Heidelberg an Kapazitätsgrenze

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Von: Florian Römer

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Heidelberg - Seit Wochen steigen die Flüchtlingszahlen in Deutschland stark an. Auch im Ankunftszentrum im Patrick-Henry-Village ist der Zuzug spürbar.

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, ist in den vergangenen Wochen gestiegen. Das hat nicht nur mit dem eskalierenden Krieg in der Ukraine zu tun. Auch über die „normalen“ Flüchtlingsrouten kommen immer mehr Menschen nach Deutschland. Das hat auch Auswirkungen auf das Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Heidelberg.

Steigende Flüchtlingszahlen – Ankunftszentrum Heidelberg fast voll ausgelastet

Das Ankunftszentrum im Patrick-Henry-Village ist derzeit mit 2.758 Menschen belegt (Stand: 10. Oktober). Das geht aus einer Antwort des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe auf eine Anfrage von HEIDELBERG24 hervor. Die Kapazität des Zentrums auf der ehemaligen Konversionsfläche liegt bei 2.800.

Menschen auf der Flucht kommen aber nur in Ausnahmefällen direkt im Ankunftszentrum an. In der vom Land Baden-Württemberg betriebene Einrichtung werden Asylbewerber registriert, medizinisch untersucht und stellen dann ihren Asylantrag. Flüchtlinge kommen zunächst in Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) des Landes unter, insbesondere in Karlsruhe. Von dort werden sie zur „Durchführung des jeweiligen in das Ankunftszentrum verlegt“, erklärt das RP.

Markus Rothfuß leitet das Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Heidelberg.
Markus Rothfuß leitet das Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Heidelberg. © Florian Römer/HEIDELBERG24

Mehr Flüchtlinge – LEA sollen ausgebaut werden

Wie hoch sind die Zuzüge aktuell? Laut RP kamen „im Oktober bisher pro Tag durchschnittlich 169 Asylsuchende und durchschnittlich 71 Geflüchtete aus der Ukraine“ in LEA an. „Die Mehrheit kommt nach wie vor aus Syrien, Türkei, Afghanistan.“ Aufgrund der hohen Zugangszahlen werde der Ausbau von Unterbringungsmöglichkeiten in der Erstaufnahme vorangetrieben, heißt es aus Karlsruhe.

Auch russische Flüchtlinge im Ankunftszentrum in Heidelberg

Unter den Menschen im Ankunftszentrum befinden sich aktuell auch 39 russische Staatsbürger. Ob es sich bei den in den letzten Tagen angekommenen Russen um Kriegsdienstverweigerer handelt, ist noch unbekannt. „Fluchtgründe werden erst im Rahmen des Asylverfahrens beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geltend gemacht“, sagt eine Pressesprecherin des RP. Von Januar bis Oktober wurden 138 Personen mit russischer Staatsangehörigkeit mit Verbleib in Baden-Württemberg registriert.

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Wegen der verstärkten russischen Luftangriffe in der Ukraine wird erwartet, dass künftig auch wieder mehr ukrainische Staatsbürger nach Deutschland kommen. In Heidelberg wird ohnehin schon händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten für Ukraine-Flüchtlinge gesucht. Da die Kapazitäten in den städtischen Unterkünften ausgelastet sind, bittet Heidelberg jetzt die Bürger um Mithilfe. (rmx)

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