Wohnheim in Heidelberg: Studierendenwerk muss über 150 Mietern kurzfristig kündigen
Heidelberg - Über 150 Mieter in einem Wohnheim im Neuenheimer Feld müssen bis zum Monatsende aus dem Turm 681 ausziehen. Das Gebäude ist nicht mehr sicher:
Am Freitag (3. März) erhalten 169 Mieter des Wohnheimturms 681 im Neuenheimer Feld schlechte Nachrichten: Das Studierendenwerk Heidelberg muss ihre Mietverträge kurzfristig kündigen. Und zwar schon zum 31. März. Ein Gutachten zur Bausubstanz ergab, dass das Gebäude nicht mehr genutzt werden kann. Zuerst hat die Rhein-Neckar-Zeitung über den Fall berichtet.
Wohnheim im Neuenheimer Feld – über 150 Mieter müssen Turm 681 verlassen
Das Gebäude ist der letzte von drei Wohntürmen, die Anfang der 1960er errichtet wurden, erklärt ein Sprecher des Studierendenwerks. Die beiden anderen Türme sind schon länger weg. An ihrer Stelle stehen mittlerweile neue Gebäude. Wegen „Mängeln in unterschiedlichen Bereichen“, könne man jetzt auch den letzten verbliebenen Wohnturm nicht mehr weiter nutzen. Zunächst versuchte man, das Gebäude instand zu setzen. Aber: Auch wenn keine akute Gefahr bestehe, sei eine über Anfang April hinausgehende Nutzung nicht vertretbar, so der Sprecher.

Jetzt müssen 169 Mieter kurzfristig das Gebäude verlassen. Da es auf dem Wohnungsmarkt in Heidelberg äußerst schwer ist, kurzfristig eine Bleibe zu finden, hat das Studierendenwerk allen Mietern einen anderen, qualitativ besseren Wohnheimplatz angeboten. Das Studierendenwerk hat nach Angaben seines Sprechers in Heidelberg etwa 4.700 Plätze in Wohnheimen. Zunächst soll für die kurzfristig gekündigten Mieter die Warmmiete auch in den anderen Wohnheimen zwischen 168 und 190 Euro betragen. Beim Studierendenwerk zeigt man sich zuversichtlich, „die allermeisten für einen Umzug gewinnen zu können.“
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Wohnheimturm in Heidelberg wird geräumt – und bleibt zunächst leer stehen

Sobald der Wohnturm geräumt ist, wird er leer stehen, erklärt der Sprecher. Einen Ersatzbau wird es zumindest vorerst nicht geben. Das hänge mit den stark gestiegenen Baukosten zusammen. Zudem seien die Fördermittel des Landes für Neubauten niedrig. Zusammengenommen läge die Miete unter den gegenwärtigen Konditionen nach einem Neubau wohl zwischen 700 und 900 Euro. (rmx)