Randale in Baden-Württemberg: Polizei-Großaufgebot gegen Krawalltouristen

Baden-Württemberg - Hunderte Menschen kommen zum „Feiern“ zusammen, dann kippt die Stimmung – das haben Heidelberg, Stuttgart und Tübingen erlebt. So will die Polizei zukünftig reagieren.
Die Polizei will in mehreren Städten mit verstärkten Kräften für ein friedliches langes Wochenende um Fronleichnam sorgen. Nach Auseinandersetzungen zwischen jugendlichen Pöblern und Polizisten sollen in Stuttgart, Heidelberg und Tübingen dafür Vorkehrungen getroffen werden. Hierfür werden mehr Beamte im Einsatz sein als gewöhnlich, wie die Polizei in den betroffenen Kommunen der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand kam ein Großteil der Randalierer aus einem weiten Einzugsgebiet – so auch in Heidelberg: Die der Beschädigung eines Corona-Testpavillons auf der Neckarwiese beschuldigten Männer etwa stammen aus Mannheim und Karlsruhe*. Ordnungsbürgermeister Wolfgang Erichson* (Grüne) hatte nach der Pfingst-Krawalle in Heidelberg* betont: „Unsere Botschaft ist ganz klar: Stadt und Polizei dulden keinen Krawalltourismus.“
Baden-Württemberg: Stuttgart setzt Maßnahmen gegen Randale um
In Stuttgart* wird die bei Feiernden beliebte Freitreppe am Schlossplatz gesperrt. In den kommenden Tagen werden in der Landeshauptstadt auch berittene Polizei und Anti-Konfliktteams eingesetzt. Am Mittwochabend werden Bauzäune um die Treppe errichtet, von der aus junge Leute am vergangenen Samstag Beamte provoziert hatten. Das Bauwerk sei von auf Krawall gebürsteten Menschen als Bühne für ihr Imponiergehabe genutzt worden, erläuterte ein Polizeisprecher. Bei den Ausschreitungen waren mehrere Polizisten verletzt worden.
Baden-Württemberg: Tübingen verschärft die Regeln für die Nacht
In Tübingen richtete sich die Polizei auf Menschenansammlungen am Holzmarkt ein, wo am vergangenen Wochenende Zusammenkünfte junger Leute aufgelöst worden waren. „Die Ansammlung war ein einziger Coronaverstoß und zum Teil aggressiv gestimmt – wir hoffen auf ein ruhiges Wochenende“, sagte eine Polizeisprecherin. In der Tübinger Altstadt darf von Mittwoch an zwischen 22 Uhr und 4 Uhr abseits der Außengastronomie kein Alkohol getrunken werden; das gilt zunächst bis zum 4. Juli.
Baden-Württemberg: In Heidelberg sollen sich Ausschreitungen nicht wiederholen
In Heidelberg* ist vor allem die Neckarwiese nach tumultartigen Ausschreitungen an Pfingsten ein Ort möglicher Konflikte. Auf dem beliebten Freizeitareal ist der Aufenthalt von Mittwoch bis Montag jeweils von 22 Uhr bis 6 Uhr erneut verboten. Zuletzt war das nächtliche Verweilen dort von Freitag vergangener Woche bis Montagfrüh untersagt. Die Polizei hat aber auch die Altstadt und den Bismarckplatz als Verkehrsknotenpunkt im Auge, sagte ein Polizeisprecher. *HEIDELBERG24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. (esk mit dpa)