HeidelbergCement bekommt anderen Namen ‒ Werksschließungen wegen Energiekrise?
Heidelberg - Deutschlands größter Zementhersteller heißt jetzt „Heidelberg Materials“. Die hohen Energiepreise machen dem Baustoffkonzern zu schaffen, Werksschließungen drohen.
Der Baustoffkonzern „HeidelbergCement“ hat sich umbenannt. Seit vergangener Woche firmiert Deutschlands größter Zementhersteller unter „Heidelberg Materials“. Mit dem neuen Namen will das Unternehmen sein Portfolio an „nachhaltigen und innovativen Baustoffen sowie digitaler Lösungen“ hervorheben, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Energiekrise macht aber auch dem DAX-Konzern aus Heidelberg zu schaffen. Laut Konzern-Chef Dominik von Achten drohen Werksschließungen in Deutschland.
Konzernchef mahnt: Bei HeidelbergCement drohen Werkschließungen
Die explodierenden Energiekosten bereiten auch „Heidelberg Materials“ große Sorgen. Gerade die Zementherstellung ist energieintensiv und weltweit für rund acht Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Sollten die Preise für Strom und Gas weiter so hoch bleiben, drohen in Deutschland Werksschließungen.
„Wenn der Strompreis nachhaltig nicht runterkommt, dann ist es schon so, dass wir auch in Deutschland das eine oder andere Werk komplett vom Netz nehmen würden. Darauf haben wir uns vorbereitet“, erklärt Unternehmenschef von Achten laut Manager Magazin. Die Energiekosten des Baustoffkonzerns lagen 2021 bei etwa 2,1 Milliarden Euro. Sie werden nach Berechnungen von „Heidelberg Materials“ in diesem Jahr rund 1 Milliarde Euro höher ausfallen.
„Heidelberg Materials“ will nachhaltiger werden
Rund 51.000 Menschen arbeiten weltweit für „Heidelberg Materials“. Das Unternehmen zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit größten integrierten Herstellern von Baustoffen und -lösungen mit führenden Marktpositionen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. Es ist an 3.000 Standorten in 50 Ländern vertreten.
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Künftig will der Baustoffkonzern stärker auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen. 2024 will „Heidelberg Materials“ einen CO2-freien Zement auf den Markt bringen ‒ als erstes Unternehmen der Branche. „Bis 2030 werden wir mit unseren bereits gestarteten Projekten unseren CO2-Ausstoß um 10 Mio. Tonnen reduzieren“, sagt von Achten. Wegen seiner treibhausgasintensiven Zementproduktion stand HeidelbergCement immer wieder in der Kritik. (rmx)