Heidelberg: Energie sparen, auch in Schulen – „sonst fehlt uns bis zum Herbst die Versorgung“
Heidelberg reduziert seinen Energieverbrauch um 15 Prozent und ruft Bürger dazu auf, mitzuhelfen. Auch Privathaushalte sollen den Energieverbrauch senken.
Am Montag (18. Juli) spricht Oberbürgermeister Eckart Würzner bei einer Presseinformation im Tiergartenbad über eine mögliche Gasmangellage, die durch den Ukraine-Krieg hervorgerufen werden könnte. Dabei nimmt er die Vorkehrungen, die die Stadt Heidelberg trifft, um die Krise in den kalten Monaten zu überstehen, in den Fokus. Die Selbstverantwortung aller Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs spiele eine große Rolle.
Stadt | Heidelberg (Baden-Württemberg) |
Fläche | 108,8 km² |
Einwohnerzahl | 158.741 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Heidelberg: Bürger sollen dringend auf den eigenen Energieverbrauch achten
Würzner ruft zur Reduktion des Energieverbrauchs in Privathaushalten auf: „Es betrifft jeden, denn die Gasversorgungsketten stehen momentan sehr unter Druck.“ Dies mache sich mit drastisch ansteigenden Strompreisen bemerkbar. Besonders jetzt mache es Sinn, mehr auf den eigenen Energieverbrauch zu achten. „Wenn wir das nicht realisieren, fehlt uns bis zum Herbst die Versorgung – diese Situation müssen wir ernst nehmen“, warnt Würzner.
Nicht jede Maßnahme sei sinnvoll beim Sparen von Energie und Gas. Wer nicht weiter wisse, könne auf die kostenlose Beratung der Energieberatung zurückgreifen. Ein Förderprogramm zur Gebäudedämmung gebe es bereits. Zwar ist Heidelberg anderen Städten weit voraus, denn die Klimaziele der Bundesregierung seien bereits erfüllt; dennoch bestehe besonders bei außenliegenden Stadtteilen noch Luft nach oben.
Werden Energiekosten an Schulen nicht eingespart, kommt es zu größeren Engpässen
„Der Schulbetrieb und dessen Strukturen werden aufrechterhalten. Aber wir bitten um Einsparung der Energiekosten – sonst kommt es zu größeren Engpässen“, warnt Eckart Würzner. Dabei spiele die Reduktion der Heizkosten eine zentrale Rolle. Der Gesamtverbrauch an Energie soll an den Schulen um 15 Prozent zurückgehen. Das hat zur Folge, dass Schulen auch um 15 Prozent weniger heizen werden.
Zwar können laut Würzner die Klassenzimmer nach wie vor warm bleiben, Flure und Räume, die wenig genutzt werden, sollen dabei so wenig wie möglich beheizt werden. Bei 16 von 28 Schulen erfolgt die Energieversorgung mit Gas. „Auch wenn wir das Geld dazu hätten, könnten wir eine Umstellung auf Wärmepumpen oder Ähnliches erst nach einem Jahr realisieren“, stellt der Oberbürgermeister fest.
OB Würzner: „Einen wichtigen Beitrag können wir alle leisten, indem wir Energie sparen.“
„Ob wir tatsächlich in eine Gasmangellage geraten, hängt von Entwicklungen ab, die aktuell noch nicht vorhersehbar sind. Klar ist aber: Wir müssen uns jetzt bestmöglich auf dieses Szenario vorbereiten. Einen wichtigen Beitrag können wir alle leisten, indem wir Energie sparen. Wir wollen als Stadtverwaltung mit gutem Beispiel vorangehen“, so Würzner. Dass sich allerdings bis zum Herbst etwas an der jetzigen Situation ändert, sei sehr unwahrscheinlich.
Auch an Schwimmbädern geht die Energiekrise nicht vorbei. Es drohen höhere Betriebskosten. Deshalb ist es um so bedeutsamer, dass das Tiergartenbad auf die Nutzung regenerativer Energien umgestiegen ist: Eine neue Photovoltaikanlage auf den Gebäudedächern des Tiergartenbads sorgt zusammen mit zwei Wärmepumpen für angenehme Wassertemperaturen. So steht es übrigens um den Gratisbesuch für Eltern im Tiergartenbad. (mad)