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Zuerst in Handschuhsheim – Stadt Heidelberg geht gegen Gehwegparken vor

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Von: Florian Römer

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Heidelberg - Über viele Jahre wurde das Parken auf dem Gehweg in vielen Straßen geduldet. Jetzt will die Stadt Bürgersteige wieder von Fahrzeugen befreien – zuerst in Handschuhsheim:

Rund 1.100 öffentliche Straßen gibt es in Heidelberg. Einige von ihnen sind so schmal, dass auf den Gehwegen geparkt wird, um die Durchfahrt auf der Fahrbahn zu gewährleisten. Das Gehwegparken ist nach der Straßenverkehrsordnung zwar verboten, wurde in den meisten Kommunen aber geduldet. Die Folge: Manche Gehwege sind für Fußgänger zu schmal – sie müssen auf die Straße ausweichen.

Das ist gerade für Kinder, Fußgänger mit Kinderwagen oder Menschen mit Beeinträchtigungen gefährlich. Außerdem blockieren geparkte Fahrzeuge nicht nur den Gehweg, sondern häufig auch die Fahrbahn, heißt es in einer Mitteilung der Stadt: „Rettungskräfte wie Feuerwehr und Krankenwagen kommen daher oft nicht schnell genug zu Notfällen.“ 

StadtHeidelberg (Baden-Württemberg)
Einwohnerzahl158.741 (Stand: 31. Dezember 2020)
Fläche108,8 km²
OberbürgermeisterProf. Dr. Eckart Würzner (parteilos)
Straßen im Stadtgebietca. 1.100

Zuerst in Handschuhsheim – ab Montag setzt Heidelberg das Projekt „Freie Gehwege“ um

Mit dem Projekt „Freie Gehwege“ will die Stadt die Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum erhöhen. In der ersten Projektphase werden in fünf Heidelberger Straßen Sofortmaßnahmen umgesetzt und das Parken neu geordnet. Am Montag (8. Mai) starten die ersten Maßnahmen in Handschuhsheim. In der Bachstraße und der Kriegsstraße wird unter anderem wechselseitiges Parken eingerichtet, um die Verkehrsgeschwindigkeit zu reduzieren. Zudem werden neue Fahrradabstellanlagen und Verkehrsschilder sowie teilweise auch Poller installiert.

Als Schul- und Kinderwege fand die Auswahl der Straßen unter anderem auf Grundlage des Sicherheitsaudits für sichere Schulwege statt. Kinder sollen in diesen Straßen besonders geschützt werden. Beispielsweise mit Flugzetteln an Windschutzscheiben informierte die Verwaltung die betroffenen Anwohner über die anstehenden Verändnerungen. Mittlerweile stehen in den Straßen auch mobile Halteverbotsschilder, die auf die Änderungen ab Montag aufmerksam machen.

Ein mobiles Halteverbotsschild weist auf die anstehenden Maßnahmen in der Bachstraße in Heidelberg-handschuhsheim hin.
Ein mobiles Halteverbotsschild weist auf die anstehenden Maßnahmen in der Bachstraße hin. © Florian Römer/HEIDELBERG24

Heidelberg geht gegen Gehwegparken vor – das ändert sich in der Bach- und der Kriegsstraße

Am Montag werden in der Bachstraße und der Kriegsstraße neu Parkflächen auf dem Asphalt markiert. In der Bachstraße ergeben sich fortan folgende Änderungen: Zwischen den Kreuzungen wird ein wechselseitiges Parken eingerichtet. Die Markierung der Parkstände findet hier wie in den parallel verlaufenden Straßen statt.

Das Gehwegparken in der Bachstraße in Heidelberg-Handschuhsheim wird künftig unterbunden.
Das Gehwegparken in der Bachstraße wird künftig unterbunden. © Florian Römer/HEIDELBERG24

Auch in der Kriegsstraße wird ein wechselseitiges Parken innerhalb der Straßenzüge eingerichtet, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Dies geschieht in der Einfahrt von der Dossenheimer Landstraße, in den Kreuzungsbereichen Bäumengasse und Burgstraße sowie im Bereich des Kindergartens. Für die Geschäfte bleiben die Kurzzeitparkplätze erhalten, ebenso der Behindertenparkplatz vor der Friedenskirche. Vor dem Kindergarten wird es neue Parkmöglichkeiten für Fahrräder geben.

Auch in der Kriegsstraße in Heidelberg-Handschuhsheim wird das Parken neu geregelt.
Auch in der Kriegsstraße wird das Parken neu geregelt. © Florian Römer/HEIDELBERG24

Projekt „Freie Gehwege“ in Heidelberg – am 22. Mai folgt Umsetzung in Kirchheim

Voraussichtlich ab Montag (22. Mai) werden die Sofortmaßnahmen in Kirchheim umgesetzt. Dort sind Schäfergasse und die Danziger Straße betroffen. Die Danziger Straße ist bei Kindern ein beliebter Weg zum Spielplatz und dem Schulhof der anliegenden Geschwister-Scholl-Schule, um die Breslauer Straße zu meiden. Außerdem liegt in der Albert-Fritz-Straße der St. Georg-Kindergarten, der über den Insterburger Weg mit der Danziger Straße verbunden ist. Schwerpunktanalysen des Gemeindevollzugsdienstes haben zudem gezeigt, dass in der Vergangenheit vermehrt die Kurvenbereiche zugeparkt wurden.

Diese Sofortmaßnahmen werden in der Schäfergasse und der Danziger Straße ergriffen:

Neuordnung des Parkens in der Turnerstraße in Rohrbach und der Südstadt ab 5. Juni

Als letzte Straße der ersten Projektphase werden die Sofortmaßnahmen dann am Montag (5. Juni) in der Turnerstraße in Rohrbach und der Südstadt umgesetzt. Zwischen den Straßenzügen wird wechselseitiges Parken eingerichtet. Außerdem an vier besonders kritischen Stellen Piktogramme zur Verbesserung der Verkehrssicherheit erneuert:

Freie Gehwege in Heidelberg – Umsetzung der 2. Projektphase bis 2027

Parallel erarbeitet die Untere Straßenverkehrsbehörde der Stadt Heidelberg bereits die zweite Umsetzungsstufe. Die zweite Phase sieht in den nächsten drei bis vier Jahren eine Umsetzung freier Gehwege in allen Heidelberger Straßen vor. Hierzu wurden im Frühjahr alle 1.100 Straßen befahren, um die Bereiche mit hohem Falschparkeranteil zu erheben.

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Ebenso wird das Sicherheitsaudit zu den Kinderwegen ausgewertet, die polizeiliche Unfallstatistik herangezogen sowie Erfahrungsberichte des Gemeindevollzugdienstes ausgewertet. In Abstimmung mit den Stadtteilvereinen soll dann eine Prioritätenliste für die einzelnen Stadtteile erarbeitet werden. Weitere Infos unter heidelberg.de/freie-gehwege. (rmx mit pm)

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