Stuttgart 4.984 neue Infektionen und 28 weitere Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 991.853 Menschen nachweislich angesteckt. Die Zahl der registrierten Todesfälle stieg auf 12.754.
Bislang wurden 493 Fälle der Omikron-Variante (B.1.1.529) aus Baden-Württemberg an das Landesgesundheitsamt übermittelt – das sind 147 Fälle mehr als am Vortag. Bei den vom LGA täglich ausgewiesenen Omikron-Fällen handelt es sich sowohl um Verdachtsfälle als auch um Fälle, die per Vollgenom-Analyse bestätigt wurden. Zum Anteil der aktuellen Verdachtsfälle macht die Behörde keine Angaben. Die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten auf baden-württembergischen Intensivstationen liegt bei 583, davon werden 351 künstlich beatmet (Stand: 12.30 Uhr).
Update vom 23. Dezember, 9:29 Uhr: Bei Zusammenkünften an den Feiertagen ist eine Corona-Impfung aus Sicht des Epidemiologen Stefan Brockmann die beste Vorkehrung, die man treffen kann. Dennoch sollte auch die Gruppe, in der man zusammenkommt, möglichst klein sein, mahnt der Leiter des Referats für Gesundheitsschutz und Epidemiologie beim Landesgesundheitsamt in Stuttgart gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Wer sich zudem mit Menschen außerhalb des eigenen Haushalts treffe, sollte vorher einen Selbsttests machen, um sicherzustellen, nicht Virusträger zu sein. Bei Geimpften sei die Empfindlichkeit des Selbsttests zwar geringer, sagte Brockmann. „Aber getestet ist immer besser als nicht getestet.“ Auch für die Omikron-Variante seien die Selbsttests nach derzeitigem Wissen gut geeignet.
Mit Blick auf die derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen sagte Brockmann, er sei sich nicht sicher, ob es über die Feiertage wirklich mehr Kontakte geben werde, als man sonst auch im Alltag habe. „Wir sind inzwischen alle müde von der Pandemie. Doch gerade deshalb ist es jetzt auch zu den Feiertagen wichtig, sich an die Vorgaben zu halten.“ Dazu gehöre, nicht zu viele Menschen zu treffen, Maske zu tragen und vor Treffen einen Selbsttest zu machen. „Ich bin überzeugt, dass Appelle manchmal wirkungsvoller sind als reine Verbote.“
Update vom 22. Dezember, 11:43 Uhr: Es geht im Kampf gegen Corona voran, wenn auch nur schleppend. Laut Sozialministerium BaWü haben 73,3 Prozent der Bürger in Heidelberg zumindest ihre Erstimpfung erhalten. Etwas weniger (70,5) haben bereits den vollständigen Impfschutz – 35,4 Prozent haben bereits ihren Booster intus, wie die RNZ berichtet. Im angrenzenden Rhein-Neckar-Kreis sind die Zahlen fast identisch: 70,6 Prozent vollständig geimpft, 33,4 Prozent mit Auffrischungsimpfung. Beim großen Nachbarn Mannheim sind es übrigens deutlich weniger: In der Quadratestadt sind lediglich 68,6 Prozent der Menschen vollständig geimpft und 24,8 Prozent geboostert.
Zum Vergleich: Bundesweit sind 70,3 Prozent bzw. 58,5 Millionen Menschen vollständig geimpft (Stand 20. Dezember). Geboostert sind 32,6 Prozent – dies entspricht 27,1 Millionen in Deutschland lebenden Personen.
Update vom 21. Dezember: Wegen der Corona-Krise können Gastro-Betriebe auch 2022 erweiterte Flächen für die Außenbewirtschaftung nutzen. Das hat der Gemeinderat Heidelberg entschieden. Zudem zahlen Betriebe für Außenbewirtschaftungsflächen, Werbeaufsteller, Warenständer, Dekorationsgegenstände und ähnlichem für das Jahr 2022 lediglich 25 Prozent der Gebühren, die vor der Pandemie angefallen waren.
Seit 2020 müssen Betriebe keine Sondernutzungsgebühr für Außengastronomieflächen zahlen. Dadurch entgingen der Stadtkasse rund 400.000 Euro. Kommendes Jahr werden rund 300.000 Euro an Fehlbetrag hinzukommen. Insgesamt nutzten bislang 123 Betriebe in Heidelberg die Erweiterung der Außenbewirtschaftungsflächen.
Update vom 20. Dezember, 10:58 Uhr: Der Einzelhandel im Südwesten fordert von der grün-schwarzen Landesregierung, die 2G-Regel für die Branche aufzuheben. Wirtschaftsbereiche, die keine Treiber der Corona-Pandemie seien, sollten von „ständigen Regelverschärfungen verschont bleiben“, teilte der Handelsverband Baden Württemberg am Montag (20. Dezember) in Stuttgart mit. Wie hoch das Infektionsrisiko in Geschäften ist, lasse sich nur schwer sagen, weil die Kontaktverfolgung gerade in solchen Bereichen schwierig ist.
Der Verband hatte die Regel bereits heftig kritisiert. Er verwies in einem offenen Brief an die Landesregierung und die Landesparlamentarier nun auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg. Das Gericht hatte in der vergangenen Woche überraschend die 2G-Regel für den Einzelhandel in Niedersachsen gekippt. In anderen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, dürfen dagegen nur Geimpfte und Genesene in viele Geschäfte. Der Südwest-Verband berichtete von erheblichen Umsatzeinbußen.
Ungeachtet der Hemmnisse habe der Handel in der Pandemiebekämpfung aber an der Seite der Stuttgarter Landesregierung gestanden. In Niedersachsen soll nach ergänzenden Angaben von diesem Dienstag an eine FFP2-Maskenpflicht im gesamten Einzelhandel gelten. Das hatte die Landesregierung als Reaktion auf das Lüneburger Urteil angekündigt. Die Änderung soll für alle Geschäfte gelten – somit auch für Supermärkte. Eine medizinische Maske reicht dann nicht mehr.
Update vom 18. Dezember, 10:20 Uhr: Am Donnerstag meldet das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis 117 Neuinfektionen. Auf Anfrage von HEIDELBERG24 erklärt ein Sprecher, dass es ein größeres Cluster in einem Alten- und Pflegeheim mit 34 Fällen gebe. Zudem gebe es 148 aktive Fälle an Schulen und 43 in Kindergärten und Tagesstätten.
Auch ist mittlerweile die Omikron-Variante in der Region angekommen. Von den insgesamt 71 Fällen in Baden-Württemberg wurde einer in Heidelberg registriert. Bei einem weiteren Verdachtsfall im Stadtgebiet steht noch das Ergebnis der Sequenzierung aus. Zudem gibt es im Rhein-Neckar-Kreis zwei bestätigte Omikron-Fälle und zwei Verdachtsfälle.
Erstmeldung vom 17. Dezember: Bundesweit gehen die Corona-Fallzahlen und Inzidenzen zurück. Auch in Baden-Württemberg fällt die Kurve seit Anfang Dezember. Experten gehen aber davon aus, dass die sinkenden Zahlen nur eine kurze Verschnaufpause vor der nächsten Welle sein werden. Bereits Mitte Januar dürfte die neu entdeckte und hochansteckende Omikron-Variante das Infektionsgeschehen auch bei uns dominieren, so die Prognose. Aktuell hat das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg 71 Omikron-Fälle erfasst (Stand: 16. Dezember, 16 Uhr). Vor einer Woche waren es noch 23.
Die drohende fünfte Welle soll nach Ansicht von Politikern durch massives „Gegenimpfen“ so klein wie möglich gehalten werden. Eine drastische Erhöhung der Impfraten sollen eine Überlastung der Kliniken verhindern. Um besonders vulnerable Menschen vor einer Ansteckung zu schützen, haben Bundestag und Bundesrat vergangene Woche eine einrichtungsbezogene Impfpflicht beschlossen. Bis 15. März 2022 müssen Beschäftigte in Kliniken oder Pflegeheimen einen Nachweis über eine vollständige Impfung vorlegen.
Prof. Dr. Christof Hettich, Chef des Heidelberger Gesundheits- und Bildungsunternehmens SRH hält indes wenig von einer Teil-Impfpflicht: „Ich glaube nicht, dass eine Impfpflicht für lediglich eine Teilgruppe der Bevölkerung eine gesellschaftliche Akzeptanz finden wird.“ Es sei schwierig, „diese Pflichterfüllung nur einer Personengruppe abzuverlangen, die auch noch in besonderer Weise exponiert ist.“ In den Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen der SRH sind derzeit rund 17.000 Menschen beschäftigt. Gerade die Mitarbeiter in der Pflege müssten mit Menschen umgehen, die sich nicht impfen lassen müssten. „Eine Impfpflicht nur für den Pflegebereich halte ich deshalb für ungerecht, unsolidarisch und falsch“, erklärt Hettich in einer Unternehmens-Mitteilung.
Dem SRH-Chef fehlt es „an gesellschaftlicher Solidarität“. Zum Eindämmen der Pandemie müssten auch andere Teile der Gesellschaft beitragen, findet Hettich und fordert ein konsequenteres Handeln der Politik. Ein Großteil der Covid-Patienten, die in den Kliniken und Versorgungszentren der SRH bundesweit behandelt werden, ist ungeimpft. Der Großteil seiner Belegschaft habe sich hingegen impfen lassen. „Letzteres macht mich stolz, denn wir können diese Pandemie nur gemeinsam beenden.“ Nach Angaben von Hettich liegt die Impfquote der SRH-Belegschaft bei rund 80 Prozent.
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Laut Landesgesundheitsamt wurden am Donnerstag (16. Dezember) in Heidelberg 117 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Sieben Tage zuvor waren es 56 neue Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz steigt um 43,4 auf derzeit 297,3. 809 Corona-Fälle gelten als aktiv.
Stadt | Heidelberg |
Einwohnerzahl | 161.485 (Stand: 31. Dez. 2019) |
Fläche | 108,84 km² |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Nach Angaben des Gesundheitsamts des Rhein-Neckar-Kreis ist die Zahl der Covid-19-Toten in Heidelberg um zwei auf nunmehr 74 gestiegen. Bei den Toten handelt es sich um einen Mann zwischen 70 und 80 Jahren sowie eine über 90-jährige Frau. (dpa/rmx)