Heidelberg: Neues Einzelhandelskonzept – das bedeutet es für Kunden
Heidelberg - Um die Shopping-Meile in der City sowie die Stadtteilzentren zu stärken, hat der Gemeinderat ein Einzelhandelskonzept beschlossen. Was es damit auf sich hat:
Seit jeher ist Heidelberg eine attraktive Einkaufsstadt – mit einer lebendigen Innenstadt und starken Stadtteilzentren. Und das soll auch so bleiben! Der Gemeinderat hat dafür in seiner Sitzung am 17. März einstimmig das neue Einzelhandelskonzept beschlossen. Es dient als Planungs- und Entwicklungsinstrument zur Steuerung der Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben und ist eine wichtige Arbeitsgrundlage für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung.
Stadt | Heidelberg |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Einwohnerzahl | 158.741 (31. Dezember 2020) |
Fläche | 108,8 km² |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Heidelberger Einzelhandelskonzept: Basis für Bebauungspläne
Ein weitere Maßnahme zur Stärkung des Einzelhandels sind die drei vom Gemeinderat festgelegten verkaufsoffenen Sonntage. Das Einzelhandelskonzept bildet die Grundlage für die Aufstellung und Änderung von Bebauungsplänen. Es gibt Handlungsempfehlungen zur Stärkung einer vitalen Innenstadt, intakter Stadtteile und einer flächendeckenden Nahversorgung.
Es wurde durch das Gutachterbüro Junker + Kruse – Stadtforschung Planung aus Dortmund in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und einem Facharbeitskreis mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Einzelhandel und der Region erstellt.

Das sind die Ziele und Inhalte des Einzelhandelskonzepts
Die drei Ziele und zentralen Inhalte des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Heidelberg sind:
- Erhalt und Stärkung der vielfältigen und vitalen Innenstadt als Hauptgeschäftszentrum mit überörtlicher Anziehungskraft
- Stärkung der Stadtteilzentren als Treff-/Einkaufs-und Lebensmittelpunkte
- Sicherstellung der flächendeckenden fußläufigen Erreichbarkeit von Läden mit Waren für den täglichen Bedarf
Heidelberg: Stärkung der vitalen Innenstadt
Das Hauptgeschäftszentrum umfasst die Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und Karlsplatz. Das Einzelhandelskonzept sieht vor, die Vielfalt und Kleinteiligkeit in der Altstadt zu erhalten und zu stärken. Der Bereich entlang der Kurfürsten-Anlage bis zum Hauptbahnhof soll Raum für Einzelhandel bieten, der das Angebot in der Altstadt ergänzt.
Hier können mittlere und größere (Experimentier-)Flächen für neue Konzepte des Einzelhandels entstehen. Ergänzt wird das Hauptgeschäftszentrum durch das „Besondere Zentrum Europaplatz“ in der Bahnstadt.
Heidelberg: Millionen-Projekt zur Stärkung des Stadtzentrums
Mit dem Projekt „Mut zur Innenstadt“ soll das Stadtzentrum von der Altstadt über Bergheim bis zum Hauptbahnhof von 2022 bis 2025 mit einem Förderprogramm von fünf Millionen Euro gestärkt werden. Die Stadt investiert davon 1,25 Millionen Euro aus eigenen Mitteln. Weitere 3,75 Millionen Euro erhält sie als Bundesförderung aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Ministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Der Gemeinderat hat am 10. Februar 2022 einstimmig die städtische Investition beschlossen. Über das Förderprogramm können ganz konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität und Anziehungskraft der Innenstadt umgesetzt werden. Das Einzelhandelskonzept bildet hierzu den fachlichen Rahmen.

Heidelberg: Neues Einzelhandelskonzept soll Stadtteilzentren stärken
Zum Erhalt und zur Stärkung der Stadtteilzentren als Treff-/Einkaufs- und Lebensmittelpunkte sieht das Einzelhandelskonzept die Ausweisung von zentralen Versorgungsbereichen im Stadtgebiet vor. Diese sind neben dem Hauptgeschäftszentrum Innenstadt und dem „Besonderen Zentrum Europaplatz“ das Stadtteilzentrum Neuenheim sowie die Nahversorgungszentren Bahnstadt, Kirchheim und Ziegelhausen.
Das Konzept formuliert zudem eine Perspektive für die Ortskerne von Handschuhsheim-Mitte und Rohrbach-Mitte, die zu Nahversorgungszentren entwickelt werden sollen. Zudem soll perspektivisch ein Nahversorgungszentrum im neuen Stadtteil entwickelt werden, der auf der früheren US-Fläche Patrick-Henry-Village entsteht.
Flächendeckende Nahversorgung in allen Stadtteilen von Heidelberg
Das Netz der Stadtteil- und Nahversorgungszentren wird ergänzt durch integrierte Nahversorgungsstandorte in allen Stadtteilen mit Ausnahme des Boxbergs, in dem perspektivisch ein Standort geschaffen werden soll. Außerdem ist im Süden von PHV ein integrierter Nahversorgungsstandort vorgesehen.
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Im Sinne einer „Stadt der kurzen Wege“ verfolgt die Stadt die Zielsetzung, dass alle Heidelberger Bürgerinnen und Bürger ein Lebensmittelgeschäft in fußläufiger Entfernung erreichen können.
Tolle Beteiligung: Bürger haben rund 80 Anregungen eingebracht
Bürger*innen haben bei einer digitalen Veranstaltung und einer Online-Beteiligung rund 80 Anregungen eingebracht. Es wurden zu fast allen Stadtteilen Ideen geäußert:
- Schaffen von Einkaufsevents (Verbindung von Kultur und Einkauf)
- Abstellmöglichkeiten für (Lasten-) Fahrräder
- kreative (Zwischen-)Nutzung von Leerstand (zum Beispiel Pop-up-Stores zum Ausprobieren innovativer Konzepte)
- Erhöhung der Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Plätzen.
- Konzepte für verschiedene Zielgruppen
- stärkere Bewerbung/höhere Sichtbarkeit von bestehenden Geschäften und Angeboten
- einheitliche und familienfreundliche Öffnungszeiten
- Einrichtung von Lieferdiensten.
Alle Anregungen wurden geprüft und flossen teils in das Konzept mit ein. Mehr zum Einzelhandelskonzept online unter www.heidelberg.de/einzelhandel. (PM/pek)