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Gemeinderat beschließt Verkehrsprogramm fürs Neuenheimer Feld

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Von: Florian Römer

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Die Stadt Heidelberg möchte in der Nähe des Autobahnzubringers zur A5 bei Dossenheim einen P&R-Platz einrichten. Von dort soll ein Bus-Shuttle Pendler ins Neuenheimer Feld bringen. Gegen die Maßnahme wehren sich Landwirte, Kleingärtner und Anwohner. (C) HEIDELBERG24/Florian Römer
Der Verkehr im Neuenheimer Feld soll verbessert werden. © HEIDELBERG24/Florian Römer

Heidelberg - Der Verkehr im Neuenheimer Feld soll kurzfristig entlastet werden. Vor der Gemeinderatssitzung überreicht die Gärtnervereinigung eine Petition gegen einen Shuttlebus.

Update, 18 Uhr: Der Gemeinderat stimmt einstimmig für die kurzfristigen Verkehrsmaßnahmen für das Neuenheimer Feld. Mit dem 27-Punkte umfassenden Sofort-Programm will die Stadt die angespannte Verkehrssituation rund um den Uni-Campus entzerren.

Gärtnervereinigung übergibt Unterschriftensammlung für Erhalt des Handschuhsheimer Felds

Update vom 28. März: Der Gemeinderat diskutiert am Donnerstag (28. März) über die kurzfristigen Verkehrsmaßnahmen für das Neuenheimer Feld. Vor der Sitzung überreicht die Gärtnervereinigung Heidelberg-Handschuhsheim eine Unterschriftensammlung und einen blühenden Kirschbaum als Symbol des Handschuhsheimer Felds an Oberbürgermeister Eckart Würzner. Mit der Petition will sich die Gärtnervereinigung gegen einen Shuttlebus durch das Handschuhsheimer Feld einsetzen. Die Kleingärtner sehen sich durch mögliche Verkehrsmaßnahmen im Handschuhsheimer Felds in ihrer Existenz bedroht

„Wir nehmen die Unterschriften sehr ernst, müssen aber mehrere Aspekte abwägen“, meint Oberbürgermeister Eckart Würzner bei der Übergabe. Denn auch die Arbeitgeber im Neuenheimer Feld brauchen laut dem OB Unterstützung. Elke Koppert äußert danach die dringende Bitte, „das Handschuhsheimer Feld zu schützen.

Gärtnervereinigung übergibt eine Petition gegen Shuttlebus durch das Handschuhsheimer Feld an Oberbürgermeister Eckart Würzner.
Hans Hornig und Elke Koppert (r) von der Gärtnervereinigung übergeben eine Petition gegen Shuttlebus durch das Handschuhsheimer Feld an Oberbürgermeister Eckart Würzner (l). © HEIDELBERG24/Florian Römer

Die Unterschriftensammlung richtet sich an den Gemeinderat mit der Bitte, die lebendige Vielfalt des Handschuhsheimer Felds zu schützen und den Verlust weiterer Ackerflächen zu verhindern. Obwohl der Shuttlebus schon ein Tag nach Petitionsstart am 4. Februar vom Tisch ist, unterschreiben fast 4.000 Menschen die Petition „Kein Park&Ride mit Shuttlebus im Handschuhsheimer Feld“, darunter 2.881 Heidelberger. Die Gärtnervereinigung sieht in der Petition ein „eindeutiges Votum für den Schutz des Handschuhsheimer Feldes vor weiterer Beschneidung und Zerschneidung durch straßenbauliche Maßnahmen.

Wir fordern die Verantwortlichen in Politik und Stadtverwaltung auf, das Handschuhsheimer Feld in die kommunalen Klimaschutzziele einzubeziehen und in ihren Entscheidungen dessen vielfältigen Nutzen für die Gesamtstadt zu respektieren“, so Elke Koppert und  Hans Hornig für die Gärtnervereinigung.

CDU will P&R-Platz am Großmarkt 

Update, 22. Februar: Die CDU hat den Bus durch das Handschuhsheimer Feld abgeschrieben. Den P&R-Platz in Autobahnnähe allerdings noch nicht. In der Sitzung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschussses (SeVA) am kommenden Mittwoch (27. Februar, 17 Uhr) wollen die Christdemokraten vorschlagen auf dem Gelände des Großmarkts an B3 und L531 einen Pendlerparkplatz zu errichten

Perspektivisch“ sei auch eine Erweiterung auf angrenzende Flächen und die Errichtung eines mehrgeschossigen Parkhauses „mit rund 1.000 Stellflächen“ denkbar, sagt Alexander Föhr (CDU). Auf der Ostseite der B3 müsse dann eine zusätzliche Straßenbahnhaltestelle eingerichtet werden.

Springer-Mitarbeiter sammeln Unterschriften für Verkehrsentlastung

Update, 21. Februar: Für die kurzfristige Verbesserung der Verkehrssituation im Neuenheimer Feld haben Angestellte des Springer Nature-Verlags 433 Unterschriften gesammelt. Die Unterschriften sind innerhalb von zwei Wochen zusammengekommen und wurden von Tiina Konrad (Personalmanagement) sowie Betriebsvorsitzender Michael Barton an Oberbürgermeister Eckart Würzner übergeben.

Wir sind offen für alle Lösungsvorschläge, die eine Entlastung bringen – egal ob mit oder ohne Bus-Shuttle“, sagen die beiden Mitarbeiter des Verlags, der am „äußersten Ende der Tiergartenstraße in ganz besonderem Maße von der katastrophalen Verkehrslage im Neuenheimer Feld betroffen“ ist, wie es in dem Begleitschreiben heißt. Mittlerweile habe sich die Lage als „echter Standortnachteil für unser Haus erweisen“, so Springer Nature.

Mitarbeiter begrüßen Maßnahmen zur Verkehrsentlastung

Nur wenige der rund 1.000 Mitarbeiter kämen aus der näheren Umgebung und könnten mit dem Rad den Verkehrskollaps umfahren. Mitarbeiter, die ihre Kinder aus Krippe oder Kita holen müssen, stünden „täglich unter ganz besonderem Stress“ oder müssten „unverhältnismäßig viel Zeit einplanen.“ 

Die Mitarbeiter von Springer Nature begrüßen die kurzfristigen Entlastungsmaßnahmen der Stadt und wollen „mit diesen gesammelten Unterschriften der Dringlichkeit dieser Maßnahmen nochmals besonderen Nachdruck verleihen.“ 

Über 1.000 Unterschriften gegen Bus-Shuttle und P&R-Platz

In einem ähnlichen Zeitraum hat die Gärtnervereinigung Handschuhsheim inzwischen fast 2.000 Unterschriften gegen einen Park&Ride-Platz und die Verlängerung einer Buslinie durch das Handschuhsheimer Feld gesammelt. 

Die Online-Petition richtet sich an den Heidelberger Gemeinderat. Von den bislang fast 2.000 Unterschriften für den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen und des Naherholungsraums kommen über 1.300 von Heidelberger Bürgern.

Open Petition, Gegen P&R-Platz und Bus-Shuttle im Handschuhsheimer Feld, Screenshot (21.2.2019, 10:33 Uhr)
Screenshot Open Petition (21.2.2019, 10:33 Uhr). © Screenshot (21.2.2019, 10:33 Uhr)

Die Verkehrsmaßnahmen fürs Neuenheimer Feld werden am 27. Februar wieder im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss (SeVA) diskutiert.

Auch interessant: Das sind die Planer-Ideen im Masterplanverfahren fürs Neuenheimer Feld

Bezirksbeiräte gegen Shuttle-Bus durchs Handschuhsheimer Feld 

Update 5. Februar, 21:46 Uhr: Seit Montag (4. Februar) läuft eine Petition der Gärtnervereinigung Heidelberg-Handschuhsheim. Sie kämpft gegen den möglichen P&R-Platz und Shuttle-Service im Feld. Bereits 66 Unterstützer hat die Petition – mehr als die Hälfte kommen aus Heidelberg. Insgesamt will die Vereinigung 1.600 Stimmen sammeln und danach die Petition dem Gemeinderat vorlegen.

Bezirksbeiräte mit Mehrheit gegen Parkplatz und Shuttle-Bus

Update 5. Februar, 20:32 Uhr: Sind P&R-Parkplatz und Shuttle-Bus im Handschuhsheimer Feld bald vom Tisch? In der Sondersitzung der Bezirksbeiräte Neuenheim, Handschuhsheim und Bergheim kommt heraus, dass die umstrittene Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrssituation wohl auch im Gemeinderat keine Mehrheit findet. 

Zwar sei das Maßnahmenpaket prinzipiell gut und der Großteil der Bezirksbeiräte stimmt dafür – allerdings ist die Mehrheit gegen den Parkplatz und Shuttle-Bus

Bei der Sondersitzung am Dienstag im Rathaus heißt es außerdem, dass die CDU das „Thema Shuttle-Bus zurückziehen wolle. Ein offizielles Statement der Gemeinderatsfraktion liegt derzeit jedoch noch nicht vor.

Die Entscheidung der Bezirksbeiräte hat allerdings ,nur' Empfehlungscharakter. Die endgültige Entscheidung liegt bei den Gemeinderäten. 

SEVA-Diskussion um Sofortprogramm

Update 24. Januar: Eineinhalb Stunden diskutieren die Stadträte im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss (SEVA) am Mittwochabend (23. Januar) über das Sofortprogramm, das den Verkehr reduzieren soll – ohne Ergebnis!

Und das, obwohl Bau- und Verkehrsbürgermeister Jürgen Odszuck und Alexander Thewalt vom Amt für Verkehrsmanagement mit Blick auf die Verkehrssituation im Neuenheimer Feld auf die Dringlichkeit hinweisen. „Jede vorgeschlagene Maßnahme hat ihre Berechtigung“, sagt Odszuck zu Beginn, „es geht darum herauszufinden, welche die schnellste Wirkung erzielt.

Das langfristige Ziel sei die Verlagerung der Fahrten auf umweltfreundliche Verkehrsmittel („Modal Shift“), erklärt Thewalt. Kurzfristig gehe es aber darum, die Erreichbarkeit des Neuenheimer Felds in der Spitzenstunde (7 Uhr/7:30 Uhr) zu verbessern.

Diskussion um Pendlerparkplatz und Buslinie

Die Gemüter erhitzen sich besonders am angedachten P&R-Platz an den Farrwiesenäckern und dem Bus, der von dort ins Neuenheimer Feld fahren soll. 

Thewalt verrät in einer kurzen Präsentation, dass die Verwaltung derzeit plant, die Buslinie 37 (bislang: Mathematikon–Sportzentrum-Nord) nicht nur zum Hauptbahnhof, sondern auch bis zum P&R-Platz zu verlängern. Der Bus soll im 20-Minuten-Takt über die Südseite des Neuenheimer Felds (Tiergarten-, Hofmeister- und Kirschnerstraße) verkehren. Für möglichen Begegnungsverkehr sollen im Allmendpfad und  in der Straße Fennenbergerhöfe/Tiergartenstraße zwei Ausweichflächen eingerichtet werden.

Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss Heidelberg, 23. Januar 2019,
Der SEVA am Mittwoch. © HEIDELBERG24/Florian Römer

Über eine bauliche Trennung von P&R-Platz und Bushaltestelle könne verhindert werden, dass Autos die Strecke als Schleichweg ins Neuenheimer Feld nutzen, meint Thewalt. Der Parkplatz soll mit einer Schranke gesichert und erst zu Spitzenstunden (ab 7 Uhr/7:30 Uhr) geöffnet werden. Insgesamt könne die Maßnahme Thewalt zufolge bewirken, dass der Verkehr ins Neuenheimer Feld um rund zehn Prozent reduziert wird.

Durch die Busse seien die Nutzwasserleitungen nicht gefährdet, erklärt der Verkehrsmanager, da sie im Wegebankett liegen und die Achslast der Busse auch nicht viel höher sei als die von Lastern und landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen.

Bürgerlicher Fraktionen für Parkplatz

Alexander Föhr (CDU) kritisiert die „Stimmungsmache“ gegen den Pendlerparkplatz in den letzten Wochen. Die CDU wolle keinen Nordzubringer, sonst würde sie das auch sagen, so Föhr. „Es kann doch nicht sein, dass wir verkehrlich stark belastete Straßen und Stadtteile nicht mal mit einer provisorischen Maßnahme wie dem Pendlerparkplatz entlasten können“, sagt Föhr. 

Auch Matthias Diefenbacher (Heidelberger) macht sich für den P&R-Platz stark. Beim Betriebshof argumentierte die SPD mit dem Wohl der Mitarbeiter – „das gleiche Argument muss jetzt auch für die Angestellten im Neuenheimer Feld gelten“, fordert Diefenbacher. Mit der Maßnahme könnten 400 Autos aus dem Areal rausgebracht werden, das solle man nicht „zerreden“. Im Fall des P&R-Platzes müsse man „der Stadtverwaltung vertrauen, dass es ein Provisorium bleibt.“  

Für Simone Schenk (Freie Wähler) sollte man den Blick neben den vielen Angestellten, die sich eine Wohnung in Heidelberg „einfach nicht leisten können“ und deshalb vornehmlich mit dem Auto einpendelten, auch auf die Patienten legen, die oftmals nicht mit dem ÖPNV oder dem Rad zum Arzttermin kommen könnten. Prinzipiell müsse der Nahverkehr neu gedacht werden, ohne Verbote, fordert Schenk. Sie könne sich beispielsweise eine „Campus-Bahn“ aus elektrifizierten Kleinbussen vorstellen, die im Neuenheimer Feld verkehrten.

Wie groß ist der Nutzen des „Provisoriums“?

Generell unterstütze ihre Fraktion P&R-Plätze, nur nicht an diesem Standort, entgegnet Sahra Mirow (Linke). Denn: „Ein ‚Provisorium‘, das 2,6 Millionen Euro kostet, das löst man nicht so schnell wieder auf.“ 

Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) ergänzt, dass P&R-Plätze da Sinn machten, wo der Verkehr auf die erste Schiene treffe – und das sei an den Farrwiesenäckern eben nicht der Fall. Auch durch eine Verlegung der Anfangszeiten im Klinikum um 10 Minuten nach vorn oder nach hinten könnte der Verkehr im Neuenheimer Feld entzerrt werden, schlägt Weiler-Lorentz vor. Oder durch eine Abschaltung der Ampel an der Kopfklinik.

Die Kosten-Nutzen-Relation des Pendlerparkplatzes stellt Christoph Rothfuß (Grüne) in Frage: Insgesamt koste allein diese Maßnahme 4 Millionen Euro – „10.000 Euro pro Auto, das da auf dem Parkplatz steht“, rechnet Rothfuß vor. „Ich glaube, dass wir mit anderen Vorschlägen mehr Autos aus dem Feld rausbekommen und das günstiger.

Maßnahme am Masterplan vorbei?

Irmtraud Spinnler (SPD) erinnert, dass man sich im Masterplanverfahren zum Neuenheimer Feld befinde. Es sei wichtig, „dass man keine Maßnahmen beschließe, die dem Masterplan vorgreifen.“  

Bürgermeister Odszuck bestätigt einen Brief des Masterplan-Koordinationsbeirats an Oberbürgermeister Eckart Würzner, in dem kritisiert wird, dass die Maßnahmen das Verfahren untergraben. Odszuck erkennt in dem Schreiben allerdings „kein sachliches Argument, wieso das den Masterplan unterläuft.

Thema in Bezirksbeiräte zurück verwiesen

Ohne Beschluss werden die kurzfristigen Verkehrsmaßnahmen in die Bezirksbeiräte verwiesen. Am 5. Februar (18 Uhr, Großer Rathaussaal) werden die Bezirksbeiräte von Neuenheim, Handschuhsheim und Bergheim zu einer Sondersitzung zusammen kommen, um über die Sofortmaßnahmen zu diskutieren. Zuvor wird das Thema auch im Haupt- und Finanzausschuss (30. Januar, 17 Uhr) beraten.   

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Grundtext, 10. Januar:

Eine Buslinie durchs Handschuhsheimer Feld?

Oberbürgermeister Eckart Würzner sieht darin kein Problem: „Bei meinem Haus fahren täglich auch im 20-Minuten-Takt Busse vorbei. Deshalb halte ich die Shuttle-Busse für vertretbar“, sagt das Stadtoberhaupt beim Neujahrsempfang des Stadtteilvereins Handschuhsheim am Sonntag (6. Januar).

P&R-Parkplatz und Shuttle-Bus durchs Feld

Um die angespannte Verkehrssituation im Neuenheimer Feld zu entzerren, will die Stadt in der Nähe der A5 bei Dossenheim einen Park&Ride-Parkplatz einrichten, von dem aus Shuttle-Busse Pendler ins Neuenheimer Feld bringen soll. Für den geschotterten Parkplatz am nördlichen Ende der Farrwiesenäcker würden rund 10.000 Quadratmeter Ackerfläche versiegelt werden. Neben 400 Parkplätzen sollen Bushaltestellen, Fahrradabstellanlagen und eine Next-Bike-Station errichtet werden.

Unseren Informationen zufolge soll der Shuttle-Bus von den Spitzäckern über den Allmendpfad fahren, am Klärwerk abbiegen und über die Verlängerung der Tiergartenstraße (Fennenbergerhöfe) bis ins Neuenheimer Feld fahren. Der Haken: Für den Busverkehr müssten teilweise holprige Feldwege zweispurig ausgebaut werden, damit die Busse aneinander vorbeifahren können.

Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung rund 5 Millionen Euro für die Maßnahme in den Haushalt 2019/20 eingestellt.

Kommt erst der Bus, dann der ‚normale‘ Verkehr? 

Auch wenn das Sofort-Programm von der Verwaltung lediglich als „Provisorium“ bezeichnet wird, befürchten viele Handschuhsheimer, dass mit der provisorischen Maßnahme am Masterplanverfahren vorbei Fakten geschaffen werden, die den seit Jahren diskutierten Nordzubringer ins Neuenheimer Feld zur Folge haben.

Dabei würde der P&R-Parkplatz nahe der A5 den Verkehr auf der Dossenheimer Landstraße nur um 2 Prozent reduzieren, auf der Ernst-Walz-Brücke nur um 0,1 Prozent. Zu diesem Schluss kommt Systemanalytiker Dieter Teufel vom Umwelt- und Prognoseinstitut (UPI). 

Sollte der P&R-Platz tatsächlich eingerichtet werden, könnte das für viele Einpendler aus dem Norden den Anreiz erhöhen, mit dem eigenen Wagen bis in direkte Feldnähe zu fahren: Bislang müssten ÖPNV-Nutzer, die aus dem Norden ins Feld kommen, drei Mal umsteigen – mit der P&R-Option an der A5 nur ein Mal, argumentiert Teufel

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Wie siehst Du die Maßnahme P&R-Parkplatz/Bus-Shuttle? Kann das den Verkehr im Neuenheimer Feld entzerren helfen? Diskutiere mit auf Facebook:

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Sinnvoller wäre es aus Sicht von Teufel, alle Parkplätze im Neuenheimer Feld kostenpflichtig zu machen. Dafür sollen die großen Institutionen im Feld ihren Mitarbeitern den Sockelbeitrag des Job-Tickets finanzieren. Zeitgleich müsste die Taktung im ÖPNV erhöht werden, um die Attraktivität zu erhöhen. 

Zudem müsste ein Weg gefunden werden, dass mehr Leute in einem Auto ins Feld fahren, fordert Teufel. Startups wie Matchrider bieten bereits Apps, die Fahrgemeinschaften organisieren. Schon eine relativ geringe Erhöhung des „Pkw-Besetzungsgrads“ von derzeit 1,25 auf 1,4 könnte die Summe der Autofahrten ins Feld um 10 Prozent reduzieren helfen, rechnet Teufel – das ist eine fünf Mal höhere Reduktion als durch den P&R-Platz im Handschuhsheimer Feld.     

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Am 23. Januar soll das Thema im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss (17 Uhr) besprochen werden. Den Bezirksbeiräten soll die Maßnahme bislang nicht vorgelegt werden. Es könnte aber sein, dass der SEVA das Thema in die Bezirksbeiräte verweist. 

rmx

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