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Eskalationen in Heidelberg: Stadt zeigt sich „schockiert“ über Gewaltausbruch

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Von: Josefine Lenz, Daniel Hagen

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Zahlreiche Polizisten auf der Neckarwiese
Heidelberg: Nach den schweren Ausschreitungen in der vergangenen Nacht auf der Neckarwiese - Hundertschaft der Polizei im Einsatz © HEIDELBERG24/PR-Video, Priebe

Heidelberg - Trotz Corona treffen sich auf der Neckarwiese hunderte Menschen und feiern. Die Stadt musste sogar die Neckarwiese sperren, um weitere Ausschreitungen zu verhindern:

Update vom 24. Mai, 17 Uhr: Nach den Ausschreitungen in der Altstadt und auf der Neckarwiese am Pfingst-Wochenende meldet sich Oberbürgermeister Eckart Würzner zu Wort. In einer Pressemitteilung der Stadt Heidelberg sagt er: „Wir sind schockiert über das Ausmaß an Gewaltbereitschaft und inakzeptablem Verhalten, das wir an den Pfingsttagen in Heidelberg gesehen haben. Stadt und Polizei werden dagegen mit aller Härte vorgehen. Selbst außerhalb einer Pandemie wäre es völlig untragbar, dass sich Hunderte Menschen im öffentlichen Raum derart daneben benehmen – die meisten davon übrigens nicht aus Heidelberg, sondern über die sozialen Medien aus einem weiten Umkreis mobilisiert. Wir werden nicht zulassen, dass sich solche Szenen in Heidelberg wiederholen und mit aller Konsequenz gegen Randalierer vorgehen.“

Als erste Konsequenz lässt die Stadt die Neckarwiese vom Montag, 20 Uhr, bis Dienstag, 6 Uhr, sperren. Der Geltungsbereich des Verbots reicht von der Ernst-Walz-Brücke bis 500 Meter östlich der Theodor-Heuss-Brücke. Ein Großaufgebot an Polizei und Ordnungskräften wird im Einsatz sein, um das Verbot durchzusetzen. „Wer sich dennoch auf der Neckarwiese aufhält, riskiert einen Platzverweis und ein Bußgeldverfahren. Ob in den kommenden Tagen weitere Maßnahmen nötig sind, werden Stadt und Polizei am morgigen Dienstag beraten“, heißt es in der Mitteilung. Auch echo24.de berichtet über die Ausschreitungen auf der Neckarwiese in Heidelberg.*

Heidelberg: Neckarwiese und Altstadt werden zur Partymeile – Polizei greift ein

Update vom 24. Mai, 11:13 Uhr: Nachdem es in der Nacht auf Sonntag zu Ausschreitungen auf der Neckarwiese gekommen ist, ergreift die Polizei Maßnahmen. Das Neckarufer sowie die Altstadt und Neuenheim werden genaustens unter die Lupe genommen. Besonders in der Nacht auf Pfingstmontag finden dort mehrere Kontrollen statt.

Wie die Polizei am Montagfrüh berichtet, befinden sich gegen 21:30 Uhr rund 200 bis 250 Personen auf der Neckarwiese. Diese feiern, trinken und verhalten sich aggressiv. Die meisten von ihnen sind Jugendliche, die aus der Region angereist sind. Die Beamten wollen die Teenager auf die Einhaltung der Corona-Regeln hinweise, doch sie reagieren nicht darauf. Es kommen immer mehr Feiernde auf die Wiese. Schätzungsweise sind 400 Menschen vor Ort. Die Polizei sieht sich deshalb gezwungen, das Neckarvorland zu räumen.

Heidelberg: Kontrolle in der Altstadt – Gruppen flüchten vor der Polizei

Doch nicht nur am Neckar, sondern auch in der Altstadt versammeln sich größere Gruppen von jungen Menschen. Als diese die Polizei entdecken, flüchten sie in Kleingruppen. „Mit starken Polizeikräften gelang es schließlich diese so zu zerstreuen, dass sie sich nicht mehr als Gruppe zusammenfanden“, heißt es im Polizeibericht vom Mannheimer Präsidium.

Nach Mitternacht sind weiterhin mehr als 500 Personen in der Heidelberger Altstadt unterwegs. Die Menschen grölen betrunken herum. Doch als sie von der Polizei ebenfalls auf die Corona-Maßnahmen hingewiesen werden, zeigen sie sich einsichtig. Sie halten Abstand und reduzieren ihre Lautstärke.

Die Bilanz des Abends: 188 kontrollierte Personen und 86 Fahrzeuge, eine Anzeige wegen Beleidigung eines Polizeibeamten und wegen falscher Personalienangaben sowie drei Anzeigen wegen nicht angepasster Geschwindigkeit.

Heidelberg: Party auf Neckarwiese eskaliert – Gäste randalieren und werfen Flaschen

Meldung vom 23. Mai: Aufgrund der aktuell niedrigen 7-Tage-Inzidenz in Heidelberg ist die nächtliche Ausgangsbeschränkung aufgehoben und es gibt zahlreiche Lockerungen. In der Nacht zum Sonntag (23. Mai) sind daher viele Menschen auf die Neckarwiese gegangen, um dort zu feiern. Laut dem Polizeipräsidium Mannheim haben sich auf der Wiese bereits gegen Abend zwischen 700 und 1.000 Personen befunden, dazu noch etwa knapp 400 in der Altstadt. Bei den Feiernden soll es sich überwiegend um Jugendliche und junge Heranwachsende gehandelt haben. Weil die Stimmung aber ruhig war, sind die Beamten im Rahmen der allgemeinen Überwachungsmaßnahmen nicht eingeschritten.

NameHeidelberg
BundeslandBaden-Württemberg
Einwohner161.485 (Stand: 31. Dez. 2019)
OberbürgermeisterEckart Würzner (Parteilos)

Heidelberg: Party auf Neckarwiese eskaliert - Personen werfen Flachen auf Polizei

Die Stimmung ändert sich gegen 23:30 Uhr aber rapide. Die Personen seien laut Polizei immer ausgelassener, betrunkener und aggressiver geworden. Kur nach 1 Uhr befinden sich weiterhin etwa 700 bis 1.000 Menschen auf der Neckarwiese. Als Beamte der Polizei Heidelberg aufgrund einer zu lauten Musikanlage einschreiten wollen, eskaliert die Situation. Mehrere Unbekannte beginnen damit, Flaschen auf die Polizisten zu werfen. Um die Situation zu beruhigen und eine Ausbreitung oder Verlagerung der Feier zu verhindern, fordern die Beamten Verstärkung an.

Aufgrund der hohen Polizeipräsenz verlassen immer mehr Personen die Neckarwiese, sodass gegen 3 Uhr morgens nur noch etwa 50 bis 80 Feiernde vor Ort sind. Diese zeigen sich allerdings renitent und wollen den Platz, trotz mehrfacher Aufforderung der Polizei, nicht verlassen. Doch es kommt noch schlimmer. Im Bereich des Übergangs der Neckarwiese zur Theodor-Heuss-Brücke fangen die Personen auch noch an zu randalieren. So werden Flaschen auf Beamte und Dienstfahrzeuge geworfen sowie eine Toilettenanlage, Parkbänke, Tische, ein Verkaufsstand von Schaustellern und ein mobiles Corona-Testzelt beschädigt. Bei dem Vorfall werden zudem drei Polizisten verletzt und acht Fahrzeuge beschädigt.

Heidelberg: Gaffer feuern Randalierer an

Etwa 300 Feiernde haben sich dabei mit den Randalierern solidarisiert und diese lautstark angefeuert, bevor die Beamten die Lage in den Griff bekommen. Im Laufe des Einsatzes können insgesamt 67 Personalien erhoben und zehn Fahrzeuge festgestellt werden. Polizeivizepräsident Siegfried Kollmar, derzeitiger Leiter des Polizeipräsidiums Mannheim, hat noch in der Nacht eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die die Geschehnisse aufklären soll.

Es wird unter anderem wegen schwerem Landfriedensbruchs ermittelt. Zeugen des Vorfalls sollen sich unter 0621/1744444 oder bei einer Polizeidienststelle melden. Zudem ist ein Portal für anonyme Hinweise unter https://bw.hinweisportal.de/ eingerichtet worden. Bereits am Mittwoch (19. Mai) haben sich etwa 300 Personen im Rahmen einer Abi-Feier auf der Neckarwiese getroffen – obwohl die Stadt eigentlich ein Verbot dafür verhängt hat. (pol/dh/jol) *HEIDELBERG24 und echo24.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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