Meldung vom 23. Mai: Aufgrund der aktuell niedrigen 7-Tage-Inzidenz in Heidelberg ist die nächtliche Ausgangsbeschränkung aufgehoben und es gibt zahlreiche Lockerungen. In der Nacht zum Sonntag (23. Mai) sind daher viele Menschen auf die Neckarwiese gegangen, um dort zu feiern. Laut dem Polizeipräsidium Mannheim haben sich auf der Wiese bereits gegen Abend zwischen 700 und 1.000 Personen befunden, dazu noch etwa knapp 400 in der Altstadt. Bei den Feiernden soll es sich überwiegend um Jugendliche und junge Heranwachsende gehandelt haben. Weil die Stimmung aber ruhig war, sind die Beamten im Rahmen der allgemeinen Überwachungsmaßnahmen nicht eingeschritten.
Name | Heidelberg |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Einwohner | 161.485 (Stand: 31. Dez. 2019) |
Oberbürgermeister | Eckart Würzner (Parteilos) |
Die Stimmung ändert sich gegen 23:30 Uhr aber rapide. Die Personen seien laut Polizei immer ausgelassener, betrunkener und aggressiver geworden. Kur nach 1 Uhr befinden sich weiterhin etwa 700 bis 1.000 Menschen auf der Neckarwiese. Als Beamte der Polizei Heidelberg aufgrund einer zu lauten Musikanlage einschreiten wollen, eskaliert die Situation. Mehrere Unbekannte beginnen damit, Flaschen auf die Polizisten zu werfen. Um die Situation zu beruhigen und eine Ausbreitung oder Verlagerung der Feier zu verhindern, fordern die Beamten Verstärkung an.
Aufgrund der hohen Polizeipräsenz verlassen immer mehr Personen die Neckarwiese, sodass gegen 3 Uhr morgens nur noch etwa 50 bis 80 Feiernde vor Ort sind. Diese zeigen sich allerdings renitent und wollen den Platz, trotz mehrfacher Aufforderung der Polizei, nicht verlassen. Doch es kommt noch schlimmer. Im Bereich des Übergangs der Neckarwiese zur Theodor-Heuss-Brücke fangen die Personen auch noch an zu randalieren. So werden Flaschen auf Beamte und Dienstfahrzeuge geworfen sowie eine Toilettenanlage, Parkbänke, Tische, ein Verkaufsstand von Schaustellern und ein mobiles Corona-Testzelt beschädigt. Bei dem Vorfall werden zudem drei Polizisten verletzt und acht Fahrzeuge beschädigt.
Etwa 300 Feiernde haben sich dabei mit den Randalierern solidarisiert und diese lautstark angefeuert, bevor die Beamten die Lage in den Griff bekommen. Im Laufe des Einsatzes können insgesamt 67 Personalien erhoben und zehn Fahrzeuge festgestellt werden. Polizeivizepräsident Siegfried Kollmar, derzeitiger Leiter des Polizeipräsidiums Mannheim, hat noch in der Nacht eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die die Geschehnisse aufklären soll.
Es wird unter anderem wegen schwerem Landfriedensbruchs ermittelt. Zeugen des Vorfalls sollen sich unter 0621/1744444 oder bei einer Polizeidienststelle melden. Zudem ist ein Portal für anonyme Hinweise unter https://bw.hinweisportal.de/ eingerichtet worden. Bereits am Mittwoch (19. Mai) haben sich etwa 300 Personen im Rahmen einer Abi-Feier auf der Neckarwiese getroffen – obwohl die Stadt eigentlich ein Verbot dafür verhängt hat. (pol/dh/jol) *HEIDELBERG24 und echo24.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.