Raoul Schmidt-Lamontain ist Heidelbergs erster Klimaschutz-Bürgermeister

Heidelberg - Um die Themen Umwelt, Klima und Mobilität stärker in den Fokus zu nehmen, wird ein neues Dezernat geschaffen. Raoul Schmidt-Lamontain wird erster Klimaschutz-Bürgermeister der Stadt.
- Stadt Heidelberg führt die Stelle eines Klimaschutz-Bürgermeisters ein.
- Er leitet ab 1. Oktober das künftige Dezernat III für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität.
- Raoul Schmidt-Lamontain wird am 23. Juli zum ersten Klimaschutz-Bürgermeister gewählt.
Update vom 24. Juli: Heidelberg hat erstmals einen Klimaschutz-Bürgermeister! Raoul Schmidt Lamontain wird ab dem 1. Oktober 2020 die Leitung des künftigen Dezernat III (Klimaschutz, Umwelt, Mobilität) übernehmen. Der 43-Jährige setzte sich am Donnerstag (23. Juli) in zwei Wahlgängen gegen die Mitbewerber Anja Folz (Tripstadt) und Martin Adamski (Cuxhaven) durch. Im zweiten Wahlgang fielen in geheimer Abstimmung 26 Stimmen auf Schmidt-Lamontain, 22 auf Adamski. Der gebürtige Hannoveraner Schmidt-Lamontain ist derzeit noch als Baubürgermeister in Dresden tätig.
„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und will mit voller Kraft den Klimaschutz in Heidelberg entscheidend voranbringen. Eine enge Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Gemeinderat und Bürger ist mir dabei besonders wichtig. Klimaschutz kann nur gemeinsam gelingen“, so Raoul Schmidt-Lamontain nach seiner Wahl. Der Vater von drei Kindern will in Heidelberg unter anderem den Rad- und Fußverkehr weiter verbessern.
Schmidt-Lamontain war der Wunschkandidat der Grünen-Fraktion, die für die neu geschaffene Stelle Vorschlagsrecht hatten. Grünen-Fraktionsvorsitzender Derek Cofie-Nunoo: „Mit der Bündelung der Ressorts Klimaschutz, Umwelt und Mobilität im neu geschaffenen Dezernat wollen wir künftig Klima- und Umweltschutz wirksam, sozial ausgewogen und konsequent in Heidelberg umsetzen. Raoul Schmidt-Lamontain ist die absolut geeignete Persönlichkeit für diese Aufgabe.“
Neues Amt für die Grünen: Heidelberg bekommt Klimaschutz-Bürgermeister
Grundtext vom 9. Oktober 2019: Bereits bei der Kommunalwahl 2019 haben die Bürger von Heidelberg gezeigt, welches Thema ihnen derzeit sehr am Herzen liegt – die Umwelt. Anders kann man sich den Sieg der Partei „Die Grünen“ nicht erklären, die an diesem Tag beinahe ein Drittel der Stimmen (31,9 Prozent) einheimsen konnten. Seitdem sind sie mit 16 Sitzen die stärkste Kraft im Gemeinderat von Heidelberg. Dieser Wunsch nach mehr Umweltschutz wirkt sich nun auch auf die Verwaltungsstruktur von Heidelberg aus. Denn ab Oktober 2020 soll ein neues Dezernat entstehen, in dem die Bereiche Klimaschutz, Umwelt und Mobilität zusammengefasst werden. Das teilt die Grüne Gemeinderatsfraktion Heidelberg am Dienstag (8. Oktober) mit.
Stadt | Heidelberg |
Einwohner\t | 160.355 (2019) |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Heidelberg: Neuer Klimaschutz-Bürgermeister kommt von den Grünen
Die Grünen haben sich mit Oberbürgermeister Würzner und den Fraktionen von CDU und SPD auf den neuen Dezernatszuschnitt geeinigt und werden den neuen Klimaschutz-Bürgermeister stellen. Damit führen sie demnächst gleich zwei Dezernate. Denn auch Bürgermeister Wolfgang Erichson erhält einen neuen Aufgabenbereich – Jugend, Digitalisierung und Kreative Stadt.
„Wir Grüne begrüßen, dass die neuen Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat auch in den zukünftigen Dezernatszuschnitten abgebildet werden. Dabei ist es uns wichtig, dass die jeweiligen Dezernate sinnvoll und funktional zusammengestellt sind. Vor allem liegt unser Augenmerk auf der Bündelung der Ressorts Klimaschutz, Umwelt und Mobilität im selben Dezernat, denn damit können wir künftig durch die so entstehenden Synergien den Klima- und Umweltschutz wirksam und konsequent umsetzen“, sagt Fraktionsvorsitzender Derek Cofie-Nunoo.
Heidelberg: Neues Dezernat – neue Aufteilung
Damit die Stadt Heidelberg ihren ersten Klimaschutz-Bürgermeister bekommt, müssen ein paar der anderen Dezernate umstrukturiert werden. So muss der Erste Bürgermeister Jürgen Odszuck den Bereich Verkehr und Wolfgang Erichson den Bereich Umwelt abgeben.

Nach Informationen des „Morgenweb“ wird es für eine Übergangszeit von etwa zwei Jahren sechs anstatt von fünf Dezernate in Heidelberg geben. Im November 2021 wird der Bürgermeisterposten für Konversion und Finanzen wegfallen. Dieser wird bis dahin von Hans-Jürgen Heiß besetzt.
Das Thema Klimaschutz sorgt in Heidelberg und der Region schon seit längerer Zeit für Aufregung. So simulieren Klimaschützer den Hitzetod vor dem Rathaus, während drinnen der neue Gemeinderat vereidigt wird.
Eine weitere Alternative zu den Elektro-Antrieben ist der Wasserstoff-Antrieb. In Heidelberg hat inzwischen die erste Wasserstoff-Tankstelle ihren Betrieb aufgenommen. Wegen der finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise muss die Verwaltung den „Gürtel enger schnallen“, sagt Finanzbürgermeister Hans-Jürgen Heiß Ende Mai 2020. Wegbrechende Einnahmen und steigende Ausgaben ergeben ein millionenschweres Finanzloch im Heidelberger Stadtsäckel. Eine Maßnahme der Verwaltung: ein sofortiger Einstellungsstopp. Die Stelle des Umweltbürgermeisters ist davon aber nicht betroffen. (pm/dh/rmx)