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Konversion Südstadt: Bezahlbare Wohnungen auf ehemaligem US Hospital-Gelände?

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Von: Jana Buch

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Die Fläche rund um das ehemalige US Hospital soll bald umgebaut werden. (Archivfoto)
Die Fläche rund um das ehemalige US Hospital soll bald umgebaut werden. (Archivfoto) © HEIDELBERG24

Heidelberg-Rohrbach - Bezahlbare Wohnungen und dazu gleichzeitig energiesparend – das ist der Plan der Stadt für das Areal rund um das US Hospital. Das soll in Zukunft passieren:

Auf dem Areal des ehemaligen US Hospital im Stadtteil Rohrbach sollen in den kommenden Jahren rund 500 neue Wohneinheiten und 200 Wohnheimplätze durch das Collegium Academicum entstehen. 

Die Verwaltung schlägt nun ein Bündel an Entwicklungszielen in den Bereichen Wohnen, Energie, Verkehr und Städtebau für das Quartier vor, das ab dem Mittwoch (9. Mai) in den Gremien des Gemeinderats beraten wird. 

Aktuell gehört das rund neun Hektar große Areal an der Karlsruher Straße noch der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Die Stadt will das Gelände ankaufen – ein Bebauungsplan wird derzeit erstellt und soll im Herbst 2018 vom Gemeinderat beschlossen werden.

Wohnen

Die Verwaltung schlägt ein Wohnzielgruppenkonzept vor, nach dem die Hälfte der neu entstehenden Wohneinheiten unter den üblichen Marktpreisen liegen soll! 

Konkret sind 10 Prozent der Wohnfläche als preisreduzierte Eigentumswohnungen zur Selbstnutzung für Schwellenhaushalte vorgesehen und jeweils 20 Prozent als preisgedämpfte Mietwohnungen (9,50 bis 11 Euro pro Quadratmeter) beziehungsweise geförderte Mietwohnungen (8 bis 9 Euro pro Quadratmeter). Die verbleibenden 50 Prozent sollen dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. 

Die Verwaltung habe bei diesem Schlüssel berücksichtigt, dass es im Umfeld der Konversionsfläche Hospital ein „weit überdurchschnittliches Vorkommen“ an bestehenden Sozialwohnungen gäbe, weshalb der Anteil neuer geförderter Wohnungen auf dem Hospitalareal maßvoll ausfallen solle, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Heidelberg.

Energie

Leitidee und Zielsetzung für das energetische Konzept ist eine klimafreundliche Quartiersversorgung. Um das zu erreichen, hat die Firma ‚EGS-plan‘ ein Gutachten erstellt und ermittelt, welche energetischen Gebäudestandards in Kombination mit anderen Maßnahmen eine wirtschaftlich machbare CO2-Reduktion ermöglichen. 

Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass Neubauten nach dem KfW 55-Standard in Kombination mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach hierfür die beste Lösung ist. 

Weitere Maßnahmen, um die CO2-Reduktion zu ermöglichen: 

Verkehr

Ein auf das Quartier abgestimmtes Verkehrskonzept trägt ebenfalls zur Reduktion von Treibhausgasen bei. Die Verwaltung schlägt daher das Konzept eines autoreduzierten Quartiers mit ergänzendem Mobilitätsangebot vor. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist die Errichtung eines Parkhauses im Süden des Quartiers.  Hierin werden vier Wohnblöcke mit Parkplätzen versorgt.

Für die restlichen Baublöcke sind Stellplätze in lokal zugeordneten Tiefgaragen vorzusehen. Öffentliche Parkflächen im Straßenraum sowie gebietsfremder Durchgangsverkehr will die Stadt vermieden beziehungsweise auf ein unverzichtbares Minimum begrenzt werden. 

Für Fußgänger soll eine uneingeschränkte Nutzung der Gehwege sichergestellt werden, für Radfahrer ist vor allem die geplante Radverkehrsachse zwischen dem südlichen Umland und der Innenstadt von Bedeutung. 

Zudem sollen Abstellflächen für Privat-, Lasten- und Leihfahrräder mit Lademöglichkeiten in der Quartiersgarage, auf den Baufeldern und im öffentlichen Raum vorgesehen werden. 

Eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist durch die Lage des Quartiers bereits sichergestellt. Die Straßenbahnlinien 23 und 24 sowie die Buslinie 33 und 28 sind in unmittelbarer Nähe. 

Städtebau

Grundsätzliches Ziel ist sei es, ein nutzungsgemischtes Quartier mit einer Strahlkraft auf den Stadtteil zu entwickeln, so die Stadt. Dazu sollen die Bauherren verpflichtet werden, für jedes Baufeld Hochbau-Wettbewerbe oder konkurrierende Verfahren durchzuführen. 

Zudem sollen gemeinsame Gestaltungsvorgaben für die Hochbauten, den öffentlichen und den halböffentlichen Raum erarbeitet werden. Kleinteilige Gewerbeeinheiten in den Erdgeschosszonen der Quartiersplätze für Einzelhandel sind ebenso einzuplanen wie soziale Einrichtungen, Dienstleistungen und Gastronomie.

Hintergrund

Das ehemalige US Hospital liegt im Süden des Stadtteils Rohrbach. Sieger eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs wurde im Jahr 2014 eine Arbeit der Büros Hähnig – Gemmecke (Tübingen) und Fromm (Dettenhausen). Die Arbeit ist im März 2017 in einem Rahmenplan konkretisiert und vom Gemeinderat verabschiedet worden. 

Er sieht im Herzen des Quartiers einen rund 7.700 Quadratmeter großen Park vor. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Vernetzung des ehemaligen Militärgeländes mit den umliegenden Stadtvierteln Rohrbach-Ost und Hasenleiser. 

Daher sollen die drei Quartierseingänge im Westen, Süden und Osten besonders einladend gestaltet werden. Der Rahmenplan berücksichtigt zudem Vorhaben des Montessori Zentrums Heidelberg e.V., des Collegium Academicum und der Lebenshilfe/Heidelberger Werkstätten.

jab/pm

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