Schlierbach ist der kleinste Stadtteil Heidelbergs und gehört schon seit eh und je dazu.
Die kleine Außensiedlung erstreckt sich entlang des Neckartals und auf den Hängen des Königstuhls über dem Tal vom Karlstor bis zur modernen Orthopädischen Universitätsklinik.
Schlierbach leitet sich von dem, durch den Ort fließenden Slierbach ab. Das mittelhochdeutsche Wort „slier“ bedeutet so viel wie Lehm oder Schlamm. Fischer und Schiffer, die auch Landwirtschaft und Weinbau betrieben, waren die ersten Bewohner der Siedlung.
Heute leben hier rund 3.200 Menschen. In einer sich in den Berghang ziehenden Schlucht steht der sagenumwobene Wolfsbrunnen. Die heidnische Seherin Jetta soll an der Quelle von Wölfen zerrissen worden sein. Um 1550 lässt Kurfürst Friedrich II. dort ein Lusthaus mit Brunnen und Wasserspielen errichten.
Die waldreiche Lage zog auch im 19. Jahrhundert viele namhafte Persönlichkeiten an. Sie errichteten insbesondere am Schloß-Wolfsbrunnenweg ihre Villen. Unter ihnen der Chemie-Nobelpreisträger Carl Bosch. In dessen Villa residiert heute die Klaus-Tschira-Stiftung mit einigen ihrer externen Institutionen. In unmittelbarer Nähe dazu befindet sich das Carl-Bosch-Museum.
Die Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg am östlichen Ende Schlierbachs ist der bedeutendste Arbeitgeber in dem ansonsten reinen Wohnstadtteil. Die Klinik versorgt jährlich tausende Patienten aus aller Welt. Gemeinsam mit dem Stadtteil Ziegelhausen bildet Schlierbach das „Tor zum Neckartal“.