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Heidelberg: Cyber-Attacke auf SRH – Gestohlene Daten im Darknet aufgetaucht

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Von: Daniel Hagen

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Der SHR-Turm in Heidelberg
Die SRH Holding ist Opfer einer Hacker-Attacke geworden. (Fotomontage) © SRH/Monika Skolimowska/dpa

Heidelberg - Seit mehreren Tagen gibt es einen Hacker-Angriff auf die SRH-Stiftung. Mehrere Kliniken sind seitdem offline. Daten sind zudem im Darknet gelandet.

Update vom 6. Oktober, 16:15 Uhr: „Wir machen sehr gute Fortschritte und sind sehr zuversichtlich, dass wir gemäß unserem Zeitplan unsere Betriebsfähigkeit aus eigener Kraft in wenigen Tagen wiederherstellen können“, teilt ein Sprecher der SRH Holding der RNZ mit. Diese ist vor mehr als zwei Wochen von einer Hacker-Attacke betroffen gewesen, seitdem sind Kliniken und Universitäten des Unternehmens offline. Nach einer ersten Durchsicht gestohlener Dateien habe sich gezeigt, dass „in sehr wenigen Einzelfällen“ auch personenbezogene Informationen gestohlen worden seien. Auf betroffene Personen werde man umgehend persönlich zugehen und diese unterstützen.

Offenbar haben die Täter die SRH-Systeme mit Schadsoftware verseucht und auf diese Weise versucht, ein Lösegeld zu erpressen. Auf die nicht näher genannte Forderung der Hacker will die SRH nicht eingehen, wie es heißt. „Wir wissen mittlerweile, dass die Hacker einige Dateien kopiert und im Darknet teilweise veröffentlicht haben. Die Datenmenge war aber in vergleichbar sehr geringem Umfang“, heißt es. Entsprechende Behörden würden laufend informiert.

Heidelberg: Nach Hacker-Attacke auf SRH – LKA übernimmt Ermittlerungen

Update vom 30. September, 15 Uhr: Nach Informationen der RNZ ermittelt das Landeskriminalamt (LKA) im Fall der Hacker-Attacke auf die SRH-Stiftung. Das bestätigt eine Sprecherin des LKA am Donnerstag (30. September). Weitere Angaben machte sie unter Hinweis auf ein laufendes Verfahren nicht. Hinter Hackerangriffen stecken oft Kriminelle, die Daten oder Systeme von Unternehmen blockieren und anschließend Lösegeld erpressen. Ob auch die SRH eine solche Lösegeldforderung bekommen hat, habe die Sprecherin nicht sagen wollen. Zehn Tage nach dem Cyber-Angriff seien die Auswirkungen der Attacke noch spürbar.

Heidelberg: Hacker-Attacke auf SRH – Kliniken und Hochschulen weiterhin offline

Update vom 28. September, 17:15 Uhr: Fast zehn Tage nach einer Hacker-Attacke auf die SRH Holding sind von ihr betriebene Kliniken im Südwesten immer noch vom Netz. „Die IT-Infrastruktur wird derzeit wieder hergestellt, das wird sicher noch einige Tage dauern“, erklärt ein Sprecher. Einen genaueren Zeitraum könne er aber nicht nennen. Ebenso könne er nicht sagen, ob bei dem Angriff Daten abgeflossen sind. Auch wer hinter der Attacke steckt und wieviel der Angriff die Holding kosten wird, stehe noch nicht fest. „Wichtig ist für uns, die Systeme wiederherzustellen und dass kein Schaden zurückbleibt.“  Der Betrieb in Krankenhäusern und medizinischen Versorgungszentren sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.

Heidelberg: Hacker-Attacke auf SRH – Kliniken und Hochschulen offline

Erstmeldung: Nach einem Hackerangriff sind die Computersysteme an deutschlandweit fast einem Dutzend SRH-Kliniken sicherheitshalber vom Netz genommen worden. Die IT-Infrastruktur sei gezielt mit einer Schadsoftware angegriffen worden. Hintergründe und Verursacher der Attacke seien bislang noch unbekannt. Als Folge des Hackerangriffs sei aktuell noch ein Teil der IT-Infrastruktur beeinträchtigt. „Wir mussten aus Sicherheitsgründen vorläufig IT-Systeme vom Netz nehmen“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens.

StadtHeidelberg
BundeslandBaden-Württemberg
Bevölkerung161.485 (Stand: 31. Dez. 2019)
OberbürgermeisterProf. Dr. Eckart Würzner (parteilos)

Heidelberg: Hacker-Attacke auf SRH – Kliniken und Hochschule betroffen

Davon betroffen sind auch sieben Kliniken in Baden-Württemberg, wozu Einrichtungen in Karlsbad-Langensteinbach, Sigmaringen oder Oberndorf gehören. Die Akut- und Rehakliniken des Klinikverbunds hätten jedoch nicht im Fokus der Cyberattacke gestanden. In Baden-Württemberg gibt es insgesamt sieben Akutkliniken und vier Rehakliniken. Doch auch in Heidelberg gibt es Einschränkungen. „Die SRH Hochschule Heidelberg ist aktuell von einem Cyberangriff betroffen, so dass wir momentan nur eingeschränkt erreichbar sind“, heißt es auf der offiziellen Internetseite.

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Bis die Systeme wieder funktionieren, könne es noch einige Tage dauern. Man gehe aktuell davon aus, dass vor allem Hochschul- und andere Bildungseinrichtungen der SRH betroffen sind. Daten, die etwa aus früheren Prüfungen gespeichert waren, seien
erhalten geblieben. „Aus Sicherheitsgründen wird dort nun mit Stift und Papier gearbeitet“, sagt der Sprecher über die Kliniken. Wie groß die Auswirkungen der Hackerattacke sind und welches Ziel sie überhaupt hatte, war zunächst unklar. Zu möglichen Ermittlungen wollte sich der Sprecher zunächst nicht äußern.

Heidelberg: Das macht die SRH-Holding

Neben Kliniken und Gesundheitszentren gehören auch Bildungseinrichtungen zur Angebotspalette der SRH-Holding mit Sitz in
Heidelberg. Sie beschäftigt eigenen Angaben zufolge fast 17.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa einer
Milliarde Euro. Ende 2020 hat es eine Hacker-Attacke auf die Server von BioNTech gegeben. Dabei ist es um Unterlagen des Corona-Impfstoffes gegangen. (dpa/dh)

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