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Mord-Verdacht: Haftbefehl gegen Amokfahrer (35)!

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Von: Peter Kiefer

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Vor einem Hotel in der Bergheimer Straße fiel der Schuss auf den Tatverdächtigen (35).
Vor einem Hotel in der Bergheimer Straße fiel der Schuss auf den Tatverdächtigen (35). © HEIDELBERG24/PR-Video/René Priebe

Heidelberg-Bergheim – Nachdem ein 35-Jähriger am Samstag drei Menschen am Bismarckplatz umfährt und dabei einen Mann (†73) tötet, erlässt die Staatsanwalt jetzt Haftbefehl!

>>>Prozess erhellt Hintergründe: Wer ist Amokfahrer Mathias K.?

Der Amokfahrer (35) vom Bismarckplatz – er wohnt selbst in Heidelberg!

Wie die Polizei am Sonntagmittag mitteilt, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Deutschen, der hier studiert.

Sein Tatmotiv ist bislang noch völlig unklar. Nach seiner OP aufgrund des Bauchschusses durch einen Polizisten ist er zwar wieder ansprechbar, äußert sich jedoch in einer ersten Vernehmung nicht zu den schwerwiegenden Vorwürfen. Bis zu seiner Verlegung in ein Gefängniskrankenhaus wird er polizeilich bewacht.

Denn auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg wurde inzwischen Haftbefehl gegen den Mann erlassen – wegen des dringenden Verdachts des Mordes in Tateinheit des versuchten Mordes in drei tateinheitlichen Fällen, hiervon in zwei Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, und mit gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und des versuchten Totschlags erlassen.

Ob der 35-Jährige zur Tatzeit womöglich vermindert schuldfähig oder gar vollständig schuldunfähig war, wird derzeit ermittelt – dafür liegen jedoch bislang keine Anhaltspunkte vor. Bis zu seiner tödlichen Amokfahrt war er noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten.

Rückblick

Kurz vor 16 Uhr steuert der 35-Jährige am Samstag (25. Februar) einen seit zwei Wochen angemieteten Opel Astra vor der „Galeria Kaufhof“ in eine Menschenmenge vor einem Bäckerei-Verkaufsstand. Erst eine massive Betonsäule stoppt die Fahrt.

Drei Passanten werden dabei verletzt – ein Mann (32) und seine Partnerin (29) nur leicht, ein 73-jähriger Heidelberger so schwer, dass er zwei Stunden später im Krankenhaus verstirbt. Eine vierte Person rettet sich durch einen Sprung zur Seite.

Anschließend soll der Verdächtige ausgestiegen und mit einem Küchenmesser die Bergheimer Straße entlang in Richtung Thibaut-Straße gelaufen sein.

Vor dem „Alten Hallenbad“ läuft der Amokfahrer gleich mehreren Streifenwagenbesatzungen des Reviers Heidelberg-Mitte in die Arme.

Statt sein Messer trotz mehrfacher Aufforderung niederzulegen, läuft er bedrohlich auf die Beamten zu! Nach dem erfolglosen Einsatz von Pfefferspray fällt schließlich ein Schuss aus einer Dienstwaffe, um den potenziellen Angriff zu stoppen.

Mit einem lebensgefährlichen Bauchdurchschuss wird er schließlich in einer Heidelberger Klinik erfolgreich notoperiert.

Nach den weiträumigen Sperrungen der beiden Tatorte wurde die intensive Spurensicherung durchgeführt. Da in dem Tatfahrzeug mehrere Koffer und Taschen gefunden wurden, setzte die Polizei auch ein Sprengstoffsuchhund der Hundeführerstaffel Walldorf zur Untersuchung der Gepäckstücke ein. Danach wurde der schwarze Opel Astra abgeschleppt und sichergestellt.

Auch das LKA Baden-Württemberg und ein Polizeihubschrauber, der ab 18:45 Uhr die Szenerie von oben mit Übersichtsaufnahmen dokumentiert, waren im Einsatz.

Erst gegen 23 Uhr konnten die Absperrungen insbesondere die Kreuzung Bismarckstraße/Bergheimer Straße/Rohrbacher Straße aufgehoben werden.

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand liegen keine Hinweise auf einen terroristischen oder extremistischen Hintergrund der Tat vor.

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pol/pek

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