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Heidelberg: Gefährliche Tigermücke breitet sich aus – DIESE Stadtteile besonders betroffen

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Von: Katja Becher

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Aufnahme einer Asiatischen Tigermücke (Archivfoto)
Aufnahme einer Asiatischen Tigermücke (Archivfoto) © Dr. Doreen Werner/dpa

Heidelberg - Die gefährliche Tigermücke breitet sich in Süddeutschland immer weiter aus. So können die Heidelberger mithelfen, das hartnäckige Insekt zu bekämpfen:

Mit den ansteigenden Temperaturen im Südwesten beginnt die Saison der asiatischen Tigermücke. Das exotische Insekt breitet sich aktuell unaufhaltsam in Deutschland aus und gilt deshalb als so gefährlich, weil es potenziell tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen kann. Wie das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis erklärt, sei die Gefahr in Deutschland zwar momentan noch sehr gering, könne aber mit höheren zunehmen. „Zudem ist die Tigermücke auch tagsüber sehr stechaktiv und verleidet Anwohnern und Gartenpächtern den Aufenthalt im Freien“ Jetzt sagt Heidelberg der gefährlichen Tigermücke wieder den Kampf an – und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

Heidelberg: Kampf gegen Tigermücke – in diesen Stadtteilen breitet sich das Insekt aus

Seit dem ersten Auftreten in Heidelberger Stadtteilen wird die Asiatische Tigermücke seit 2016 systematisch bekämpft. Durch gezielte Maßnahmen könnten die Populationen der gefährlichen Insekten bereits in mehreren Stadtteilen dezimiert oder sogar komplett verdrängt werden. Allerdings wurden andere Stadtteile neu befallen. Das Problem: Durch Autos verbreitet sich die Tigermücke weiter innerhalb der Stadt und wird auch aus anderen Gegenden wieder eingeschleppt.

Zwischen Mai und September muss die Tigermücke in Heidelberg in mehreren Stadtteilen bekämpft werden. Wie das Landratsamt weiter mitteilt, sind 2021 folgende Stadtteile betroffen:

Bei Verdachtsfällen werden auch in weiteren Stadtteilen von Heidelberg Überwachungsmaßnahmen durchgeführt. Es werden zum Beispiel Wasserstellen nach Larven untersucht und spezielle Fallen aufgestellt.

Heidelberg: So wird die gefährliche Tigermücke bekämpft

Insgesamt sind in Heidelberg 10 Bekämpfungsteams unterwegs, die frühzeitig mit dem Kampf gegen die Tigermücke beginnen. So kann sich das gefährliche Insekt im Verlauf des Jahres nicht ungehindert vermehren und weiter ausbreiten. Ein Mittel der Bekämpfung ist zum Beispiel das Aussetzen von nichtstechenden, sterilen Männchen in Gartenanlagen. Diese dienen dazu, dass die Tigermücken-Weibchen nach der Paarung unfruchtbare Eier ablegen und die Population so zum Zusammenbrechen kommt. Außerdem werden gemeinsam mit der Universität Heidelberg Kleinkrebse in Regenfässern getestet, die die Stechmücken durch Vertilgen der frisch geschlüpften Larven in Schach halten können.

Die Mitarbeiter der ICYBAC – biologische Stechmückenbekämpfung GmbH – ein Tochterunternehmen der KABS e.V. – führen die Bekämpfung im Auftrag des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für den Stadtkreis Heidelberg zuständig ist, in Heidelberg durch. Die Bekämpfungsteams tragen einheitliche Firmen-Bekleidung und weisen sich mit einem Schreiben des Ordnungsamtes aus. In allen betroffenen Gebieten werden seit Mitte Mai Informationsbroschüren von den Mitarbeitern ausgeteilt, in denen sich die Anwohner detailliert über die Maßnahmen informieren können.

Eine tote weibliche Tigermücke
Eine tote weibliche Tigermücke © Uwe Anspach/dpa

Heidelberg: Kampf gegen die Tigermücke – so kannst Du mithelfen

Die Tigermücke kann nur im Larvenstadium effektiv biologisch bekämpft werden. Die Insekten legen ihre Eier an Wasseransammlungen in Garten und Außenbereich ab. Sobald sich eines der Gefäße, das der Tigermücke als Brutstätte dienst, Gieß- oder Regenwasser sammelt und die Eier benetzt, können sich die Larven im Wasser entwickeln. Dementsprechend effektiv im Kampf gegen die Tigermücke ist es, unnötige Behälter, in denen sich für mindestens eine Woche Wasser ansammeln kann, zu beseitigen. Dazu zählen zum Beispiel ungenutzte Blumentöpfe und Vasen, Blumentopfuntersetzer, Pflanzenschalen, Plastikgefäße wie Kinderspielzeug, Eimer und Gießkannen. Vor der Beseitigung empfiehlt sich eine Reinigung der Gefäße mit einer Wurzelbürste, um die klebrigen Eier gründlich zu entfernen. Auch in Zaunpfosten, hohlen Stangen und Schirmständern kann sich Wasser sammeln.

Benötigte Wasseransammlungen wie Regenfässer, Zisternen oder Gullys sollten entweder abgedeckt oder mit B.t.i.-Tabletten behandelt werden (eine Tablette auf 50 Liter Wasser). Die Tabletten sind ungiftig für Menschen, Tiere (ausgenommen Mückenlarven) und Pflanzen und das Wasser kann weiter zum Gießen verwendet werden. Die B.t.i.-Tabletten erhält man auf Nachfrage per Mail unter tigermuecke@rhein-neckar-kreis.deunentgeltlich beim Landratsamt. Sie werden außerdem in den betroffenen Gebieten verteilt.

Heidelberg: Tigermücken-Sichtung melden – daran erkennt man die Insekten

Zur Überwachung von Tigermücken-Vorkommen ist Heidelberg außerdem auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen. Wer eine Tigermücke sichtet, sollte dies – am besten mit Foto und unter Angabe von Zeitpunkt und Ort – an heidelberg@tigermuecke.info melden. Fotos können auch mit dem Handy per WhatsApp an die Nummer 0170 8506788 geschickt werden. Die Tigermücke ist grundlegend schwarz, hat fünf weiße Streifen auf den Hinterbeinen und einen weißen Längsstreifen am Rücken des Vorderkörpers. Die Mücke kann man durch leichtes Anklatschen flugunfähig machen und in einem kleinen Gefäß aufbewahren. (pm/kab)

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