Heidelberg: Mehr Ukraine-Geflüchtete erwartet – Anlaufstellen stehen bereit
Heidelberg - In den kommenden Tagen wird die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge steigen, erwartet die Stadt. An welche Anlaufstellen sich die Geflüchteten wenden können:
Die Zahl der Flüchtlinge vor dem Krieg in der Ukraine wächst täglich. Drei Millionen Menschen haben mittlerweile ihr Heimatland verlassen, schätzt das Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Bis Mitte März wurden in Deutschland über 150.000 Einreisen ukrainischer Staatsbürger registriert. Die tatsächliche Zahl dürfte aber weit höher liegen.
Stadt | Heidelberg (Baden-Württemberg) |
Einwohnerzahl | 158.741 (31. Dez. 2020) |
Fläche | 108,8 km² |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Heidelberg: Stadt erwartet mehr Kriegsflüchtlinge aus Ukraine
Auch im Südwesten kommen mehr Menschen aus der Ukraine an. Das macht sich an den steigenden Zugängen in den Flüchtlingseinrichtungen des Landes Baden-Württemberg bemerkbar. Im Ankunftszentrum Heidelberg sind mittlerweile rund 1.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge untergebracht, berichtete Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner jüngst.
In den kommenden Tagen werden weitere Flüchtlinge hinzukommen, erwartet die Stadt Heidelberg. In der Universitätsstadt nimmt auch die Zahl der Ukrainer zu, die bei Verwandten oder Bekannten unterkommen oder sich auf der Suche nach einer Unterkunft direkt an die Stadtverwaltung wenden. Grundsätzlich gibt es diverse Anlaufstellen für Ukraine-Flüchtlinge.

Anlaufstellen für Ukraine-Flüchtlinge
An welche Anlaufstellen können sich Geflüchtete aus der Ukraine wenden? Das hängt davon ab, ob die Menschen eine Unterkunft in Heidelberg oder Umgebung haben oder nicht. Grundsätzlich gilt:
- Geflüchtete aus der Ukraine, die keinen privaten Wohnraum zur Verfügung haben, werden in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes aufgenommen. Dazu gehört das Ankunftszentrum des Landes in PHV (Grasweg, 69124 Heidelberg). Danach werden sie den Stadt- und Landkreisen zugewiesen und dort vorläufig untergebracht.
- Geflüchtete aus der Ukraine, die in Heidelberg ankommen und Freunde und Verwandte im Stadtkreis haben, die Wohnraum zur Verfügung stellen, können sich direkt an die Ausländerbehörde der Stadt Heidelberg (Bergheimer Straße 147 (Landfriedgebäude)), wenden. Leistungen für den Lebensunterhalt werden durch das Amt für Soziales und Senioren der Stadt Heidelberg (Bergheimer Straße 155), gewährt. Um den Betrieb in den Dienststellen der Stadt Heidelberg zu unterstützen, hat die Stadt eine Koordinierungsstelle Ukraine in der Rudolf-Diesel-Straße eingerichtet. Sie fungiert als „Außenstelle“ der Stadtverwaltung und bündelt Angebote und Informationen zu den Themen Anmeldung und Registrierung, Sozialleistungen, Wohnraum und anderes. Außerdem hat das Deutsche Rote Kreuz hier einen Verteilstützpunkt für Hilfspakete mit einer Erstausstattung unter anderem an Hygieneartikeln.
- Geflüchtete aus der Ukraine, die im Stadtkreis Heidelberg ankommen und Freunde oder Verwandte im Rhein-Neckar-Kreis haben, die Wohnraum zur Verfügung stellen, können sich an das Landratsamt wenden. Der Landkreis hat hierfür im Czernyring 22/12 einen „Service-Point Ukraine“ eingerichtet.
Bahnhofsmission im Einsatz am Hauptbahnhof
Um Geflüchtete, die mit der Bahn im Heidelberger Hauptbahnhof ankommen, kümmert sich die Bahnhofsmission. Sie fungieren als Ansprechpersonen und Lotsen für die neu Ankommenden aus der Ukraine und leiten sie an die entsprechenden Stellen weiter. Die Bahnhofsmission bietet ankommenden Geflüchteten eine Notversorgung mit Essen, Getränken und Kleidung, hilft bei der Kontaktaufnahme mit Freunden und Familie, vermittelt zu weiteren Hilfsangeboten oder hilft bei der Weiterreise.
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Wohnraum wird nach wie vor am dringendsten benötigt
Anhaltend hoch ist die Nachfrage nach Hilfsmöglichkeiten in der Bevölkerung. Mehr als 20.000 Mal wurden die Informationen zur Einreise aus der Ukraine und die Möglichkeiten für Hilfsangebote auf der Homepage der Stadt Heidelberg bislang aufgerufen. Der Flüchtlingsbeauftragte und sein Team bekommen täglich Hunderte Mails und Anrufe.
Neben Geldspenden an die großen Hilfsorganisationen wird weiterhin am dringlichsten längerfristig nutzbarer Wohnraum benötigt. Wer Wohnraum für Geflüchtete in Heidelberg anbieten möchte, kann sich beim Flüchtlingsbeauftragten der Stadt Heidelberg melden – per E-Mail an fluechtlingsbeauftragter@heidelberg.de oder per Telefon unter 06221 58-37610.
Alle Infos zur Ukraine-Einreise und zu Hilfsmöglichkeiten gibt es im Internet unter www.heidelberg-fluechtlinge.de. (pm/rmx)