Vom Fischerdorf zum modernen Industriestandort - Wieblingen liegt im Westen Heidelbergs am linken Neckarufer. Die Siedlungen Grenzhof und Ochsenkopf gehören auch dazu.
Im Lorscher Codex wird Wieblingen erstmals 767 erwähnt. Eine gewisse „Rutlind“ schenkte ihren Besitz in dem Ort „Wibinga“ dem Kloster Lorsch. Fundstücke und Spuren beweisen aber, dass es bereits 3500 vor Christus menschliche Ansiedlungen auf der Wieblinger Gemarkung gab.
Während der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert stirbt die Fischerei aus. Bis dahin macht sie den gewerblichen Pfeiler der Siedlung aus. Erste Fabriken, darunter die Wieblinger Mühle, entstehen. Mit der Eingemeindung 1920 entwickelt sich Wieblingen zur Arbeiterwohngemeinde mit städtischem Vorortcharakter. Die Lage Wieblingens zwischen zwei Autobahnen ist gleichermaßen Fluch und Segen für den Stadtteil. Sie verhilft ihm, sich zum Industriestandort zu entwickeln.
Bedeutende Industrie- und Bauunternehmen mit weltweiten Geschäftsbeziehungen haben hier ihren Sitz. Erwähnenswert ist die „Stiftung Rehabilitation Heidelberg“ (SRH): die größte europäische Rehabilitationseinrichtung.
In Wieblingens Zentrum ist der Elisabeth-von-Thadden-Platz, benannt nach der Reformpädagogin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Thadden gründete 1927 die nach ihr benannte Schule. Die Schule nutzt heute den Chor und Turm einer im 15. Jahrhundert errichteten Kirche als Kapelle.
In Wieblingen gibt es viele Konfessionen: Neben der katholischen und evangelischen Kirche, haben auch Neuapostolen ein Gotteshaus. Die Christengemeinschaft Heidelberg feiert in der Lukaskirche ihren Gottesdienst und es gibt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage.