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ÖPNV in Heidelberg: 3-Euro-Ticket kommt – alle Infos zur günstigen Monatskarte

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Von: Peter Kiefer

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Heidelberg - Mit dem vorläufigen Ende des beliebten 9-Euro-Tickets führt Heidelberg im Herbst das 3-Euro-Ticket ein. Wer das günstige Monatsticket nutzen darf:

Das bundesweite 9-Euro-Ticket als günstige Monatskarte ist nach August 2022 (vorerst) nur noch Geschichte – auch in Heidelberg. Deshalb hat der Gemeinderat am Mittwochabend (20. Juli) das 3-Euro-Ticket abgesegnet. Heißt: Kinder und Jugendliche dürfen damit ab 1. September einen Monat lang den ÖPNV nutzen. Doch nicht nur die...

StadtHeidelberg (Baden-Württemberg)
Einwohnerzahl158.741 (Stand: 31. Dezember 2020)
Fläche108,8 km²
OberbürgermeisterProf. Dr. Eckart Würzner (parteilos)

Heidelberg: Gemeinderat beschließt 3-Euro-Ticket im ÖPNV

Den Gemeinderat bei seiner Entscheidung für dieses wegweisende Pilotprojekt beeinflußt hat sicher auch der große Erfolg der vier kostenlosen Samstage für Busse und Bahnen in Heidelberg. Ende März und bis Mitte April konnten dadurch die Fahrgastzahlen um rund 15 Prozent gesteigert werden.

Vor dem Gemeinderat hat sich bereits der Haupt- und Finanzausschuss am 6. Juli darauf geeinigt, dass Kinder, Jugendliche und Schüler unter 21 Jahren in Heidelberg ab Schuljahresbeginn 2022/23 für nur drei Euro für ein Monatsticket im ÖPNV erhalten.

Wird es einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket geben?
Ab Herbst gibt‘s in Heidelberg das 3-Euro-Ticket für den ÖPNV. (Symbolfoto) © Marten Kopf/HEIDELBERG24

3-Euro-Ticket in Heidelberg – Angebot nicht nur für alle unter 21 Jahren

Doch nicht nur alle U-21 sollen von dem 3-Euro-Ticket profitieren. Auch Inhaber des „Heidelberg-Pass“ und des „Heidelberg-Pass+“ sollen dann ein Jahresticket für drei Euro monatlich bekommen können. Senioren über 60 Jahre werden ab Herbst ebenfalls günstiger Bus und Bahn fahren: Die „Karte ab 60“ wird dann mit 200 Euro im Jahr bezuschusst.

OB Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) selbst hat empfohlen, das Projekt als Testphase zunächst einmal für ein Jahr durchzuführen, um die „sozialen Folgen des kommenden Winters zu mildern“, wie Stadträtin Larissa Winter-Horn (Die Heidelberger) erklärt.

Heidelberg: Mit 3-Euro-Ticket „Impulsgeber für andere Kommunen sein“

Wobei der Wählerinitiative ein komplett kostenloses Ticket lieber gewesen wäre. Dennoch hoffe man, mit diesem „Vorreiter-Projekt“ einmal mehr „Impulsgeber auch für andere Kommunen zu sein“, so die Fraktionsvorsitzende weiter. Schließlich gehe es darum, den „nahtlosen Übergang im Herbst zu schaffen und so viele Menschen finanziell zumindest ein Stück weit entlasten zu können“.

Nach einem halben Jahr könne man dann im Rahmen einer Evaluation bilanzieren und die tatsächlichen Nutzerzahlen analysieren. Das haben Die Grünen, CDU, Bunte Linke, GAL, Die Heidelberger, SPD und HiB mit einem gemeinsamen Antrag durchgesetzt.

Heidelberg: Nach sechs Monaten große Analyse der Fahrgastzahlen

Zu diesem Zeitpunkt liegen auch mehr Erkenntnisse zu einem Nachfolgetarif Bund (etwa eine Fortführung des 9-Euro-Tickets), der Einführung des landesweiten Jugendtickets im März 2023, den Projekten Mobilitätsgarantie und Mobilitätspass vor. Erst dann sollen die gemeinderätlichen Gremien über die Fortführung des 3-Euro-Tickets entscheiden.

Ohnehin zeige die Berechnung des Verkehrsmanagements, dass die Ticket-Einnahmen „nicht wirklich zur Finanzierung beitragen, sondern wahrscheinlich eher vom Verwaltungsaufwand aufgefressen werden“, so Winter-Horn.

Heidelberg: 3-Euro-Ticket für Grüne nur ein Kompromiss

Auch die Heidelberger Grünen-Fraktion unterstützt das 3-Euro-Ticket, bezeichnet es jedoch als „einen Kompromiss“. Das 3-Euro-Ticket verursache mit jährlich rund 14 Millionen Euro hohe Kosten für den städtischen Haushalt. Darüber sei der Gemeinderat erst kurz vor seiner Sitzung informiert worden. Zudem sei derzeit noch unklar, wie sich die hohe Inflation und die steigenden Energiepreise auf die Ausgaben der Verkehrsbetriebe auswirken werden. So sei in den kommenden Jahren mit einem hohen Defizitausgleich zu rechnen.

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„Die steigende Inflation bei den Lebenshaltungs- und Energiekosten stellt insbesondere Familien mit Kindern, Menschen mit geringem Einkommen sowie Senior*innen vor große finanzielle Herausforderungen. Die finanzielle Entlastung dieser Bevölkerungsgruppen hat für uns hohe Priorität und muss sich bei den ÖPNV-Preisen niederschlagen“, so Grünen-Fraktionschef Derek Cofie-Nunoo. (pek)

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