Heidelberg: Hitze und Trockenheit ‒ Stadt arbeitet an Schutzkonzept
Heidelberg - Hitze und Trockenheit ‒ der Klimawandel kommt immer häufiger auch bei uns an. Um für künftige Hitzewellen gewappnet zu sein, erstellt die Stadt ein Schutzkonzept.
Im Zuge des Klimawandels werden Hitzewellen – wie aktuell spürbar – künftig häufiger vorkommen. In ganz Deutschland arbeiten Städte und Gemeinden daran, sich besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Insbesondere für gefährdete Personengruppen wie Säuglinge und Kleinkinder, Menschen über 65 Jahre und chronisch Kranke können solche Hitzeperioden gefährlich werden. Auch Heidelberg arbeitet an einem Schutzkonzept:
Stadt | Heidelberg (Baden-Württemberg) |
Einwohnerzahl | 158.741 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 108,8 km² |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Heidelberg: Stadt erarbeite Hitzeschutz-Konzept
Bei der Stadt Heidelberg arbeitet eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe an einer Konzeption von hitzemindernden Maßnahmen in klimatisch besonders belasteten Innenstadt-Gebieten. Dies schließt einerseits eine Hitzeaktionsplanung (Information, Hitzeschutz), Temperaturmessungen im Stadtgebiet sowie das Einbringen von Anpassungsmaßnahmen (wie beispielsweise Begrünung, Entsiegelung, Trinkbrunnen) in Planungsprozesse ein.
Heidelberg: Kühlende Kleidung für Stadt-Mitarbeiter
In der kommenden Woche startet die Stadt einen Testlauf: Sie will die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft und Straßenreinigung sowie des Vermessungs- und Tiefbauamtes mit speziell entwickelter kühlender Kleidung ausstatten.
Nach der Aktivierung mit Leitungswasser bindet ein eingelagertes feinmaschiges Vlies die Wassertropfen und kühlt durch Verdunstungskälte den Körper über mehrere Stunden. Dabei trocknet das Außenmaterial vollständig ab, aber die Kühlwirkung durch das Innenmaterial bleibt erhalten.
Uni-Projekt erforscht Hitzeanpassung für gefährdete Personengruppen
Das Umweltamt der Stadt Heidelberg begleitet das Forschungsprojekt „HEAL – Hitzeanpassung für vulnerable Bevölkerungsgruppen in Heidelberg“, koordiniert durch die Universität Heidelberg und die HeiGIT (Heidelberg Institute for Geoinformation Technology) gGmbH und unterstützt eine aktuelle Umfrage unter besonders von Hitze betroffenen Gruppen in Heidelberg. Die Umfrage ist noch bis zum 31. August abrufbar unter www.soscisurvey.de/HEAL_HD_2022.
Private Bauherren sollen Anpassung an Klimawandel mitdenken
Bei privaten Bauvorhaben können Bürger bei der Klimawandelanpassung selbst aktiv werden: Von der Gebäude-Dämmung über die Entsiegelung von Höfen und Vorgärten bis hin zur Begrünung von Dächern, Fassaden und Garagen.
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Auch Firmen können einen Beitrag leisten: Beispielsweise steigert sich durch Begrünung von Freiflächen die Aufenthaltsqualität und die Artenvielfalt wächst, grüne Dächer und Fassaden helfen, Gebäude zu isolieren sowie Energiekosten und Wärmestress der Mitarbeitenden zu verringern. Die Kombination von Gründach und Photovoltaik trägt sowohl zum Klimaschutz als auch zur Klimaanpassung bei.
Richtiges Verhalten bei Hitze
Tipps zum richtigen Verhalten bei Hitze gibt es beispielsweise beim Umweltbundesamt unter www.umweltbundesamt.de/publikationen/hitzeknigge oder auf der Website der Feuerwehr Heidelberg.
Bürger sollen zudem auf ältere Menschen und Obdachlose zu achten, welche besonders durch die Hitze gefährdet sind. Auch für die Tierwelt bedeuten Hitzewellen Stress: Für Säugetiere und Vögel kann es hilfreich sein, im Garten Schüsseln mit Wasser aufzustellen. (pm/rmx)