„Ich stehe für eine Stadt, in der Werte etwas zählen“: Der Bürgerbrief von OB Würzner
Vor dem zweiten Wahlgang der Heidelberger OB-Wahl am 27. November wendet sich Amtsinhaber Eckart Würzner in einem Brief an die Bürgerinnen und Bürger:
Am Sonntag (6. November) entschied der amtierende Oberbürgermeister von Heidelberg den ersten Wahlgang der OB-Wahl klar für sich. Mit fast 46 Prozent der Stimmen verpasste Eckart Würzner die absolute Mehrheit nur knapp. Nun sind die Bürger am 27. November erneut dazu aufgerufen, ihr Stadtoberhaupt zu wählen. Der zweite Wahlgang wird dabei zum Duell zwischen dem Amtsinhaber und seiner stärksten Konkurrentin Theresia Bauer. Außer Björn Leuzinger, Kandidat der Satire-Partei „Die Partei“ zogen sich zuvor alle anderen sechs Bewerber aus dem ersten Wahlgang zurück.

OB-Wahl in Heidelberg: Amtsinhaber Würzner bedankt sich für „überwältigende Bestätigung“
Auch wenn OB Eckart Würzner die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang knapp verpasste, sieht der Rathauschef diesen Wert als „überwältigende Bestätigung“ und bedankt sich in einem Brief an die Heidelbergerinnen und Heidelberger für ihr Vertrauen – und schreibt über seine Ziele und Visionen für die Zukunft seiner Stadt:
Liebe Heidelbergerinnen und Heidelberger,
45,89 % der Stimmen sind eine überwältigende Bestätigung für die Arbeit, die ich gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Heidelberger Stadtverwaltung und dem Gemeinderat geleistet habe. Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!
Ich stehe für eine Stadt, in der Werte etwas zählen: Verantwortung, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, sozialer Zusammenhalt, Familie, Bildung, Lebensqualität, Sicherheit. Und dafür habe ich ein Programm. Ich möchte diese Arbeit in den kommenden acht Jahren gemeinsam mit Ihnen fortsetzen. Überblick und Weitblick, aber auch die Innensicht, Erfahrung, Krisenfestigkeit und vorausschauendes, aber nicht aktionistisches Handeln sind heute wichtiger denn je. So sind wir in den vergangenen Jahren besser als andere Städte beispielsweise durch die Finanzkrise oder die Corona-Pandemie gekommen. Neue Herausforderungen erwarten uns bereits. Ich bin bereit, mich ihnen zu stellen.
Klimaschutz ist ein zentraler Bestandteil der Planung und der Stadtentwicklung, aber auch des Verhaltens von uns allen. Ich habe Klimaschutz gelernt. Nach meinem Studium der Geographie mit Schwerpunkt Klimaschutz habe ich als Umweltfachberater bei der Stadt Heidelberg angefangen. In meiner weiteren Laufbahn wurde ich Umweltamtsleiter und dann zum Umweltbürgermeister gewählt. Klimaschutz war und ist für mich keine politische Ideologie. Mich leiten vielmehr meine Erfahrung, Vernunft, der Wille und die Motivation, Dinge langfristig zum Besseren zu verändern. Es geht um ein gemeinsames Ziel: Die Zukunft Heidelbergs.
Das Geld, das wir als Stadt ausgeben, wird von uns allen gemeinsam erwirtschaftet. Ein großer Teil kommt aus den Gewerbesteuereinnahmen, das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Daher ist es für eine solide Stadtentwicklung wichtig, dass wir uns auch immer um die Einnahmenseite kümmern, also auch darum, dass wir als Standort für Unternehmen attraktiv sind.
Und Heidelberg ist attraktiv. Attraktiv für Familien, für Unternehmen, für Kreativschaffende, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, für und auch durch die Universität. Heidelberg bietet für jeden etwas. Und die Menschen, die hier leben, gebe auch viel zurück. Ich erlebe täglich den großen sozialen Zusammenhalt, das ehrenamtliche Engagement, einfach ein gutes Miteinander in den lebendigen Stadtteilen, Stadtquartieren und in den vielen Vereinen. Das macht Heidelberg wirklich außergewöhnlich.
Es ist wichtig, Ziele und eine Vision zu haben, um etwas voranzubringen. Dazu gehört für mich mein Herzensprojekt „Stadt an den Fluss“. Damit würde der gesamte Kernbereich unserer Stadt, und zwar an beiden Seiten des Neckarufers, aufgewertet. Auch das ist Quartiersentwicklung. Für mehr Lebensqualität in unserer Innenstadt, für uns alle. Natürlich können wir die Finanzierung eines solchen Projektes nicht alleine stemmen, wir brauchen hier die Unterstützung von Bund und Land. Dafür setze ich mich ein. Lassen Sie es uns gemeinsam angehen.
Seit 40 Jahren leben meine Frau Janine und ich mit unseren vier Kindern in Heidelberg. Unsere Stadt ist mir ans Herz gewachsen. Heidelberg gemeinsam mit Ihnen jeden Tag ein bisschen besser zu machen, ist mein erklärtes Ziel.
Sie haben in den nächsten Tagen noch viele Möglichkeiten, mich in den Stadtteilen zu treffen. Ich freue mich auf die Begegnungen und Gespräche mit Ihnen. Am 27.11. kommt es auf Sie an. Ich bitte Sie um Ihre Stimme, es geht um die Zukunft unserer schönen Stadt. Gehen Sie bitte wählen oder nutzen Sie die Möglichkeit zur Briefwahl per Post oder in allen Bürgerämtern.
Ihr Oberbürgermeister
Eckart Würzner
Heidelberg wählt seinen Oberbürgermeister: Wichtige Informationen zu Wahl und Briefwahl
Die 107.500 Wahlberechtigten in Heidelberg haben auch im zweiten Wahlgang wieder die Möglichkeit, bequem von Zuhause per Briefwahl abzustimmen. Alle Infos zur Beantragung der Briefwahlunterlagen können hier nachgelesen werden. Achtung: Wer seine Briefwahlunterlagen bis zum 23. November nicht erhalten hat, sollte sich umgehend – spätestens jedoch bis Samstag (26. November) vor 12 Uhr bei der Wahldienststelle melden, wo dann noch ein Ersatzwahlschein ausgestellt werden kann.
Wer zum zweiten Wahlgang am Sonntag, den 27. November persönlich abstimmen möchte, findet das zuständige Wahllokal auf der Wahlbenachrichtigung. Wer seine Wahlbenachrichtigung nicht mehr hat und nicht weiß, welches das zuständige Wahllokal ist, kann sich bei der Wahldienststelle unter der Telefonnummer 06221 58-42220 erkundigen. Weitere Informationen und die wichtigsten Antworten zur OB-Wahl in Heidelberg gibt es auf der Internetseite der Stadt Heidelberg.