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„Haben große Pläne“: Heidelberger Musiker Torch freut sich über Entscheidung der UNESCO

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Von: Daniel Hagen

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Heidelberg - Die UNESCO hat die Hip-Hop-Kultur in Heidelberg in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das freut auch die Musiker Torch und Toni-L.

Update vom 16. März, 18:15 Uhr: „Es freut mich sehr, dass unser Antrag erfolgreich war und der Heidelberger Hip-Hop nun ein Immaterielles Kulturerbe ist. Damit wird einmal mehr sichtbar, wie vielfältig und international vernetzt das kulturelle Leben in Heidelberg ist. Die Auszeichnung ist zudem eine Anerkennung für die bahnbrechende Pionierarbeit, die Torch, Toni-L und andere hier in Heidelberg geleistet haben“, erklärt Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner.

Auch der Heidelberger Hip-Hop-Pionier Frederik Hahn (Torch) freut sich über die Entscheidung der UNESCO: „Der Titel könnte der Schlüssel sein, um weitere Türen zu öffnen, die es ermöglichen, unser Erbe mit der Stadtgesellschaft würdevoll zu teilen. Dazu haben wir große Pläne und würden uns freuen, unsere Kontakte und Ideen einzubringen.“ Toni Landomini (Toni-L) ergänzt zudem, dass man in Heidelberg ein „Zuhause für Hip-Hop“ schaffen wolle, wo man das Erbe dieser Kultur an die jüngere Generation weitergeben könne.

Große Ehre! Heidelberger Hip-Hop-Kultur wird immaterielles Kulturerbe der UNESCO

Erstmeldung vom 15. März: Heidelberg ist für viele Sehenswürdigkeiten bekannt. Zahlreiche Menschen kommen jedes Jahr in die Stadt, um sich das Schloss anzusehen oder Selfies auf Instagram zu posten. Auch die Altstadt genießt einen guten Ruf in ganze Deutschland. Doch was viele nicht wissen: Heidelberg ist die Wiege des deutschsprachigen Hip-Hops. Bereits Ende der 1980er Jahre haben Künstler wie Torch, Toni-L, Gee-One und DJ Mike MD die Musikrichtung zelebriert. Umso erfreulicher ist es, dass die UNESCO die Hip-Hop-Kultur in Heidelberg zu einem Kulturerbe ernannt hat!

Heidelberger Hip-Hop-Kultur wird von UNESCO zu immateriellem Kulturerbe ernannt

Durch einen Antrag des Stadtarchivs Heidelberg zusammen mit Brian Vit als Vertreter der Heidelberger Hip-Hop-Akteure und den beiden Gutachtern Prof. Dr. Henry Keazor und SWR-Musikredakteur Joshua Modler ist der Vorschlag eingereicht worden. Bereits Mitte 2022 beschließt eine Jury, dass die Heidelberger Hip-Hop-Kultur alle Voraussetzungen erfülle, um ein immaterielles Kulturerbe zu werden. Am Mittwoch (15. März) gibt die Kultusministerkonferenz bekannt, dass die Heidelberger Hip-Hop-Kultur zusammen mit zwölf weiteren Kandidaten in die Liste aufgenommen wird.

„Der internationale Ruf Deutschlands beruht nicht nur auf herausragenden Ingenieurleistungen und Erfindergeist, sondern auch auf dem in Jahrhunderten gewachsenen kulturellen Erbe. Mit der Neuaufnahme von 13 Kulturformen in das Bundesweite Verzeichnis wird einmal mehr die kulturelle Vielfalt Deutschlands deutlich“, sagt Christoph Wulf, Vorsitzender des Fachkomitees Immaterielles Kulturerbe in Deutschland und Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission.

Hip-Hop-Kultur in Heidelberg wird immaterielles Kulturerbe der UNESCO – was das bedeutet

Immaterielle Kulturerben sind kulturelle Traditionen und Ausdrucksformen, die erhalten, fortgeführt und dynamisch weiterentwickelt werden sollen. Dazu zählen unter anderem Musik, Tanz, Bräuche. Feste und Handwerkstechniken. Das Verzeichnis der UNESCO umfasst derzeit 144 Einträge. Den Eintrag zur Heidelberger Hip-Hop-Kultur kann man sogar schon auf der Seite der UNESCO finden.

Heidelberg besitzt seit 2019 ein eigenes Hip-Hop-Archiv, in dem alles über die Zeiten aufgezeichnet ist, als Bands wie „Advanced Chemistry“ und die „Stieber Twins“ den Musikstil und alles damit verbundene nach Deutschland gebracht haben. Bei einem Hip-Hop Symposium im Jahr 2018 hat Musiker Torch sogar Geschichten aus der Zeit erzählt.

Torch und Toni-L
Torch und Toni-L gelten als Urväter des deutschsprachigen Hip Hop.  © Mika Väisänen/CC BY-SA 3.0 DE

Große Ehre für Heidelberger Hip-Hop-Kultur: Auch Staatssekretär von BW freut sich

„Was für eine großartige Nachricht! Die Entscheidung, Heidelberger HipHop zum Immateriellen Kulturerbe zu erklären, beweist: Die Grenzen zwischen Hoch- und Subkultur sind längst verwischt, und das ist im Sinne der Kultur. Ich habe gleich die Platte von Advanced Chemistry aufgelegt, immer wieder cool!“, freut sich Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, auf Instagram. (dh)

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