Sanierung der Montpellierbrücke in Heidelberg – Geh- und Radwege abgetragen
Heidelberg - Seit Anfang des Jahres wird an der Sanierung der Montpellierbrücke gearbeitet. Jetzt sind die alten Geh- und Radwege abgetragen und werden erneuert.
Die knapp 50 Jahre alte Montpellierbrücke in Heidelberg muss aufgrund zahlreicher Mängel und Schäden modernisiert werden. Seit Januar 2023 laufen die Sanierungsarbeiten an der Montpellierbrücke. Bereits beim Start der Arbeiten waren über 100 Mängel bekannt.
Derzeit wird die Brücke so instandgesetzt, dass sie für weitere 25 Jahre genutzt werden kann. Insgesamt geht es um die Sanierung von rund 22.000 Quadratmeter großen Betonelementen – eine Fläche etwa doppelt so groß wie der Bismarckplatz. Dazu gehören alle von außen sichtbaren Oberflächen sowie die Bereiche im Inneren der Brückenkonstruktion.
Sanierung der Montpellierbrücke – Rad- und Gehwege werden erneuert
Im ersten Schritt werden die Rad- und Gehwege auf der Fahrbahnseite in Richtung Innenstadt erneuert, ebenso die Abfahrt von der Brücke nach rechts in die Lessingstraße. Die früheren Wege sind mittlerweile vollständig abgerissen, der Asphalt ist entfernt. Derzeit werden in diesem Bereich noch die Reste der Abdichtung abgefräst. Auch die Brückenseite ist geöffnet, sodass der Blick auf die verschiedenen Beläge offen ist.
Für eine ausreichende Sicherheit auf und unter der Brücke wurde das Bauwerk eingerüstet. Damit die Sanierung der Brücke auch zum Gleisbereich der Deutschen Bahn hin umgesetzt werden kann, waren Sperrpausen des Zugbetriebs notwendig. So mussten beispielweise die Oberleitungen angepasst und Gerüste aufgestellt werden. Diese Sperrpausen muss die Stadt stundengenau drei Jahre im Vorfeld bei der Deutschen Bahn beantragen. Noch bis 11. Mai führt die rnv parallel Prüfungen an den Gleisen über die Brücke durch – der Straßenbahnverkehr auf dem Bauwerk ruht in dieser Zeit.
Daten aus geöffneter Montpellierbrücke werden für weitere Planung werden ausgewertet
Parallel zu den Bauarbeiten läuft die technische Planung für die weiteren Sanierungsarbeiten. Während der aktuellen Sperrung wird das Tragwerk der Brücke im Fahrbahn- und Gleisbereich geöffnet und untersucht. Aus diesem Grund kann die Straßenbahn voraussichtlich bis 11. Mai 2023 nicht über die Montpellierbrücke fahren.
Der Zustand freigelegter Bauteile kann mit den nun erfolgten Öffnungen auf der Brückenoberfläche genau untersucht und bewertet werden, zuvor waren nur Annahmen möglich. Nach dem Abriss der Gehwege wurden diese Bauteile außerdem im Detail vermessen. Die Auswertung der erhobenen Daten läuft derzeit. Erst mit diesen können die weiteren Bauarbeiten und deren Ablauf weiter konkretisiert werden.
Hintergrund: Große Schäden an Montpellierbrücke
Die in den Jahren 1974 bis 1976 von der Stadt Heidelberg erbaute Montpellierbrücke ist knapp 50 Jahre alt. In den Jahren 2006 bis 2010 wurde die Brücke bereits für die Nutzung von Straßenbahnen angepasst und teilweise saniert. Die Schädigung der Bausubstanz war in den vergangenen Jahren immer schneller vorangeschritten. Das Bauwerk erhält derzeit die Note 3,5 („ungenügender Zustand“) auf einer Skala von 1 bis 4. Daher muss die Modernisierung jetzt erfolgen, da die Standsicherheit mit fortschreitenden Schäden beeinträchtigt wird und die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann.
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Die Kosten für Instandsetzung und Verstärkung der Montpellierbrücke betragen 22,5 Millionen Euro. Für die Sanierung wurden Landesfördermittel beantragt. Die höchstmögliche Fördersumme, die vom Land Baden-Württemberg übernommen werden könnte, liegt bei rund 9,6 Millionen Euro. Der Förderbescheid steht noch aus. (pm/rmx)