Neckarwiese Heidelberg: Heute Ferienbeginn – so soll Party-Eskalation verhindert werden
Heidelberg - Den Beginn der Sommerferien und für viele das Ende der Schulzeit feiern bald wieder Tausende Jugendliche auf der Neckarwiese. Doch eskaliert die Party wie so oft?
Mit Sorge blicken Stadt Heidelberg, Polizei und Anwohner auf den anstehenden Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg (28. Juli bis 10. September). Grund: Es ist schon (traurige) Tradition, dass es Tausende Schüler dort mit reichlich Alkohol und lauter Musik krachen lassen und ein Müllberg hinterlassen. Nicht selten ist dabei in der Vergangenheit mächtig über die Stränge geschlagen und sind Einsätze für Polizei und Rettungsdienste ausgelöst worden.
Stadt | Heidelberg (Baden-Württemberg) |
Einwohnerzahl | 158.741 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 108,8 km² |
Oberbürgermeister | Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos) |
Heidelberg: Partys auf Neckarwiese – Stadt: „Wollen Feiern keinesfalls verbieten“
Anlass für Stadt und Polizei anlässlich des letzten Schultages am 27. Juli auf der Neckarwiese wieder eine gemeinsame Jugendschutzaktion durchzuführen. Ziel ist, ein friedliches und respektvolles Miteinander der feiernden Jugendlichen sowie insbesondere der Anwohner*innen sicherzustellen. Stadt und Polizei weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass sie die Feiern keinesfalls verbieten wollen.
„Das Schuljahr ist geschafft, meinen Glückwunsch dazu an alle! Damit einher gehen oft auch Schulabschlussfeiern, um mit Freunden draußen den letzten Schultag ausklingen lassen. Unsere Bitte: Macht dies in einem vernünftigen Rahmen. Rücksicht auf andere und die eigene Gesundheit sind Grundvoraussetzungen, besonders bei den heißen Temperaturen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner (parteilos).

Heidelberg: Stadt und Polizei schnüren Paket mit Präventionsmaßnahmen
Die Stadt Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim setzen deshalb auch in diesem Jahr auf Aufklärung und schnüren ein umfangreiches Paket an Präventionsmaßnahmen. Neu ist in diesem Jahr das Partybike „FREE“ des Stadtjugendrings. Hier bekommen die Jugendlichen alkoholfreie Cocktails und können bei Spielen und einem Quiz mehr über die Gefahren übermäßigen Alkoholkonsums erfahren.
Daneben wird zum ersten Mal ein Team der Night Coaches auch mittags vor Ort sein und die Schüler*innen auf einen angemessenen Umgang mit Alkohol hinweisen. Die Night Coaches wollen mit den anwesenden Jugendlichen auf Augenhöhe ins Gespräch kommen. Das Ziel ist, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse aufmerksam zu machen und für die bestehenden Probleme im öffentlichen Raum zu sensibilisieren. Im Sinne von „Street Workern“ zeigen sie im Stadtgebiet Präsenz.
Heidelberg: In der Vergangenheit oft Alkoholexzesse auf Neckarwiese
Der Alkoholkonsum nimmt bei jungen Leuten zwar erfreulicherweise insgesamt ab. In den vergangenen Jahren war es jedoch im Rahmen der Schulabschlussfeiern wiederholt zu Alkoholexzessen mit Krankenhausaufenthalten von Jugendlichen und Belästigungen gegenüber Anwohner*innen gekommen. Solche Exzesse werden auch in diesem Jahr nicht toleriert.
„Heidelberg ist eine weltoffene Stadt, aber für Krawalltourismus ist hier kein Platz“, sagen die Nachtbürgermeister Daniel Adler und Jimmy Kneipp. Der Verlauf der diesjährigen Feier wird auch ausschlaggebend dafür sein, ob im kommenden Jahr von der Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, am letzten Schultag auf der Neckarwiese ein Alkoholverbot auszusprechen.
Weitere Bausteine der Jugendschutzaktion in Heidelberg
- Im Vorfeld des letzten Schultages sind 132 Schulen in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis angeschrieben worden mit der Bitte, die Schüler*innen über die Kontrollen auf dem Neckarvorland zu informieren und sie zum vernünftigen Umgang mit Alkohol aufzurufen. Auch sollten die Schulen im Rahmen ihres pädagogischen Konzeptes darauf hinwirken, dass bei den Feiern anfallender Müll der Umwelt zuliebe entsorgt wird.
- Auf dem Neckarvorland selbst werden am letzten Schultag Mitarbeiter*innen des Bürger- und Ordnungsamtes, des Kinder- und Jugendamtes, des Kommunalen Ordnungsdienstes sowie Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte die Feiern begleiten. Kinder und Jugendliche werden bei unerlaubtem Alkoholkonsum angesprochen, die entsprechenden Alkoholika beschlagnahmt. Ordnungsstörungen werden geahndet.
- Mitarbeiter*innen des städtischen Kinder- und Jugendamtes werden bei Bedarf das Gespräch mit den Eltern suchen.
- Das Deutsche Rote Kreuz und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. sind auf dem Neckarvorland vor Ort, um in Fällen von übermäßigem Alkoholkonsum oder Verletzungen (wie beispielsweise Schnittverletzungen durch herumliegende Glasscherben) rasch Hilfe leisten zu können.
- Um eine starke Verschmutzung zu vermeiden, verteilen Mitarbeiter*innen vom Bürgeramt, vom Kinder- und Jugendamt, von den Heidelberger Diensten sowie von der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung orangene Säcke zum Einsammeln des Mülls an Schüler*innen.
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