1. Heidelberg24
  2. Heidelberg

„Autos raus“ aus Heidelberg? Das sagen Leser zum Gehwegparken

Erstellt:

Von: Florian Römer

Kommentare

Heidelberg - Schrittweise will die Stadt unterbinden, dass Autos auf Gehwegen geparkt werden. Ein Konzept soll 2023 stehen. Was Leser dazu sagen:

Erst Anwohnerparken, jetzt Gehwegparken – manche Autohalter in Heidelberg reagieren ungehalten auf die Pläne der Stadt, das ohnehin schon verbotene Parken auf Gehwegen in Heidelberg jetzt auch schrittweise durchsetzen zu wollen. 2023 will das Verkehrsamt ein entsprechendes Konzept vorlegen. Was Leser zum Thema Gehwegparken sagen:

StadtHeidelberg (Baden-Württemberg)
Einwohnerzahl158.741 (Stand: 31. Dezember 2020)
Fläche108,8 km²
OberbürgermeisterProf. Dr. Eckart Würzner (parteilos)
Zugelassene Kfz im Stadtgebiet60.967 (April 2021)

Heidelberg: Stadt will Parken auf Gehwegen unterbinden ‒ so reagieren Leser

Ein Parkplatz in Wohnungsnähe ist ein hohes Gut, besonders in einer Stadt wie Heidelberg. Wenn die Verwaltung jetzt ankündigt, künftig das bundesweit geltende Gehwegparkverbot auch auf den Straßen der Universitätsstadt durchsetzen zu wollen, sorgt das für Aufregung. „Dafür fallen dann Parkplätze weg“, kommentiert User Heinz S. auf Facebook. „Ich habe das Gefühl, Heidelberg will die erste autofreie Stadt Deutschlands werden“, legt S. nach. „Autos raus aus Heidelberg ... ist es das, was gewollt wird? Zuerst erhöht man die Parkgebühren fürs Anwohnerparken, dann verbietet man das Gehwegparken.“

„Wo soll man denn dann parken?“, fragt Angelika H. – auf der Straße sei es zu eng. „Besser man steht zum Teil auf dem Gehweg“, findet User Andreas S. „Dass die Rettungsdienste wie Feuerwehr dann aber im Ernstfall besser und schneller durchkommen, in den sowieso schon engen Straßen, daran denkt die Stadt nicht!“ Markus B. entgegnet: „Wenn die Mindestdurchfahrtsbreite für Einsatzfahrzeuge nicht gegeben ist, ohne dass man auf dem Gehweg parkt, dann darf da eben nicht geparkt werden.“ Es sei denn, Verkehrszeichen 315 erlaubt das Gehwegparken ausdrücklich, klärt B. auf.

Gehwegparken in Heidelberg häufig Problem für Kinderwagen und Rollstühle

Andere Leser weisen daraufhin, dass Gehwegparken in Heidelberg häufig für Kinderwagen und Rollstühle zum Problem wird. Seine Mutter sitze im Rollstuhl, erzählt Thomas M.: „Inzwischen laufen wir oft auf der Straße, da man auf den Gehwegen nicht mehr durchkommt.“ Martina W., deren Sohn auch im Rollstuhl sitzt, hatte diesbezüglich bislang keine Schwierigkeiten: „Wir hatten eher Probleme, dass die Behindertenparkplätze belegt sind“, berichtet die Leserin.

Oft habe man auch mit Kinderwagen keine andere Wahl, als auf die Straße auszuweichen, weil Autos Gehwege zuparken, ergänzt Maub M. Das führe bisweilen zu absurden Situationen: „Autos nutzen die für Fußgänger vorgesehenen Gehwege, Fußgänger müssen auf die für Autos vorgesehenen Straßen ausweichen.“ Manchmal stellen aber nicht Autos ein Problem auf Gehwegen dar, sondern dort abgestellte E-Roller. „Die sollte man dann aber auch verbieten“, schreibt Beate S.

Dass bisweilen aber nicht ein Fahrzeug das Problem für Kinderwagen auf Gehwegen darstellt, stellt eine Einsendung eines anderen Lesers unter Beweis: „Gehwegparken, Heidelbergs Problem #1“, kommentiert der Leser sein Foto:

Das Umleitungsschild auf dem Gehweg in Heidelberg-Handschuhsheim macht das Passieren mit Kinderwagen unmöglich.
Das Umleitungsschild auf dem Gehweg macht das Passieren mit Kinderwagen unmöglich. © Privat

Heidelberg: Streitfall Gehwegparken ‒ Warum „Bewährtes“ ändern?

Dirk S. fragt sich, warum die Stadt das Gehwegparken überhaupt zum Problem macht: Als untere Verkehrsbehörde wäre es für Heidelberg aus Sicht des Lesers „kein Problem, statt die Bewohner vor ein großes Problem zu stellen“. Da die Stadt am Stadtrand keine Sammelparkplätze für die Bewohner bauen werden, könne sie das „Parken auf dem Gehweg erlauben und Schilder (Zeichen 315) hierfür aufzustellen.“

Übrigens: Unser HEIDELBERG24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert.

„Für was soll man etwas ändern, was sich bewährt hat?“, schreibt Wolfram P. aus Kirchheim. „Ich erinnere mich an keinen Unfall, weil Fahrzeuge am Gehweg stehen.“ Seit er denken könne, sei es in Kirchheim so, „dass die Fußgänger in den Seitenstraßen auf der Straße laufen – und es klappt! Macht euch über andere Sachen Gedanken – aber nicht über Unnötiges.“ (rmx)

Auch interessant

Kommentare