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Entgleiste Straßenbahnen in Rohrbach – rnv nennt Grund für Unfälle

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Von: Florian Römer

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Heidelberg - Im Januar entgleisten in Rohrbach-Süd innerhalb weniger Tage zwei Straßenbahnen – an der gleichen Stelle. Die rnv hat die Unfälle untersucht und eine Ursache gefunden:

Am 20. und am 24. Januar entgleisen zwischen Leimen und Heidelberg-Rohrbach zwei Straßenbahnen. Verletzt wird bei den Unfällen niemand. Für die Bergungsmaßnahmen muss die Strecke aber teils für einen Tag gesperrt und ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Da die Unfälle an der gleichen Stelle passieren, leitet die Rhein-Neckar-Verkehr Gmbh (rnv) eine Untersuchung der Ursache ein.

Entgleiste Straßenbahnen in Rohrbach – rnv nennt Grund für Unfälle

„Die Unfälle sind auf eine Verkettung von unglücklichen Umständen zurückzuführen“, erklärt ein rnv-Sprecher auf Nachfrage von HEIDELBERG24. Demnach habe eine Kombination aus technischen und menschlichen Fehlern zu den Entgleisungen der beiden Straßenbahnen in der Nähe der Haltestelle Rohrbach-Süd geführt: „Einerseits handelte es sich um eine defekte Weiche, andererseits hat das Fahrpersonal entsprechende Signale an der Strecke übersehen.“

Beide Straßenbahnen entgleisten an einer sogenannten „Rückfallweiche“, erklärt der Unternehmenssprecher dieser Redaktion. „Diese Weichen sollen eigentlich nach Überfahren in Position zurück fallen.“ Nachdem die Straßenbahn über die defekte Weiche gefahren war, wurden die folgenden Achsen auf das falsche Gleis geleitet – es kam zur Entgleisung.

Weichensteuerung an Straßenbahnstrecke in Rohrbach ausgetauscht

Nach Darstellung des Verkehrsunternehmens hätten die Unfälle vermieden werden können – wenn das Fahrpersonal die Signale an der Weiche beachtet hätte. Die Straßenbahn hätte zunächst anhalten müssen, so der Sprecher: „Mit einer Stange können die Fahrer die Weichen wieder in die richtige Position bringen und anschließend weiter fahren.“

Bergungsarbeiten und Reparaturen an der Straßenbahnstrecke zogen sich nach dem zweiten Unfall über einen Tag hin. „Bevor die Strecke wieder frei gegeben wurde, haben wir die Steuerung an der betroffenen Weiche ausgetauscht“, erklärt der rnv-Sprecher. Das Problem sollte an der Stelle jetzt nicht mehr auftreten.

Ein Betriebsleiter der rnv überwacht die Bergungsarbeiten der entgleisten Straßenbahn in Heidelberg-Rohrbach.
Ein Betriebsleiter der rnv überwacht die Bergungsarbeiten. © HEIDELBERG24/PR-Video/Priebe

Ersetzter Fahrleitungsmast – „Provisorium“ bleibt zunächst stehen

Beim zweiten Unfall knickte die entgleiste Tram auch einen Fahrleitungsmast um. Der Mast wurde nach der Bergung zunächst durch ein Provisorium ersetzt. Von einem „normalen“ Fahrleitungsmast unterscheidet sich das Provisorium dadurch, dass es durch ein Abstellfundament gesichert und nicht wie die anderen Masten im Boden verankert ist.

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„Diese Anlage ist voll funktionsfähig und wird zunächst stehen bleiben“, klärt der Sprecher auf. Der Grund: Im Lauf des Jahres wird die Haltestelle in Rohrbach-Süd erneuert und umgestaltet. Dabei kann es auch sein, dass sich Änderungen an der Streckenführung ergeben. „Es ist möglich, dass die Position des Masts noch verlegt wird. Das wird sich in diesem Jahr entscheiden“, sagt der Unternehmenssprecher. (rmx)

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