Heidelberg24 Heidelberg Das Schloss Heidelberg – Meilenstein des Stadtwandels mit tausend verborgenen Geschichten Erstellt: 17.03.2023, 20:22 Uhr
Von: Madlen Trefzer
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Heidelberg - Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss Heidelberg. Hinter seinem romantischen Gemäuer birgt die Schlossruine so manch eine Geschichte.
1 / 27 Das Schloss Heidelberg ist mit Sicherheit eine der berühmtesten Ruinen der Welt. Steil über dem Talgrund am Nordhang des Königstuhls, inmitten grüner Wälder, erhebt sich die Schlossruine aus rotem Neckartaler Sandstein. Mit ihrer Silhouette dominiert sie das Bild der Altstadt von Heidelberg. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 2 / 27 Neben dem Besuch der Heidelberger Schlossruine selbst, mit all ihren verwinkelten Gässchen und Durchgängen, besteht auch die Möglichkeit einer Schlossführung. Besucher können so Innenräume des Heidelberger Schlosses bestaunen. Diese sind nämlich das Herzstück des großen Bauwerks. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 3 / 27 Auch wenn Wolken über dem Heidelberger Schloss hängen, ist der atmosphärische Flair der einzigartigen Schlossruine beinahe greifbar. © Uwe Anspach/dpa/Archivbild 4 / 27 Wer genauer hinschaut, entdeckt an den historischen Gebäuden des Schlosses zahlreiche Detailarbeiten mit üppigen Verzierungen. Der gute Zustand ist bemerkenswert – schließlich ist der rötliche Neckartäler Sandstein, aus dem das Heidelberger Schloss größtenteils gebaut wurde, grob gekörnt und eignet sich daher eher für Großbauten. In der Bildhauerei hingegen wird dieser Sandstein so gut wie nie genommen. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 5 / 27 Im 13. Jahrhundert errichteten die Pfalzgrafen oberhalb von Heidelberg ihre erste Heidelberger Residenz. Aus der befestigten mittelalterlichen Burg entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte ein repräsentatives Schloss. Heute zählt Schloss Heidelberg mit seinen Renaissance-Palästen zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern in Deutschland. © Mandlen Tefzer/HEIDELBERG24 6 / 27 Eine Legende besagt, dass das Schloss auch einst eine Hexe herbeigelockt hat. Der Reichtum soll sie wie durch Zauberei angezogen haben und so probierte sie, den Eisenring am Eingangstor durchzubeißen, um sich Zutritt ins Schlossinnere zu verschaffen. Doch ihre Zauberkräfte reichten nicht aus und so zerbrachen ihre Zähn an dem harten Metall. Wütend verließ sie Schloss Heidelberg und ließ als Zeugnis den berühmten „Hexenbiss“ am Eingangstor zurück, der an der Westseite dieses Turms bis heute zu sehen ist. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 7 / 27 Die ehemalige Residenz der Kurfürsten von der Pfalz begeistert bis heute zahlreiche Besucher und Touristen. Im 16. und 17. Jahrhundert zählte das Heidelberger Schloss zu einem der prächtigsten Schlösser Europas. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 8 / 27 Schloss Heidelberg ist kein einheitlicher Baukörper. Über die Jahrhunderte hinweg fügten die Kurfürsten immer wieder ihren persönlichen Wohnpalast im Stile ihrer Zeit hinzu – ein einzigartiges Bildnis in der Architekturgeschichte. Heute präsentiert sich das Schloss als faszinierendes Ensemble unterschiedlicher Bauweisen und Epochen. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 Interessiert Dich bestimmt auch 9 / 27 Ein Spaziergang rund ums Schloss versetzt so manch einen Besucher in eine Sehnsucht nach der Zeit vor unserer Zeit. Noch heute sieht man anhand der Spuren der Zerstörung die verbliebenen Hinweise auf die Kämpfe um das Schloss Heidelberg. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 10 / 27 Hier sehen wir den mächtigen Krautturm, auch Gesprengter Turm genannt. Schießscharten und Rauchabzüge deuten auf seine ehemalige Funktion als Geschützturm hin. Im Untergeschoss wurde das „Kraut“ gelagert, also das Schießpulver. Französische Minen zerstörten im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1688 bis 1697 die rund 6,50 Meter starke Mauer. Ein Drittel davon liegt seitdem abgesprengt im Hirschgraben (im Bild unten rechts ist ein Stück davon zu sehen). © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 11 / 27 Die Vielfalt des Schlosses Heidelberg umfasst die Stilgeschichte vieler Epochen. So entdeckt man Elemente der Gotik und Spätgotik, Renaissance und Spätrenaissance sowie des Historismus – diese Baurichtung umfasst die im 19. Jahrhundert errichteten Elemente, die im Stile früherer Epochen bestehen. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 12 / 27 Dieser pompöse Boden wurde 1615 durch den französischen Ingenieur und Gartenarchitekt Salomon de Caus errichtet. 1951 wird das wohl detailreichste Gebilde des gesamten Schlosses erneuert. Kurfürst Friedrich V. schenkte ihn damals seiner Gattin Elisabeth Stuart zum Geburtstag. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24
13 / 27 Was unvorstellbar zu sein scheint: Das Elisabethentor wurde in nur einer Nacht errichtet. Der Bogen hat zierliche Ausarbeitungen, die mit ihrer überladenen Masse an Details wie Blüten, Efeublättern, Kleintieren, Fröschen und Co. das Ende der Renaissance und gleichzeitig das anfängliche Zeitalter der Romantik repräsentieren. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 14 / 27 Hier sehen wir den Englischen Bau des Schlosses von Heidelberg. Das Dach fehlt. Es ist durch die Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg zwischen 1688 und 1697 sowie durch die Schlossbrände im Jahr 1764 verloren gegangen – davon berichtet die offizielle Website des Heidelberger Schlosses in voller Ausführlichkeit. Die wenigen erhaltenen Reste der Stuckdekoration in den Fenstergewänden der Ruine lassen den modernen Betrachter nur vermuten, wie prachtvoll das Schloss einst gewesen sein muss. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 15 / 27 Im frühen 20. Jahrhundert entflammte der große „Schlossstreit“. Fachleute diskutierten heftig einen möglichen Wiederaufbau von Schloss Heidelberg. Viele wollen das mächtige Schloss aus dem Dornröschenschlaf wieder aufwecken. Doch die Vertreter der Denkmalpflege setzten sich durch und man entschied sich für das „Bewahren“ des Schlosses als Ruine. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 16 / 27 Was verbirgt sich nur hinter den historischen Mauern des geheimnisvollen Schlosses von Heidelberg? Hier deuten die gotischen Fenster mit ihrer steinernen Form auf eine kleine Kapelle, die innerhalb des Schlosses errichtet wurde. Womöglich für das Gebet des Kurfürsten – oder das seiner Herzensdame. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 17 / 27 Der Blick auf das Heidelberger Schloss vom Kronmarkt. Im Vordergrund steht eine gekrönte Mariensäule. Die Skulptur mit plastischen Elementen ist im Stile der Maria als Apokalyptisches Weib dargestellt. Südlich des Kornmarkts beginnt der Burgweg, der auf das Heidelberger Schloss führt. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 18 / 27 Das Heidelberger Schloss zählt zu den berühmtesten Ruinen Deutschlands und ist das Wahrzeichen der Stadt Heidelberg. Kulturgeschichtlich zählt es zu den bedeutendsten Monumenten der romantischen Epoche. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 19 / 27 Das „große Fass“ ist an den Königsaal angeschlossen. So bestand bei Feierlichkeiten immer Zugang zu Weinvorräten. Wein soll das einzige Getränk gewesen sein, das Perkeo – der Wächter des Fasses – seit seiner Kindheit trank. Als er im hohen Alter erstmals erkrankte, riet ihm sein Arzt dringend von Weingenuss ab und empfahl ihm, Wasser zu trinken. Perkeo nahm den Rat an und starb am nächsten Tag. © Madlen Tefzer/HEIDELBERG24 20 / 27 Der Glockenturm in der Nordostecke ist das Wahrzeichen der Schlossbauten. Er heißt so, weil im Aufsatz des Turms eine Glocke hing, die weit hörbar war. Als in der Nacht auf den 25. Juni 1764 der Blitz einschlägt, wird er zur Ruine. Das Feuer, das beim Blitzeinschlag ausbricht, vernichtet alle Gebäude bis auf die Außenmauern. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 21 / 27 Im Heidelberger Schloss können Besucher auch das Deutsche Apotheken-Museum zur Geschichte der Pharmazie besuchen. Es besitzt umfangreiche Sammlungen, deren Exponate den gesamten deutschsprachigen Raum von der Antike bis ins 21. Jahrhundert umfassen. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 22 / 27 1938 eröffnet das Apotheken-Museum zunächst in München. Als es während des Zweiten Weltkriegs 1943 fast völlig zerstört wird, findet man eine Alternative in den Räumen des Heidelberger Schlosses. Sie verteilt sich auf elf Räume des Schlosses, den Ottheinrichsbau, den Ludwigsbau und den Apothekenturm. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 23 / 27 Kurfürst Friedrich IV., der Begründer der Stadt Mannheim, ließ den Friedrichsbau von 1601 bis 1607 errichten. Auf der Hofseite sind die Ahnen Friedrichs als steinerne Figuren ins Gemäuer verewigt. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 24 / 27 Ein historischer Anblick aus längst vergessener Zeit: So sah der Schlosshof in Heidelberg früher aus – schon damals ein märchenhafter Ort, der den Besucher in eine ganz neue Dimension entführt. © Stadtarchiv Heidelberg 25 / 27 Blick über die ganze Stadt von der Terrasse des Heidelberger Schlosses. Auch an regnerischen Tagen ist der Ausblick traumhaft schön. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 26 / 27 Für Maler, Reisende und Poeten waren um 1800 die über dem Neckar gelegenen Überreste von Schloss Heidelberg der Inbegriff einer romantischen Ruine. In Gedichten, Liedern und Bildern verewigten sie das stimmungsvolle Denkmal. Langsam entwickelte sich auch ein Bewusstsein, die geschichtsträchtige Schlossruine zu erhalten. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 27 / 27 Der Blick von der Terrasse des Schlosses in Richtung Schlierbach – friedlich braust der Neckar und in der Ferne ist sogar ein Stück des Philosophenweges zu sehen. © Madlen Trefzer/HEIDELBERG24 Eine Schlossruine, die vielfältiger nicht sein könnte. Das Schloss Heidelberg umfasst nicht nur unterschiedliche Bauten und Baustile, sondern ist das Ebenbild einer jahrhundertelangen Entwicklung. Jeder Kurfürst, der im vorübergehenden Besitz dieser Residenz war, fügte ein Element seiner Zeitgeschichte hinzu.
Ob Turm, Bogen, Saal oder Burg – jedes mit der Zeit hinzugekommene Bauelement des Schlosses Heidelberg repräsentiert den Zeitgeist der jeweiligen Regentschaft. Genau das schafft ein regelrechtes Ensemble an unterschiedlichen Bauweisen und Epochen – ein einzigartiges Bildnis in der europäischen Architekturgeschichte. Betrachtet man das Schloss Heidelberg bereits aus der Ferne, fällt sofort auf, dass es sich bei den unterschiedlichen Bauten um verschiedenartige Formulierungen der Zeitgeschichte handelt.
So findet man leicht Elemente der Gotik und Spätgotik, Renaissance und Spätrenaissance sowie Verzierungen und ganze Säle, die erst im 19. Jahrhundert erbaut wurden. Diese werden akkurat im gleichen Stile der Übergangsepochen beibehalten. Die Bauanfänge der Schlossruine in Heidelberg werden allerdings schon auf das 13. Jahrhundert zurückgeführt. Im 16. Jahrhundert dann zählt das Schloss Heidelberg zu den schönsten Schlössern Europas. (mad)