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Schluss mit zugeparkten Gehwegen – Stadt Heidelberg geht in 5 Straßen gegen Falschparker vor

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Von: Peter Kiefer

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Heidelberg - Auf Gehwegen geparkte Autos sind nicht nur Polizei und Ordnungsamt ein Dorn im Auge, sondern ein echtes Problem für Kinder oder Behinderte. Dagegen geht die Stadt vor:

Bereits im Sommer 2022 hat die Stadt Heidelberg angekündigt, illegalen Gehwegparkern endgültig den Kampf anzusagen. In fünf ausgewählten Straßen werden deshalb im Frühsommer erste Sofortmaßnahmen durchgesetzt, damit zugeparkte Bürgersteige ein Ende haben, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen können.

Gehwegparken in Heidelberg häufig Problem für Kinderwagen und Rollstühle

Hintergrund der Maßnahme: Die Gehwege in Heidelberg sind oft ordnungswidrig zugeparkt. Diese Situation will die Stadt mit dem Projekt „Freie Gehwege“ angehen. Denn zugeparkte Gehwege zwingen Zufußgehende immer wieder dazu, auf die Fahrbahn auszuweichen. Besonders gefährdet werden dabei Kinder, Menschen mit Kinderwagen, aber auch Menschen mit Behinderungen.

Zudem blockieren Fahrzeuge nicht nur den Gehweg, sondern häufig auch die Fahrbahn. Die Folge: Rettungskräfte wie Feuerwehr und Krankenwagen kommen nicht schnell zu Notfällen. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Schulwege zum Schutz von Kindern.

Heidelberg will das Gehwegparken schrittweise unterbinden.
Heidelberg will das Gehwegparken schrittweise unterbinden. © HEIDELBERG24/Florian Römer

Aus diesen Gründen ergreift die Stadt im Frühsommer 2023 in fünf Straßen Sofortmaßnahmen:

Kinder- und Behindertenbeauftragte werden mit einbezogen

Die Straßen sind auf Basis einer Analyse zum Gehwegparken und aufgrund der Ergebnisse des Sicherheitsaudits für Schulwege ausgewählt worden. Die Stadtverwaltung informiert die jeweiligen Bezirksbeiräte (Bezirksbeirat Handschuhsheim am 2. Februar, Bezirksbeirat Südstadt am 9. März, Bezirksbeirat Kirchheim am 30. März, Bezirksbeirat Rohrbach am 20. April).

Auch informiert die Stadtverwaltung die Bürger der jeweiligen Straßen und Stadtteile vor der Umsetzung der Maßnahmen über die Veränderungen – beispielsweise online unter www.heidelberg.de/freiegehwege. Zusätzlich sollen Aktionen für das Thema Sensibilität schaffen. Ebenso werden die betroffenen Stadtteilvereine und Kinderbeauftragten sowie der Beirat von Menschen mit Behinderungen und die Kommunale Behindertenbeauftragte einbezogen.

Geplant ist eine stadtweite Lösung zur Frage des Gehwegparkens

Die jeweiligen Sofortmaßnahmen sind je nach Straße unterschiedlich. Dazu können beispielsweise neue Schilder, Piktogramme und Bodenmarkierungen zählen, aber auch die Installation neuer Fahrradabstellanlagen.

Wegen der Vielzahl an Straßen mit Gehwegparken wird im Verlauf des Jahres 2023 ein gesamtstädtisches Konzept erstellt, welches zum Ziel hat, in ganz Heidelberg freie Gehwege zu schaffen. Die Sofortmaßnahmen stellen also nur den Beginn dar, eine stadtweite Lösung zur Frage des Gehwegparkens herbeizuführen. Die Verwaltung stellt das Konzept ebenfalls den städtischen Gremien vor, bevor es schrittweise umgesetzt wird.

Kurzfilm: Heidelberger Behindertenbeauftragte wirbt für mehr Rücksicht

Zugeparkte Gehwege sind ein Dauerbrenner in der Liste der Beschwerden, die die Heidelberger Behindertenbeauftragte Christina Reiß jeden Monat erhält. Sie wirbt deshalb für mehr Rücksicht und Miteinander in der Stadt mit Blick auf die Nutzung von Gehwegen. Auf der Internetseite www.heidelberg.de/behindertenbeauftragte gibt es einen Kurzfilm, den sie gemeinsam mit der Filmemacherin Sia Friedrich-Eisenlohr produziert hat. Er soll in diesem Jahr in Kinos, an Supermarktkassen und anderen gut frequentierten Orten gezeigt werden.

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„Oft ist es nur eine kleine Unachtsamkeit, die für andere aber eine große Unannehmlichkeit bedeutet“, sagt Christina Reiß. Menschen mit Rollator werden genötigt, auf der Fahrbahn zu laufen, Sehbehinderte holen sich blaue Flecken, Kinder können sich nicht sicher auf ihrem Schulweg bewegen und Rollstuhlfahrende müssen mühsam zurückrangieren und einen anderen Weg suchen. (pek mit PM)

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