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„Nicht mehr zeitgemäß“ – OB Würzner gegen Erdgasleitung durch Heidelberg

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Von: Marten Kopf

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Heidelberg - Eine neue Erdgasleitung zwischen Hessen und Bayern soll auch durch die Unistadt führen. Die Stadtverwaltung zeigt sich „not amused“ und sieht die Planungen kritisch.

Für das Land Baden-Württemberg plant die in Stuttgart ansässige Terranets BW GmbH den Bau einer 250 Kilometer langen Erdgasleitung. Diese sogenannte Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) soll Erdgas von Hessen über Baden-Württemberg bis nach Bayern transportieren. Vom Bau der Gasleitung im Abschnitt zwischen Mannheim und Hüffenhardt ist auch die Gemarkung Heidelberg betroffen.

Erdgasleitung durch Heidelberg: 30 Privatgrundstücke betroffen

Im Oktober und November 2022 führt Terranets erste Bohrungen zur Untersuchung der Boden- und Baugrundverhältnisse durch. Pflöcke markieren die Bohrpunkte in Nähe der Feldwege. In Heidelberg sind rund 30 private Grundstücke von der geplanten SEL betroffen. Die Eigentümerinnen und Eigentümer wurden von Terranets BW bereits informiert.

Die Süddeutsche Erdgasleitung würde nach derzeitigem Stand die Stadtteile Emmertsgrund, Rohrbach, Kirchheim und Wieblingen durchlaufen. Auf Bestreben der Stadtverwaltung und der intensiven Öffentlichkeitsbeteiligung wurde eine weitere Trassenalternative namens „Nußloch Süd“ ins Verfahren aufgenommen, die nicht durch die Weinberge führt.

Heidelbergs OB Würzner: „Mit voller Kraft in Richtung der erneuerbaren Energien“

Mit Blick auf die geplante Erdgasleitung stehe die Stadt Heidelberg an der Seite der Nachbargemeinden, die sich – ebenso wie bei der sich in Planung befindlichen Bahntrasse Mannheim-Karlsruhe, gegen die sich Heidelberg ebenfalls mit den Nachbarn wehrt – gemeinsam aufstellen, um ihre Interessen zu vertreten, wie die Stadtverwaltung mitteilt. „Unser Kurs in Heidelberg ist klar: Wir steuern mit voller Kraft in Richtung der erneuerbaren Energien. Die Versorgung mit Erdgas ist – wie die Energiekrise uns gelehrt hat – nicht mehr zeitgemäß“, so Heidelbergs OB Eckart Würzner.

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Die Stadt Heidelberg wird im Planfeststellungsverfahren als Träger öffentlicher Belange beteiligt und kann im Zuge einer Anhörung Einwendungen gegen den Plan erheben. Diese Einwendungen werden bei einem Termin erörtert. Einen grundstücksscharfen Trassenverlauf präsentiert Terranets nach eigenen Angaben Ende 2022. Dann folgt eine zweite Öffentlichkeitsbeteiligung für Bürgerinnen und Bürger. Für die Erteilung der Genehmigung der Trasse ist das Regierungspräsidium zuständig. (mko/PM)

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