Tierische Inventur: Zoo Heidelberg hat durchgezählt – über 150 Arten
Heidelberg – Der Zoo hat zum Jahresende 2022 Inventur gemacht und mal alle tierischen Bewohner durchgezählt. Es gab einige Neuzugänge, aber auch Abgaben und Verluste.
Im Zoo Heidelberg wird jedes Jahr zum Jahresende Inventur gemacht. Dies ist besonders wichtig, da die arbeitenden Personen im Zoo einen Überblick brauchen, wie viele Tiere von einer bestimmten Art im Tiergarten leben. Aber auch für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Zoos ist das Wissen um eine genaue Anzahl der Tiere wichtig. So hat der Heidelberger Zoo zum Jahresende 2022 wieder ordentlich gezählt, gerechnet, gemessen und geprüft und die Tierbestände mit denen im vorigen Jahr 2021 verglichen.
Zoo Heidelberg zählt durch: Manchmal kleine Überraschungen bei Tierbeständen
Im Laufe des Jahres werden die Tierbestände von den Pflegern genau beobachtet und notiert. Dennoch ist eine jährliche Inventur von jedem einzelnen Tier – vom kleinen Baumsteigerfrosch bis zu den vier großen Asiatischen Elefanten – besonders wichtig, da es manchmal doch zu Überraschungen kommen kann. Diese Überraschungen sind zwar selten, aber es kommt doch schon vor, dass das Geschlecht eines Tieres kurz nach der Geburt noch nicht bestimmt oder ein weiterer Jungvogel unentdeckt in der Voliere aufgezogen wurde.
Im Laufe eines Jahres sind einzelne Tiere gestorben, andere sind umgezogen und bei manchen Tierarten gab es Nachwuchs oder Neuzugänge aus anderen Zoos: So gibt die Inventur im Zoo Heidelberg eine zusammenfassende Übersicht der Tierbestandsveränderungen im Jahresverlauf. Durch die Abgabe einzelner Tierarten hat sich die Anzahl der Arten zwar von 166 auf 158 reduziert, aber die Gesamtanzahl der Tiere hat sich von 2.037 auf 2.161 erhöht.
Inventur im Zoo Heidelberg: Schwankungen in Beständen normal
„Leichte Schwankungen in den absoluten Zahlen sind normal und kommen jedes Jahr vor“, erklärt Kuratorin Sandra Reichler, die auch für die Tierinventur verantwortlich ist. „Es werden neue Tierarten in den Bestand aufgenommen, weil zum Beispiel ein neues Gehege gebaut werden konnte oder eine Tierart wird ausgetauscht, weil das Gehege für eine andere geeigneter ist. Manche Tierart wird abgegeben, weil der richtige Partner nicht gefunden werden konnte oder sich die Vergesellschaftung mit einer zweiten Art nicht bewährt hat.“
Neuerungen, zum Beispiel Umbauten oder neue Tierarten, gibt es in einem Zoo immer. So konnten im Jahr 2022 als neue Tierarten die Krauskopfpelikane in Heidelberg aufgenommen werden, die an Stelle der weniger bedrohten Rosa Pelikane nun auf dem großen Flamingosee leben. Auch der Helmkasuar wurde neu in den Bestand aufgenommen und vertritt damit die faszinierende Gruppe der Laufvögel. Für ihn hat das Zoo-Team die ehemalige Ponyanlage umgebaut, nachdem diese in den neuen Bauernhof umgezogen waren.
Zoo Heidelberg zählt durch: Zuchterfolge im Jahr 2022
In einem Zoo gibt es jedoch nicht nur Neuzugänge, sondern es müssen auch regelmäßig Tiere den Tiergarten verlassen. Einige Gänse und Enten mussten leider aufgrund der Anfang 2022 herrschenden Vogelgrippe eingeschläfert werden, da sie selbst infiziert waren oder direkten Kontakt mit infizierten Vögeln hatten. Auch musste der Zoo sich von den Riesenschildkröten verabschieden, die vorübergehend in den Zoo Prag umziehen mussten.
Besonders erfreulich waren die Nachzuchten bei den hochbedrohten Weißscheitelmangaben, den Mähnenrobben und die überraschende Zwillingsgeburt bei den Roten Pandas. Auch bei der Jungbullen-WG der Elefanten hat sich im letzten Jahr einiges geändert: Der älteste Elefant Tarak wurde im Sommer an den Zoo Köln abgegeben, um dort für Nachwuchs zu sorgen. An seiner Stelle wohnt jetzt der Jungbulle Minh-Tan aus dem Zoo Osnabrück im Gehege. Somit ist das Elefanten-Quartett wieder komplett. (rah)