Abschied von Tiger-Töchtern – drei Raubkatzen verlassen den Zoo Heidelberg
Heidelberg - Der Tiger-Nachwuchs ist alt genug, um eigene Wege zu gehen. Deswegen werden die drei jungen Raubkatzen den Zoo bald verlassen:
Die Sumatra-Tigerinnen Dumai, Jambi und Sabah sind inzwischen fast zwei Jahre alt. Ende Februar 2021 kamen sie im Tiergarten Heidelberg auf die Welt, jetzt sind sie alt genug, um eigene Wege zu gehen und werden in andere Zoos in verschiedenen Ländern abgegeben. Damit heißt es Abschied nehmen, was den Mitarbeitern des Tiergartens gar nicht so leicht fällt. Aber vielleicht gibt es ja bald neuen Nachwuchs bei den Tigern.
Heidelberg: Abschied von den Sumatra-Tigern: Nachwuchs wird in andere Zoos gegeben
„Wir sind sehr froh, dass wir für jede einen gut geeigneten Platz finden konnten. Alle drei Zoos – in Irland, Frankreich und Ungarn – haben bereits viel Erfahrung in der Haltung von Großkatzen. Das macht den Abschied für unser Zoo-Team nicht unbedingt einfach, aber auf jeden Fall leichter“, berichtet Sandra Reichler, Kuratorin für Säugetiere im Zoo Heidelberg. Bis Ende April sollen alle drei jungen Sumatra-Tigerweibchen ihre Mutter Karis verlassen haben.

Dass die jungen Tigerinnen den Zoo Heidelberg verlassen werden, war bereits kurz nach deren Geburt klar. In den vergangenen beiden Jahren haben sie von ihrer Mutter und beim gemeinsamen Spiel alle notwendigen Fähigkeiten erlernt, um sich in einer neuen Umgebung und Sozialstruktur zurechtzufinden. Jede Tigerin hat eine eigene Persönlichkeit entwickelt. Während Jambi sehr neugierig und selbstbewusst ist, zeigt sich Dumai eher zurückhaltend gegenüber neuen Dingen, wie der Tiergarten Heidelberg in einer Pressemitteilung berichtet.

Heidelberg: Tiger-Nachwuchs verlässt den Tiergarten – langwierige Vorbereitungen
Eine Spezialistengruppe koordiniert die Tiertransfers von Sumatra-Tigern zwischen den einzelnen Zoos. Sandra Reichler hat als Mitglied dieser Gruppe die Heidelberger Tigertransporte maßgeblich mit vorbereitet. „Wir schauen uns vor jedem Transport die Haltungen in den aufnehmenden Zoos an und sprechen mit den abgebenden Zoos, um herauszufinden, welche Bedürfnisse die einzelnen Tiere haben“, erklärt die Kuratorin.
Um möglichst gute Voraussetzungen für die Zucht zu schaffen, werden auch die Gene der Tiere beachtet. Wenn alles passt und die Experten ihre Empfehlung aussprechen, steht den Transportvorbereitungen nichts mehr im Weg. Während der Abschied der Tigerinnen vorbereitet wird, gibt es anderswo Neuzugänge: Die Afrika-Anlage des Tiergartens Heidelberg wird von den neuen Blessböcken aufgemischt.
Zoo Heidelberg: Bald wieder Tiger-Nachwuchs im Tiergarten?
Die beiden Eltern der drei Tigerinnen, Tebo und Karis, werden im Zoo bleiben und werden sich nach dem Auszug der Jungtiere wieder zusammen in einem Gehege aufhalten können. „Wir würden uns sehr freuen, wenn Karis und Tebo noch einmal Nachwuchs bekommen“, sagt Reichler. Der Gedanke ist gar nicht so abwegig, denn beide Katzen zeigen weiterhin reges Interesse aneinander und begegnen sich am Gitter mit „sehr positiven Gesten“.
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Vielleicht gibt es also bald wieder Tiger-Nachwuchs im Tiergarten zu bestaunen. Auch auf viele andere Tierarten können Besucher des Zoo Heidelberg sich weiterhin freuen – bei der Inventur wurden die 150 Arten durchgezählt. (pm/resa)