Die Tarifverhandlungen für die rund 490.000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel waren am Mittwoch (17. Mai) erneut ergebnislos vertagt worden.
Verdi hat das Arbeitgeberangebot als völlig unzureichend zurückgewiesen. Es sah eine Lohnerhöhung von insgesamt 7,5 Prozent in den nächsten 24 Monaten vor. Zudem wurde eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro vorgeschlagen, wie der Handelsverband Baden-Württemberg mitteilte. Darüber hinaus boten die Arbeitgeber an, mit dem ersten von drei Erhöhungsschritten die unteren Stundenlöhne auf einen Basiswert von 13 Euro anzuheben.
Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die dritte Verhandlungsrunde in dem Tarifstreit ist für den 23. Juni geplant. Verdi verhandelt im Südwesten seit Mitte April über mehr Geld für die Beschäftigten im hiesigen Einzel- und Versandhandel.
Update vom 13. Mai: Verdi wird den Streik im Einzelhandel in der Metropolregion Rhein-Neckar auch am Samstag (13. Mai) fortführen. Das hat die Gewerkschaft in einer Mitteilung angekündigt. „Mit dem weiteren Streiktag wollen wir den Arbeitgebern signalisieren, dass es uns ernst ist. Und sie bei den Tarifverhandlungen am kommenden Mittwoch ein verbessertes Angebot auf den Tisch legen sollten“, erklärt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Sabine Möller zum erneuten Ausstand.
Die Streikenden werden heute vor ihren Betrieben bleiben. In Heidelberg sind wieder der H&M in der Hauptstraße sowie der Kaufland im Gewerbegebiet Rohrbach-Süd betroffen. Zudem werden H&M und Kaufland in Mannheim und Edingen-Neckarhausen sowie Ikea in Walldorf bestreikt.
Erstmeldung vom 12. Mai: Ab 10 Uhr am Freitag (12. Mai) werden in der Metropolregion Filialen von Ikea, Kaufland und H&M bestreikt. Zu dem ganztägigen Streik hat die Gewerkschaft Verdi Rhein-Neckar aufgerufen. Betroffen sind Filialen in Mannheim, Heidelberg sowie Walldorf und Edingen-Neckarhausen. Mit dem Ausstand will verdi vor der zweiten Tarifrunde den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft hatte die Tarifverträge zum 31. März 2023 gekündigt.
Nach Angaben von Verdi versammeln sich die Streikenden um 10 Uhr zu einer gemeinsamen Streikversammlung im Gewerkschaftshaus in Mannheim.
Folgende Einzelhandelsbetriebe werden am Freitag bestreikt:
„Auch die Beschäftigten im Einzelhandel stehen dem extremen Anstieg der Lebenshaltungskosten in allen Bereichen gegenüber. Auch sie müssen ihre Rechnungen bezahlen und mit den Folgen der Inflation zurechtkommen“, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Sabine Möller. „Sie brauchen jetzt mehr Geld, für sich und ihre Familien. Ein Bruttogehalt einer vollzeitbeschäftigten Verkäuferin oder eines Verkäufers von derzeit 2.832 Euro nach sechs Berufsjahren, reicht da nicht aus.“
Die Arbeitgeber hatten bei einer Laufzeit von zwei Jahren eine Erhöhung der Löhne und Gehälter in zwei Schritten angeboten: um drei Prozent ab Abschlussmonat und um weitere zwei Prozent im Folgejahr. Daneben sollte eine steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro gezahlt werden. Unternehmen in Notlagen sollten allerdings von einer tariflichen Notfallklausel profitieren.
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Verdi fordert für die Angestellten im Einzel- und Versandhandel hingegen eine Lohnerhöhung um 15 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 200 Euro. zudem sollen die tariflichen Sozialzulagen verdoppelt werden. Der Tarifvertrag soll für ein Jahr gelten. Die zweite Tarifrunde findet am 17. Mai in Stuttgart statt. Im April hatten Beschäftigte unter anderem auch bei Galeria Kaufhof gestreikt. (rmx mit pm)