Auf Konversionsflächen in Heidelberg – fast 300 neue Mietwohnungen zusätzlich
Heidelberg - In der Südstadt und auf dem Hospital-Gelände entstehen über 2.000 Wohnungen. Fast 300 werden jetzt als Mietwohnungen ausgewiesen. Das ist der Grund:
Wie in vielen Städten bundesweit ist auch in Heidelberg der Wohnraum knapp. Besonders in den preisgünstigen Segmenten ist es schwer, eine entsprechende Wohnung zu finden. Jetzt werden im Heidelberger Süden über 250 neue Mietwohnungen dem Wohnungsmarkt hinzugefügt. Sie waren zunächst als Eigentumswohnungen für „Schwellenhaushalte“ konzipiert.
Stadt | Heidelberg (Baden-Württemberg) |
Einwohnerzahl | 158.741 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 108,8 km² |
Oberbürgermeister | Eckart Würzner (parteilos) |
Auf Konversionsflächen in Heidelberg – fast 300 neue Mietwohnungen zusätzlich
Auf den Konversionsflächen im Heidelberger Süden entstehen rund 2.100 Wohnungen. In der neuen Südstadt werden rund 1.500 Wohnungen neu gebaut oder bestehende saniert. Davon werden nur 30 Prozent auf dem freien Markt zur Verfügung stehen. 70 Prozent der Wohnungen sind preisgünstiger oder geförderter Wohnraum. Auf der Fläche des ehemaligen US-Hospital werden unter Federführung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH etwa 600 Wohneinheiten rund um einen großen Park entwickelt.
Sowohl im Hospital als auch in der Südstadt wird es nun 268 neue Mietwohnungen geben – 148 preisgebundene Wohnungen für den geförderten Wohnungsmarkt und 120 Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt. Nach Beschluss des Gemeinderats soll die Erstvermietung der Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt ausschließlich an „Schwellenhaushalte“ erfolgen – also an Hauhalte mit begrenztem Einkommen.
Zusätzliche Mietwohnungen auf Konversionsflächen waren als Eigentumswohnungen gedacht
Neben der Schaffung von von bezahlbarem Mietwohnraum sollte ein Anteil der neuen Wohnflächen auf beiden Konversionflächen im Heidelberger Süden auch „Schwellenhaushalten“ zum Verkauf angeboten werden. Die enorm gestiegenen Baukosten und die mittlerweile Vervierfachung der Finanzierungskosten machen es der Zielgruppe allerdings unmöglich, die Verkaufspreise für Neubauwohnungen zu finanzieren. Deshalb haben Stadt und Vorhabenträger MTV Bauen und Wohnen sowie ARGE Hospital sich für die Lösung neue Mietwohnungen entschieden. So soll das übergreifende Ziel bezahlbares Wohnen möglichst dennoch umgesetzt werden.
Auf dem Hospital entstehen weitere 28 preisgebundene Mietwohnungen, die mit einer Bindungszeit von 30 Jahren berechtigten Haushalten zur Verfügung stehen werden. Anstatt dem Verkauf von Wohnungen an Schwellenhaushalte sollen geförderte Mietwohnungen entstehen. Der Baubeginn könnte zeitnah erfolgen, da die Baugenehmigung bereits vorliegt. Aufgrund der begrenzt vorhandenen Landesfördermittel besteht für die Umsetzung eine Eilbedürftigkeit.
120 Neubauwohnungen in der Südstadt gehen in Erstvermietung an Schwellenhaushalte
Auch für die Südstadt hat die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG einen Alternativvorschlag für die noch nicht begonnenen Baufelder Sickingenplatz und MTV-West erarbeitet. Geplant sind hier 50 Prozent der etwa 240 für Schwellenhaushalte vorgesehenen Einheiten dem geförderten und 50 Prozent dem freien Mietwohnungsmarkt zuzuführen und im Bestand zu halten. 120 Neubauwohnungen sollen in der Erstvermietung ausschließlich an Schwellenhaushalte vergeben werden.
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Durch die zusätzliche Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im Mietsegment soll das Wohnen auch für Haushalte mit geringerem bis mittlerem Einkommen in Heidelberg möglich bleiben und werden. Schwellenhaushalte sind diejenigen, die knapp zu viel verdienen, um einen Wohnberechtigungsschein zu erhalten beziehungsweise Anspruch auf das Landeswohnraumförderprogramm zu haben. In der Bahnstadt läuft die Mietwohnraumförderung 2023 aus – dort müssen sich Mieter auf höhere Mieten einstellen. (rmx/pm)