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Bus-Tragödie in Heidelberg: Ermittlungen gegen Fahrer – war sein Verhalten fahrlässig?

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Von: Marten Kopf

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Heidelberg-Ziegelhausen – Nach dem schweren Busunfall, der eine 59-Jährige das Leben kostete, ermitteln die Behörden nun gegen den Fahrer. Im Raum steht der Verdacht der fahrlässigen Tötung.

Der furchtbare Unfall mit einem führerlosen Linienbus in Heidelberg-Ziegelhausen am Mittwoch (6. Juli) hat für den Fahrer des Busses nun ein juristisches Nachspiel. Gegen den 41-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet, wie das zuständige Polizeipräsidium Mannheim mitteilt.

StadtHeidelberg (Baden-Württemberg)
Fläche108,8 km²
Einwohnerzahl158.741 (Stand: 31. Dezember 2020)
OberbürgermeisterProf. Dr. Eckart Würzner (parteilos)

Unfall mit führerlosem Bus in Heidelberg: Schuldhaftes Fehlverhalten des Fahrers?

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg, der Verkehrspolizei sowie eines Sachverständigen zur Unfallursache dauern derzeit noch an. Ein technisches Gutachten des stark beschädigten Linienbusses sowie die Auswertung des Fahrtenschreibers stehen noch aus.

Ob die laufenden Ermittlungen ein schuldhaftes Fehlverhalten des Busfahrers als Unfallursache bestätigen werden, ist derzeit noch offen. Der Mann war am Mittwoch an der Haltestelle „Grüner Baum“ im Stadtteil Ziegelhausen aus dem Bus gestiegen, weil es einen technischen Defekt an einer der hinteren Türen gab. Auf der leicht abschüssigen Straße rollte das Fahrzeug dann plötzlich los – ohne Fahrer hinter dem Steuer.

Heidelberg: Führerloser Bus überrollt 59-Jährige

Technisch gesehen hätte eben das aber nicht passieren dürfen. Grundsätzlich verfügen Busse dieses Typs über eine sogenannte Haltestellenbremse, außerdem zusätzlich über eine Feststellbremse. Der tonnenschwere Bus samt Fahrgästen war gute 180 Meter führerlos die Straße in Ziegelhausen entlang gerollt und schlussendlich in die Außenwand eines Mehrfamilienhauses gekracht.

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19 Menschen wurden verletzt, eine 59-Jährige erlag am Tag nach dem Busunfall im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Wie genau die Frau sich die lebensbedrohlichen Verletzungen zuzog, ist laut Polizei zwar noch Gegenstand der Ermittlungen. Augenzeugen aber berichten, sie sei durch die offene Tür aus dem Bus geschleudert und von einem Reifen überrollt worden. (pol/mko)

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