1. Heidelberg24
  2. Politik & Wirtschaft

Schul-Rückkehr nicht ohne Corona-Regeln? Spahn mit 180-Grad-Wende nach umstrittenen Aussagen

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Juni 2021 mit Mund-Nasen-Schutz in der 234. Sitzung des Bundestags in Berlin.
Befindet sich aktuell nicht im „Schonwaschgang“: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) © Political-Moments/Imago

Maskenpflicht und möglicherweise auch Wechselunterricht: Gesundheitsminister Jens Spahn mahnt mit Blick auf die Schulen, die Sommerzeit „besser zu nutzen“ als 2020.

Update vom 21. Juni 2021: Homeschooling, Wechselunterricht oder eine Rückkehr in die Präsenz an Schulen? Am Wochenende äußerte sich Spahn zu dieser Thematik (siehe Erstmeldung).

Auf dem Tag der Industrie nahm Spahn Abstand von seinen Aussagen. Der Gesundheitsminister wies Medienberichte zurück, wonach er der Ansicht sei, dass im Herbst und Winter trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Wechselunterricht notwendig seien. Das berichtet ntv.de. Seine Äußerungen seien demnach aus dem Zusammenhang gerissen worden. Spahn denke, dass ein Beginn des Unterrichts nach den Sommerferien weitgehend ohne solche Maßnahmen möglich sei.

Schul-Rückkehr nach den Ferien nicht ohne Corona-Regeln: Spahn zeigt, wie man den Sommer nutzen sollte

Erstmeldung vom 19. Juni 2021:

Tutzing - Wie wird es nach den Sommerferien an den Schulen aussehen? Corona*-Maßnahmen wird es wohl noch eine ganze Weile geben. „Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing.

Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht* oder auch Wechselunterricht notwendig sein. „Da setzen sich Millionen Menschen in Bewegung, die sich sonst nicht in Bewegungen setzen würden und begegnen sich“, betonte Spahn. Das könne dann zu einer „Drehscheibe in die Haushalte hinein“ werden. „Wir sollten dieses Mal die Sommerzeit besser nutzen“.

Der CDU*-Politiker sagte bei der Tagung außerdem: „So eine Pandemie ist jedenfalls kein Schonwaschgang für einen Gesundheitspolitiker.“

Immunologen zu Corona an Schulen: „Man muss sich spätestens jetzt an Luftfilter machen“

In dieser Woche hatten Immunologen wegen der Delta-Mutante besonders an Schulen zur Vorsicht gemahnt. Die Corona-Variante* gilt es besonders ansteckend und verbreitet sich auch hierzulande. „Wenn man die Infektion nicht einfach unter den Schulkindern durchlaufen lassen will, muss man sich spätestens jetzt an Konzepte wie Luftfilter machen, um nicht im Herbst wieder die Schulen zumachen zu müssen“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), Carsten Watzl, der Augsburger Allgemeinen.

Vor allem „wenn sehr viele Kinder nicht geimpft sind und die Delta-Variante im Herbst kommt, droht in den Schulen wieder ein stärkeres Ausbruchsgeschehen“, warnte der Immunologe weiter. Allerdings wäre es auch „blauäugig, nur auf die Impfungen von Kindern zu setzen“ - schon allein deswegen, weil es für die meisten von ihnen noch gar keine Impfstoffe* gebe.

Derzeit ist nur der Impfstoff von Biontech/Pfizer* für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Impfungen in dieser Altersgruppe aber bislang nur bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren und rät zu ärztlichen Einzelfallentscheidungen. (dpa/AFP/frs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare