Rumsfeld hatte viele Kritiker. Der ehemalige US-Senator John McCain sagte 2007 über seinen Parteikollegen, dieser werde „als einer der schlechtesten Verteidigungsminister überhaupt in die Geschichte eingehen“. In Verbindung mit dem Krieg war Rumsfeld nach einer schweren Schlappe der Republikaner bei Kongresswahlen zurückgetreten.
Der US-Senat warf Rumsfeld 2008 eine Mitverantwortung für Menschenrechtsverletzungen in US-Haftlagern vor. Insbesondere der Skandal um das Gefängnis in Abu Ghoreib bei Baghdad brachte Rumsfeld in Bedrängnis. Rumsfeld haftete zudem der Vorwurf an, 2002 mit der Genehmigung „aggressiver Verhörtechniken“ bei mutmaßlichen Terroristen im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba zu späteren Misshandlungen beigetragen zu haben. Nach seiner politischen Karriere wechselte Rumsfeld in die Privatwirtschaft.
Ex-Präsident Bush beschrieb Rumsfeld als „Mann von Intelligenz, Integrität und fast unerschöpflicher Energie“, der nie vor harten Entscheidungen zurückgeschreckt sei. Eine Zeit, die die Vereinigten Staaten und das US-Militär vor nie da gewesene Herausforderungen gestellt habe, habe auch die besten Eigenschaften von Rumsfeld hervorgehoben.
Der amtierende US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, es sei Alleinstellungsmerkmal von Rumsfeld gewesen, dass er zwei Mal - in nicht aufeinanderfolgenden Amtszeiten - an der Spitze des Pentagon gestanden habe. Austin erklärte weiter: „In den Jahrzehnten seiner bemerkenswerten Karriere - vom Kongress über das Weiße Haus bis zum Pentagon - wurde Minister Rumsfeld angetrieben von seiner grenzenlosen Energie, seinem forschenden Intellekt und dem beständigen Engagement, seinem Land zu dienen.“ (dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA