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Hitler-Gegner Elser hätte fast die Welt verändert

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Georg Elser
Georg Elser wurde am 9. April 1945 im KZ Dachau ermordet. © dpa

Dachau/München/Berlin - Georg Elser ist der Hitler-Widerstandskämpfer, der fast die Welt verändert hätte. Vor 70 Jahren wurde Elser im KZ Dachau ermordet –und er geriet in Vergessenheit.

Der schwäbische Schreiner Johann Georg Elser versuchte am 8. November 1939, Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller zu töten. Der Diktator hielt dort regelmäßig eine Rede zum Jahrestag des November-Putsches der Nazis von 1923. Der Kriegsgegner Elser, der im Januar 1903 im württembergischen Hermaringen geboren wurde, hatte das Attentat monatelang vorbereitet. Er platzierte einen Sprengsatz mit Zeitzünder in einer Säule in der Nähe des Rednerpults. Der explodierte zwar, aber zu spät. Hitler hatte die Veranstaltung früher als gewöhnlich verlassen. Die Decke des Saales stürzte durch die Wucht der Explosion ein. Sieben Nazis und eine Kellnerin starben.

Elser wurde vor 70 Jahren im KZ Dachau ermordet

Elser wurde gefasst, im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert und wenige Wochen vor Kriegsende, am 9. April 1945, im KZ Dachau ermordet. Die NS-Propaganda ging davon aus, dass Elser im Auftrag des britischen Geheimdienstes gehandelt hatte. Im Nachkriegs-Deutschland dauerte es lange, bis er als Widerstandskämpfer gewürdigt wurde.

In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges – als die bevorstehende deutsche Niederlage längst fest stand – hatten die Nationalsozialisten viele Hitler-Gegner und Widerstandskämpfer ermordet.

Film "Elser" setzt Widerstandskämpfer Elser ein Denkmal

Oliver Hirschbiegel und sein Hauptdarsteller Christian Friedel würdigen im Film „Elser“ den Widerstandskämpfer. Schon die ersten Einstellungen von „Elser“ machen deutlich, wo Regisseur Hirschbiegel den Schwerpunkt setzt bei seiner Version der Geschichte: Ihn interessieren die Gründe, warum Elser die Bombe baute – und damit interessiert ihn auch der Konjunktiv, das Was-wäre-wenn. „Er hätte die Welt verändert“ lautet der Untertitel des Films nicht von ungefähr, der sich in seiner Zurückhaltung und seinem Respekt vor der historischen Figur wohltuend von der Vorgängerproduktion unterscheidet.

dpa

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