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Corona-Folgen: Bekannte Schuhhandelskette insolvent – Viele Filialen müssen schließen

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Von: Lisa Mayerhofer

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Erst Corona, dann die steigende Inflation sowie sinkende Kauflaune bei Verbrauchern: Das bringt viele Einzelhändler in Schwierigkeiten – ein bekannter Schuhhändler muss jetzt viele Filialen schließen.

Hamburg – Beinahe 150 Jahre ist das Unternehmen alt – doch nun ist der Hamburger Schuhhändler Görtz insolvent. Das Amtsgericht Hamburg hat inzwischen das Sanierungsverfahren dazu eröffnet. Das Traditionsunternehmen verfügt über 160 Filialen in Deutschland und Österreich.

Sanierungsverfahren: Görtz muss bald viele Filialen schließen

Im September verkündete Görtz noch in einer Mitteilung, dass der Geschäftsbetrieb in den Filialen, der Zentrale in Hamburg und den beiden Zentrallagern uneingeschränkt weiter laufe. „Alle Stores haben geöffnet“, schrieb das Unternehmen. Gleichzeitig musste es einräumen, dass viele Filialen bald schließen müssen.

Dazu führte der Schuhhändler Gespräche mit Vermietern der jeweiligen Ladeflächen. Das Ziel: Die Miete für die Filialen so zu reduzieren, damit das Geschäft wieder profitabel wird. Sollten die Gespräche ohne Erfolg verlaufen, wurde die Mietverträge gekündigt – sowie auch die Beschäftigten des jeweiligen Geschäfts.

Schuhhändler Görtz hat Sozialplan mit Betriebsrat vereinbart

Laut NDR habe die Geschäftsführung für diese Fälle mit dem Betriebsrat einen Sozialplan vereinbart. Dass zahlreiche Filialen geschlossen werden, sei aber „alternativlos“. Offiziell hat das Unternehmen noch nicht verkündet, wie viele und welche Filialen genau geschlossen werden.

Bei einigen Geschäften ist jedoch schon klar, dass sie geschlossen werden sollen. Laut dem Hamburger Abendblatt gehört dazu unter anderem die Filiale im Hamburger Rahlstedt-Center. Manche wurden schon aufgegeben wie die Filiale in den Beck Arkaden in Bad Säckingen, Baden-Württemberg. Das Geschäft schloss Ende November endgültig seine Pforten. Darüber hinaus sollen auch Filialen in Bremen, Essen, Dortmund, Bielefeld, Lüdenscheid, Flensburg, Lübeck und Köln schließen bzw. wurden schon geschlossen.

Der Schuhhändler möchte sich nun im Sanierungsverfahren restrukturieren.  „Görtz ist eine starke und bekannte Marke, die weiterhin viel Potential in sich trägt. Als Omnichannelhändler sind wir überzeugt, dass wir nach der Sanierung eine erfolgreiche Zukunft erwarten können und ein nachhaltiges Wachstum erzielen werden“, sagte Frank Revermann, CEO von Görtz, in einer früheren Mitteilung. Das Unternehmen leidet eigenen Angaben zufolge an den hohen Energiepreisen und der Kaufzurückhaltung der Kunden aufgrund der hohen Inflation.

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