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Wende im Mordfall Lübcke: Hauptverdächtiger legt überraschend Geständnis vor Gericht ab

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Der Hauptverdächtige Stephan E. hat den Mord an CDU-Politiker Walter Lübcke vor dem Oberlandesgericht Frankfurt gestanden.

Frankfurt/Kassel: Im Prozess um die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat der Hauptverdächtige Stephan E. die Tat vor Gericht gestanden. Er habe den tödlichen Schuss auf den CDU-Politiker abgefeuert, ließ der 46-Jährige am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Frankfurt über seinen Anwalt erklären.

Lübcke war Anfang Juni 2019 auf seiner Terrasse aus nächster Nähe erschossen worden. Stephan E. hatte zunächst gestanden, die Tat aber zwischenzeitlich als Unfall dargestellt.

Der Prozess im Mordfall Walter Lübcke hatte am 16. Juni 2020 am Frankfurter Oberlandesgericht begonnen. Der als Schütze verdächtigte Stephan E. befand sich auch nach seiner neuen Aussage weiterhin in Untersuchungshaft.

Zudem gibt es noch einen weiteren Beschuldigten: Den Waffenhändler Elmar J., der jedoch am 15. Januar überraschend aus der U-Haft entlassen worden war. Später wurde bekannt, dass es Zweifel an seiner Beteiligung gab. Der Bundesgerichthof sieht keinen dringenden Tatverdacht der Beihilfe. Er soll zwar 2016 die Tatwaffe verkauft haben, jedoch ist unklar, ob die Tat bereits absehbar war.

Mordfall Lübcke: Stephan E. engagierte sich offenbar in der AfD

Nach Recherchen des NDR soll der Rechtsextremist Stephan E. die AfD im hessischen Landtagswahlkampf 2018 unterstützt haben. Etwa soll er Wahlplakate aufgehängt haben sowie diverse Termine der Partei in Nordhessen wahrgenommen haben. Der ehemalige Kreisvorsitzende der Kasseler AfD habe sich bei der Polizei gemeldet und den Beamten von Stephan E.s Engagement für die Partei berichtet haben. Zuvor war lediglich eine Spende an die Partei bekannt sowie, dass Stephan E. 2018 an einer AfD-Demonstration in Chemnitz teilgenommen hatte.

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