Update vom Freitag, 7. Oktober, 07.15 Uhr: Ungeachtet starker Proteste hat Nordkorea seine Serie von Raketentests fortgesetzt. Das südkoreanische Militär teilte mit, Nordkorea habe am Donnerstag (6. Oktober) erneut zwei ballistische Kurzstreckenraketen in Richtung des Japanischen Meeres (koreanisch: Ostmeer) abgefeuert, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Die Geschosse seien bei der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang gestartet worden. Die eine sei bei einer maximalen Höhe von 80 Kilometern 350 Kilometer weit geflogen, die andere 800 Kilometer bei einer maximalen Höhe von 60 Kilometern.
Erstmeldung vom 06.10.2022: Seoul - Nordkorea hat zwölf Kampfflugzeuge über die Grenze zu Südkorea fliegen lassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP und beruft sich dabei auf Angaben der südkoreanischen Regierung in Seoul. Der Süden habe daraufhin 30 eigene Kampfflugzeuge in Alarmbereitschaft versetzt. Die Sichtung der Kampfjets Nordkoreas erfolgte nur wenige Stunden, nachdem Diktator Kim Jong-un zwei ballistische Raketen in das Meer vor der Halbinsel hatte fliegen lassen.
Laut der AFP bestand das Geschwader Nordkoreas aus acht Kampfjets und vier Bomber. Man gehe davon aus, dass Nordkorea mit den Flugzeugen verschiedene Übungen absolviert habe, die Angriffe von Bodenzielen aus der Luft beinhalteten. Die Flugzeuge hätten sich dem südkoreanischen Luftraum bis auf wenige Kilometer genähert. Es habe keine Auseinandersetzungen zwischen Maschinen aus dem Norden und dem Süden gegeben, so ein Militärsprecher gegenüber der AFP.
Es ist nicht das erste Mal, dass Nordkorea Flugzeuge nahe der Grenze habe fliegen lassen. Allerdings seien bei bisherigen Vorfällen dieser Art nie so viele Flugzeuge im Einsatz gewesen. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Das Manöver der Kampfjets ist der vorläufige Höhepunkt einer Reihe an Provokationen aus dem Reich von Diktator Kim Jong-un. Anfang der Woche hatte Nordkorea eine Rakete über Japan fliegen lassen. Die USA hatten als Reaktion darauf einen Flugzeugträger und zahlreiche Begleitschiffe in die Meerstraße zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan geschickt. Nordkorea wiederum sah das als Provokation an und feuerte am Donnerstagmorgen (MEZ) zwei weitere ballistische Kurzstreckenraketen in die Gewässer östlich des Landes.
Seit mehreren Jahren sorgt Nordkorea mit Raketentests für Spannungen in der Region. In diesem Jahr erreichten die Tests einen neuen Rekord. Insgesamt feuerte das Land bereits 40 ballistische Flugkörper ab. Experten befürchten, dass Kim Jong-un noch in diesem Jahr auch Atomwaffentests durchführen wird. Die letzten Versuche dieser Art fanden 2017 statt. (dil/skr/nak/hg/afp/dpa)