„Dreizehn feindliche Schiffe sind im Schwarzen Meer im Kampfeinsatz, darunter drei Träger von Kalibr-Marschflugkörpern. Die Gesamtzahl der Raketen beträgt etwa 20“, heißt es in dem Bericht. Im Asowschen Meer kontrolliert Moskau weiterhin die Seekommunikation und hält ein Schiff im Kampfeinsatz, so die ukrainische Marine. Im Mittelmeer befinden sich den Angaben zufolge russische Kriegsschiffe, von denen fünf mit insgesamt 72 Kalibr-Marschflugkörpern bewaffnet sind.
+++ 13.00 Uhr: Russische Truppen haben in den vergangenen 24 Stunden 151 Mal ukrainische Militärstellungen in der Nähe von Bachmut angegriffen. Das gab Suspilne, ein öffentlicher Sender der Ukraine, bekannt. Der Sender berief sich dabei auf
Serhii Cherevatyi, Sprecher der Ostgruppe der Streitkräfte der Ukraine.
Update vom Mittwoch, 1. Februar, 7.45 Uhr: Inmitten der russischen Invasion will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den geplanten EU-Beitritt seines Landes weiter vorantreiben. Von einem EU-Ukraine-Gipfel Ende dieser Woche erwarte Kiew sich „Neuigkeiten“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. „Wir erwarten Entscheidungen unserer Partner in der Europäischen Union, die (...) unserem Fortschritt entsprechen. Fortschritt, der offensichtlich da ist - und das sogar trotz des großflächigen Kriegs“, sagte Selenskyj. Er bekräftigte, dass in Kiew an Reformen gearbeitet werde. An dem EU-Ukraine-Gipfel am Freitag sollen dem Vernehmen nach unter anderem EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilnehmen.
+++ 22.50 Uhr: Am späten Dienstagabend haben wohl mehrere Explosionen die russisch besetzte Stadt Mariupol erschüttert. Das berichtete der stellvertretende Bürgermeister der Stadt, Petro Andriushchenko, über den Nachrichtendienst Telegram. Laut Andriushchenkos Bericht ertönte über der Stadt Luftalarm und mindestens „sieben laute Explosionen“ seien zu hören gewesen. Während die russischen Besatzer vermeldet hätten, dass es sich um ukrainische Drohnenangriffe handle und „alle Ziele abgeschossen“ worden wären, schreibt Andriushchenko, dass pro-ukrainische Bewohner der Stadt diese Einschätzung für „Wunschdenken“ halten und sich „gute Nachrichten“ erhoffen.
+++ 20 Uhr: Laut Bericht des Guardian soll sich die Zahl der militärischen Opfer beider Seiten im Ukraine-Krieg auf etwa 200.000 belaufen. Das habe ein westlicher Beamter während eines Briefings geäußert. Er fügte demnach hinzu, dass ein höherer Anteil der Russen getötet worden sei, da sie in der Offensive kämpften. Sie hätten dadurch „unter dem Strich mehr Todesopfer zu beklagen als die Ukrainer“. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gab in seinem letzten Bericht an, etwa 127.500 Mitglieder der prorussischen Streitkräfte getötet zu haben.
Russland habe trotz der verstärkten Angriffe im östlichen Donbass in der vergangenen Woche noch keine Großoffensive gestartet, sondern kleinere Anstrengungen unternommen, mit denen es „nur taktische Gewinne“ erzielen kann, so der Beamte weiter. Der Beamte, der unter der Bedingung der Anonymität mit dem Guardian sprach, glaube, dass es derzeit eine militärische Sackgasse gebe. Das bedeute, dass es auf beiden Seiten eine Veränderung geben müsse, um einen Durchbruch zu erzielen. Dafür müsse Russland neue Mobilisierungen einleiten, während die Ukraine auf weitere Waffenlieferungen aus dem Westen und taktische Innovationen auf dem Schlachtfeld angewiesen wäre, schließt der Insider.
+++ 15.30 Uhr: Russische Truppen haben laut eigenen Angaben ein Dorf im Gebiet Donezk erobert. Man habe es nun vollständig unter Kontrolle gebracht. Das teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zuvor hatte bereits der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, den Kampferfolg für seine Einheiten beansprucht. Bestätigt wurde die Einnahme von ukrainischer Seite nicht. Am Wochenende hieß es aus Kiew, die Angriffe seien abgewehrt worden. Das Dorf liegt nördlich der umkämpften Stadt Bachmut.
Das russische Verteidigungsministerium informierte zudem über den Einsatz eines Panzerzugs im Kriegsgebiet. Die Besatzung solle für technische Aufklärung und Minenräumung eingesetzt werden sowie militärische Ziele in der Luft und am Boden zerstören. „Dieser gewaltige Rüstungskomplex ermöglicht es den Soldaten, sogar unter den schwierigsten Bedingungen zu arbeiten“, hieß es in der Mitteilung Russlands. „Das ist ein echter Panzerzug, bis an die Zähne bewaffnet.“
+++ 13.45 Uhr: Am Dienstag wurden in der gesamten Ukraine Luftschutzsirenen ausgelöst, da in Russland ein MiG-31-Kampfflugzeug gestartet war. Das berichtet die Ukrainska Pravda. Die Sirenen signalisieren der Bevölkerung die Gefahr von Raketeneinschlägen, bei dem ein Schutzraum aufgesucht werden, oder die Zwei-Wände-Regel befolgt werden soll. Bei letzterer sollen Personen zwei Wände ohne Fenster zwischen sich und der Straße halten.
Zuvor hatte der Sprecher der Luftwaffe, Juri Ihnat, erklärt, dass die rasche Ausbreitung der Luftschutzsirenen in der Ukraine auf die Gefahr von Angriffen mit Hyperschallraketen des Typs Kinzhal hinweise. Belaruski Hajun, ein unabhängiges belarussisches Militärbeobachtungsmedium, berichtete zudem über den Start eines Radarflugzeugs und eines Begleitjägers in Belarus.
Update vom Dienstag, 31. Januar, 10.15 Uhr: Ein bedeutender Durchbruch der russischen Truppen in ihrem Angriffskrieg in der Ukraine ist derzeit nach Ansicht britischer Militärexperten unwahrscheinlich. Das ging aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am heutigen Dienstag hervor.
Demnach versuchen russische Kommandeure derzeit in den von der Ukraine gehaltenen Teil des Oblasts Donezk vorzurücken. „Es gibt eine realistische Möglichkeit, dass Russland weiterhin lokale Gebietsgewinne in dem Bereich macht“, so die Mitteilung. Ein bedeutender Durchbruch sei aber angesichts unzureichender ungebundener Truppen unwahrscheinlich.
Erstmeldung vom Dienstag, 31. Januar 2023: Kiew – „Der russische Terror muss überall und in jeder Hinsicht verlieren: sowohl auf dem Schlachtfeld als auch insofern, als in unserem Land keine einzige Ruine übrig bleibt“, mit diesen Worten betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag (30. Januar) die Wichtigkeit eines ganzheitlichen Sieges.
Seit zirka elf Monaten tobt der Ukraine-Krieg, am 24. Februar 2022 überfielen russischen Truppen die Ukraine. Zuletzt wurde die Debatte um westliche Militärhilfen von Kampfpanzerlieferungen dominiert. Mittlerweile fordert die Ukraine Kampfjets. Der US-Präsident Joe Biden hat eine Lieferung zuletzt ausgeschlossen.
Der Ukraine-Krieg gilt unter Expertinnen und Experten als der materialintensivste seit dem Korea-Krieg. Gerade die Beschaffung von Artilleriemunition wird immer wieder zum Problem.
Frankreich und Australien wollen der Ukraine nun Artilleriemunition liefern. Bei der Lieferung soll es den Angaben zufolge um mehrere Tausend Geschosse vom Kaliber 155 mm gehen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) das französische Außenministerium zitiert.
Aufseiten Russlands scheinen Munitionsprobleme ebenfalls ein Problem darzustellen. Trotzdem gehen Expertinnen und Experten weiterhin von einer bevorstehenden Offensive aus.
Nato-Sekretär Jens Stoltenberg sprach am Montag (30. Januar) laut dem Kyiv Independent davon, dass Russland „möglicherweise mehr als 200.000 Mitarbeiter mobilisieren wird und weiterhin Waffen und Munition durch verstärkte Inlandsproduktion und Partnerschaften mit autoritären Staaten wie dem Iran und Nordkorea beschafft“. (Redaktion mit Agenturen)