1. Heidelberg24
  2. Politik & Wirtschaft

Kinder fühlen sich in Schule nicht mehr sicher - Parteien mit kreativen Vorschlägen

Erstellt:

Von: Daniel Geradtz

Kommentare

Viele Kinder fühlen sich in der Schule nicht sicher.
Viele Kinder fühlen sich in der Schule nicht sicher. © dpa / Julian Stratenschulte

Der Kinderschutzbund hat CSU, Freie Wähler, SPD, Grüne und FDP gefragt, wie eine sichere Lernumgebung für Schüler entstehen soll.

München - Am Freitag wird der Weltkindertag gefeiert. Der Festtag findet alljährlich am 20. September statt, dieses Mal unter dem Motto „Wir Kinder haben Rechte!“ Anlässlich dieses besonderen Tages hat der Kinderschutzbund Bayern eine Pressemitteilung herausgegeben. Weil sich laut einer Befragung viele Kinder in der Schule nicht mehr sicher fühlen, hat die Organisation bei einigen, im Landtag vertretenen Parteien nachfragt, wie diese Situation verbessert werden könne.

Die CSU verweist in ihrer Antwort auf das Programm „Schule öffnet sich“, das in Bayern die Schulsozialarbeit in den Schulen eingeführt hat. Die Regierungspartei gibt zudem an, dass die staatliche Schulberatung helfe, Schulprobleme zu lösen und zu bewältigen.

Die CSU beruft sich dabei auf die Verfassung des Freistaats. Darin heißt es, dass in der Schule nicht nur „Wissen und Können“ vermittelt werden, sondern auch „Herz und Charakter“ gebildet werden solle. Laut CSU sind die obersten Bildungsziele: die Achtung vor der Würde des Menschen sowie Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit und Hilfsbereitschaft zu erfahren.

Weltkindertag: Freie Wähler streben Sicherheit durch Engagement an

Für die Freien Wähler ist es wichtig, der Verrohung entgegenzutreten, die durch die Anonymität des Internets immer weiter Einzug in die Gesellschaft hält. Deswegen seien sozialkompetente Lehrpläne und die Vorbildfunktion der Eltern unablässig. Die Freien Wähler sagen, dass die Gesellschaft durch ein stärkeres Engagement gestärkt wird, was zu mehr Sicherheit in der Gesellschaft führe.

Weltkindertag: SPD spricht sich für Abschaffung der Übertrittszeugnisse aus

Raum für eine angstfreie Entwicklung ist die Schule für die SPD. Damit die Schule der Funktion gerecht wird, diesen Schutzraum bieten zu können, wollen die Sozialdemokraten besonders geschulte Lehrkräfte. Sie sollen gefährliche Situationen entdecken und gleichzeitig ausreichend Zeit haben, um sich den Kindern zuwenden zu können.

Die Partei sagt außerdem, dass an bayerischen Schulen wegen strenger Notenvorgaben ein starker Übertrittsdruck herrsche. Um ein angstfreies Lernen zu gewährleisten, spricht sich die SPD für eine Abschaffung der Übertrittszeugnisse aus.

Weltkindertag: In Deutschland bereits seit 1954

Für eine intensivere Demokratiebildung setzen sich die Grünen ein. Damit würden Vielfalt und Pluralismus gestärkt, womit Diskriminierung entgegengetreten werden könne. Außerdem wünscht sich die Partei kleinere Klassen, die bei Bedarf von zwei Pädagogen betreut werden.

Die FDP will, dass verstärkt Antiaggressions- und Konfliktbewältigungstrainings angeboten werden. Die Liberalen wollen an Schulen und in der Jugendarbeit Aufklärungs- und Toleranzprojekte unterstützen. Um bei Amokläufen Sicherheit zu gewährleisten, will die FDP überprüfen, inwiefern technische Frühwarnsysteme eingesetzt werden können, die Freiheit und Sicherheit vereinen.

Der Weltkindertag ist ein internationaler Festtag. Er wird weltweit in mehr als 140 Ländern gefeiert - allerdings an unterschiedlichen Tagen. In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Weltkindertag im Jahr 1954 auf den 20. September festgelegt. In Thüringen ist der Weltkindertag seit 2019 ein gesetzlicher Feiertag. Berlin hatte ebenfalls im Jahr 2019 erstmals den Frauentag zum Feiertag gemacht.

Video: Weltkindertag: Heute sind die Kleinen groß!

dg

Auch interessant

Kommentare